Knonau (Transkription Nr. 1318)
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- Knonau (Niedere Schule, reformiert)
- Knonau (Niedere Schule, Repetierschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)
- Knonau (Niedere Schule, Sonntagsschule, reformiert) (Eindeutige Textstellen markieren)
FREYHEIT GLEIHHEIT.
DIE VERLANGTEN FRAGEN ÜEBER DEN SCHULZUSTAND AN JEDEM ORTE! Werden von dem Schulmstr. des Ganzen Kirchgangs zu Knonau auf volgende weise beantwortet.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. | |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? |
Ein Dorf! Und heißt Knonau — mit Zwey Weiler, oder höfen, die einer Links der ander Rechts ligt, zu jeden gehört nach ein hoff. Und macht zusamen eine Ganze Kirchen Gemeine Aus, hat 1. Pfr. 1. Agent, Und 1. Schulmstr. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? |
Ein Dorf! Und heißt Knonau — mit Zwey Weiler, oder höfen, die einer Links der ander Rechts ligt, zu jeden gehört nach ein hoff. Und macht zusamen eine Ganze Kirchen Gemeine Aus, hat 1. Pfr. 1. Agent, Und 1. Schulmstr. |
I.1.d | In welchem Distrikt? |
Zu Metmenstetten, KANTON ZÜRICH. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. |
jm Dorf sind 58. Haushaltungen in 33. Haüser. jm 2. Kreiß Ligen die 2. Weiler mit ihren höfen 20. Haushaltungen in 14. Haüser. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. |
Utenberg und stiegenbühl. Baregg — Buch. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. |
24. Mehr u. weniger. |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | |
I.4.a | Ihre Namen. |
Drey! 2 Haubt Schulen 1. Nebend schule |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? |
||[Seite 2] Guth Buchstabieren Sillabieren und Lesen. Die anfangs-Gründe zum Schreiben! Von 1785 bis 1795. Wurde kein Kind der Altagschul entlaßen von beyden geschlechten, bis es fertig auswendig schreiben konte: Von da an fieng es an abnehmen, weil der Pfr nur auf vil auswendig lehren sahe, und was zur Religion diente, so bald sie dieses konten wurden sie der Schul entlaßen, Zum Grösten Schaden; wan der Grund geleget war, so hörte Mann auf Bauen. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? |
jm Winter von Martini bis anfangs April alletage jm Sommer alle wochen 2. Tag Montag u. samstag. Am Sontag die größeren Kinder 1 1/2. Stund vor der Kinderlehr, durchs ganze jahr. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? |
Täffeli Nammenbüchli, fragstükli Lehrmeister Zeügnußbuch, Psalter, das Neüe Gesangbuch, Joh: Hübners Historienbuch, u. Testament mit Osterwalds auslegungen Dieses sind die Täglichen Lehrbücher, diese Bücher sind alle von der gleichen Auflag für alle Kinder im hinlänglicher Anzahl von der Gemeine Neü angeschafft worden jedes hat seine Numero und bleiben jmmer in der Schul. — Zum auswendiglehren sind, des Hr: Wasers u. Zieglers Bett-büchli. Nebst dem festbüchli. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? |
Der Schulmstr. Gibt sie bis dahin ohnentgeltlich sie enthalten Sprüche der H. Schrifft, Nebst klein und großem a.b.c. und Zahlen. am End des Winters Macht jedes Kind eine Prob-Schrifft auf das Examen da dan jedem zur aufmunterung von 2. bis 8. ß. gegeben werden, die Kleinen so nach nicht schreiben bekommen jedes 1. ß. aus dem Kirchenguth. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? |
||[Seite 3] jm Winter 6. Stund von 8. bis 11. Uhr, von 1. bis 4. Uhr. |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? |
ja alle in 8. Haubt Classen, dan ist offt nach eine Class in 2. 3, vertheilt, je nachdem die fähigkeiten es erforderen. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? |
Der so geheißene Convent vom Gestlichen u Weltlichen Stand in Zürich! Wer lust hatte und sich getraute die probe auszuhalten wurde zugelaßen. |
III.11.b | Wie heißt er? |
Heinrich Grob ein Sohn eines Bürgers dieser dorfgemeine Knonau; |
III.11.c | Wo ist er her? | |
III.11.d | Wie alt? |
Konftigen Aprill 35. Jahre |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? |
Ein Weib aber nach keine Kinder. |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? |
Könftigen May 14. Jahr. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? |
Anfangs half er seinem vater Güter Arbeiten, Als er aber Wünschte, nehrers zu erfahren, kam er zu einem Kauffman, Daß er vast alle wochen auf Zürich, Luzern und andere Orte hinreisen Mußte, um helfen die geschäffte besorgen. Worauf es im 21. jahr seines alters die probe nebst 2. anderen ablegte! Und Einhellig zum Schulmstr gewählt wurde. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? |
Keine Offenlichen; jm Winter war Neben der Schul nicht vil zeit, er Mußte das Holz so die Gemeine geb zur schul Scheiten, Heizen, die Schulstuben in Reinem stand erhalten, war Zimlich weit von seinen Wohnhaus entlegen, dem Pfr. bericht von der Schul abstaten vorschrifften machen u.s.w. — jm Sommer etwas Pflanzen bald diese, bald jenne arbeit. |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) |
||[Seite 4] jm Ganzen Durchschnit jahr in jahr 60. Kinder, Mehr und weiniger Knaben 32. Mädchen 28. 60. Kinder alletage. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) |
jm durchschnit 40. auch schon Mehrern u. Weniger Knaben 20. Madchen 20. Summa 40. Kinder |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? |
Jst Keiner. |
IV.13.b | Wie stark ist er? |
Aus dem Kirchen, Armen, und gemeind Guth. |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? |
Jst auch Keines, Jst eine Frey Schule |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? |
Jst ein Altes sehr baufalliges, kan aber niemand Darinn wohnen, hat nur eine Stuben um die Kinder darin zulehren. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? |
jm Gemeindehaus. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? |
Sie wird aus dem Kirchenguth Unterhalten, die Ganze Kirchen gemeine gibt das Brenholz darzu |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. |
32. fl. an geld für die Winterschul |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? |
32. fl. an geld für die Winterschul |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers |
||[Seite 5] ANMERKUNGEN |
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Unterschrift |
Jhro! zu diensten stehender Diener Heinrich Grob. Schulmstr. |