Hallau (Transkription Nr. 994)

Schulort Hallau
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1456, fol. 153-154v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Schaffhausen
Distrikt 1799: Klettgau
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Schaffhausen
Kanton 2015: Schaffhausen
Gemeinde 2015: Hallau
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
15.02.1799
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Hier — Jm Fleken Unterhallau, die Schul betreffend.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

im Canton Schaffhausen.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Deren sind 3. Knaben: 1te u: 2te Klaß: lesen Schreiben 20 {Kindr} Schullehrer: unser sind 3. — 3te: Klaß: a b c : u: Buchstabieren.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

So wird der Heidelbergische Catechismus geüebt: schreiben, Lesen, Rechnen, u: Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Hier werden die schulen Jahr ein u: auß täglich gehalten, außgenommen, Heüet, Ernd, u: Herbst-Zeit,

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

So wird der Heidelbergische Catechismus geüebt:

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sprüche auß der Bibel: u: Geistliche Lieder.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Winter dauren selbige deß tages Stund 6. 3 Stund vor: u: 3 Stund nach Mittag: — ¢1852¢¢ Nachtschule 2 Stund. ¢/1852¢¢ Sommerschul. Dauren täglich 4 Stund: 2 Vor, u: 2 Nachmittag.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

sind von alters her bestellt worden von jeweiligem Hrren Landvogt; H: Pfr: u: 4 Ehegaumern: Lebenslang.

III.11.bWie heißt er?

Jch, als der Älter u: erste, Nammens Alexander Keßler.

III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?

der ich den dienst 1746. angetretten, auf Martine u: also mit Martine 1798. 52 Jahr, nach allen mir verlihenen kräfften, versehen, welche mir der Liebe Gott geschenket hat, so daß ich von 1746, bis in daß 75.te. Jahr meines Alters, also wie schon gemeldt 52 Jahr vorgestanden. . . Gott verzeihe mir um Jesu willen! so ich etwas hierinn versaumet haben solte!

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

||[Seite 2] Von Ehrlichen Ältern bin ich gebohren, bis in daß 11 Jahr meines Alters, {da} dann beede in einer Hizigen Krankheit in zeit 8 Tagen gestorben, aldann hat mich mein Vetter Christian Schweizer Schulmeister s. als ein armes Wäislein angenommen u: mich an älternstatt aufferzogen, u: zu aller guther Lehr angehalten hat so daß ich mich erkühnen dörffen umm ein Schuldienst zu bewerben: den ich schon, wie vorgemeldt, über 52 Jahr nach möglichen kräfften versehen hab.
Was mein Familie betrifft, so hab ich in zeit meine Ehe 8 kinder erzeüget, 4 sind in ihrer kindheit gestorben die anderen 4 sind in Ehestand getretten, {da} dann töchtern frühzeitig gestorben, u: 6 Enkel hinter zwey Söhne sind noch bey leben, wo von der Ältere auch SchulMeister, Nammens Alexander. der aber Vor einem Jahr zu einem Sekeldär u: Schreiber erwehlt worden, da dann der ander Bruder, die Schul ihn versihet, Nammlich der Melchior Keßler.
sind also von bemeldten 4 ver Ehelichten 13. Enkel vorhanden.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

der ich den dienst 1746. angetretten, auf Martine u: also mit Martine 1798. 52 Jahr, nach allen mir verlihenen kräfften, versehen, welche mir der Liebe Gott geschenket hat, so daß ich von 1746, bis in daß 75.te. Jahr meines Alters, also wie schon gemeldt 52 Jahr vorgestanden. Gott verzeihe mir um Jesu willen! so ich etwas hierinn versaumet haben solte!

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Ehe ich den Schuldienst bekommen ist mein arbeit in feld u: Rebgeschäfften gestanden.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben meinem beruff hab ich keine andern Verrichtungen.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 3] Winterszeit, kommen in die schul, ohngefehr 180. auch bis 200. Kinder, Knäblin u: töchterlj. am Martinstag geht die Winterschul an, und wehret bis Fast Nacht, von jeglichem kind beziehet ein Jeglicher Schulhalter, {der} auf der Schul wohnet 15 xr.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Sommerschul: wans wohl geht, kommen 70. sind aber vile geschäffte obhanden, so müssen vile die kleinen vergaumen so daß offt kaum 20: bis 25. sich einfinden. etc.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

die wohnung auf dem Schulhauß, eine wonnstube nebst der Schulstube. Ein alt Baufälliges, zerbrüchliches Haus.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Besorgung dessen: solche sind jeweilige Kirchenpflegern, die zur Kirchen S: ULRICH beorderet sind: u: auß dem Kirchen Güthli alles im Bau halten solten aber daß Kirchen Güthli ist so arm: u: der GemeindSäkel so blöd, daß die beamten weder auß noch an wüssen wie der sach zu helffen ist. Es ist bedaurlich u: betrübt.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Dem ersten Schul Mstr: an Frucht 7 Muth.
An Gelt auß dem Sekelamt 13 fl.
An Wein 1 saum.
An Holz 6. Claffter; welches aber einige Jährher nicht vollständig empfangen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

||[Seite 4] Anmerkungen Besoldung deß. 2 ten Schulmeisters!
An Mülli Frucht. 7 Muth. von der Gemeind!
An Gelt 15 fl. von der Gemeind!
Auß dem Arm Fond 6 fl. —
An Wein 6 Eimmer.
Besoldung deß 3. tn und Letzten Schulmeisters
An Mülli Frucht 6 Muth. von der Gemeind
An Gelt 12 fl. von der Gemeind
An Wein 6 Eimmer.
Ver Mögen deß Arm Fonds oder Säcklein
An Capitalien mit der Rechnung Circa 3900 fl.
Die Kirchen S.t Mauriziuß 2000 fl.
Die Kirchen S.t. Ulerich 1000 fl.
Alle diese Gebaüde. sind einer Höchst Nöthigen Reparation Würdig, welche Beträchtliche Summen erfordert!
Das Pfarhauß, und die Schul sind Baufällige Gebaüde,
T. Unterstatthalter #Grieshaber##

Unterschrift

Bescheint Alexander Keßler Schuldiener Älter, Unterhallau den 15. den : Februari 1799.

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