Uebeschi (Transkription Nr. 717)

Schulort Uebeschi
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 147-148v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Oberseftigen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Thierachern
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Uebeschi
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Uebeschi (Niedere Schule, reformiert)
28.02.1799

Fragen. über den zustand der Schul zu Übischi.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Übischi.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Dießes ist ein Dorf. Samt zweyer darzu gehörigen Höffen.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

es ist ein Eigene Gemeind.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zu Thieracheren.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Obersefftigen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

zum Canton Bärn.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Es Liegt alles im umkreiß einer Viertel Stund. und sind Bei 80. Häüßren.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Übischi. Kärßelen. Honeg.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Kärßelen. Honeg. ist Jedes ein Viertelstund Entfernt.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Von der Kärßelen kommen 9. Kinder.
Von Honeg kommen 3. Kinder.
und von Übischi kommen 95. Kinder.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Üttendorff. Stocken. — Thieracheren. Amßeldingen. Höff. Polleren Blumenstein. und Längenbühl.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Die zwey ersten sind ein Stunde, die übrigen ein halbstund Entlegen.

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren. Läßen. Schreiben. und etwas Rächnen, auch etwaß von dem anfang der Christlichen Religion

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter vom 12. Wintermonet Biß den 25. Merz. im Sommer alle Wochen ein Stund.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Der Heidelbärgerische Catichismuß und die Biblich Biblischen Historien

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sie werden von dem Lehrer gemacht. und den kindern übergeben

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

4. Stund Morgen von 9. biß 11 Uhr Nachmittag von 1. biß 3. Uhr.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] Die Gemeind. durch Mehrheit der Stimmen. und auf gutheißen des Pfahrers.

III.11.bWie heißt er?

Hans Wantzenried.

III.11.cWo ist er her?

von Münsigen.

III.11.dWie alt?

45. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat Famile. und 4. Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Fünf Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

zu Übischi. er wahr Lähenmann.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

er ist im Sommer an einem Bärg als Rinderhirt bestelt.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Ungleich. es gehören 117. Kinder zur Schule.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Dießen Winter haben die Schul besucht 65. Knaben. und 42. Mägden

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

verwichenen Sommer. 12. Knaben. und 13. Mäglein.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja.

IV.13.bWie stark ist er?

es ist 227. Kronen am zinß.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

es ist vergabet worden.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Der Burger zalt von einem Kind 3. bz. von zweyen, oder Mehreren 6. bz. der Hinderßäß zalt Doplet weil er sonst auf keinen weg, an Schulkösten, etwaß zu bezahlen hat.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Dießes ist in so weit Neü gebauen daß Mann im christmonat 1797. hat können anfangen die Schul darinn zu halten. und darin wohnen. seither ist es wegen den zeitumständen, und wegen Mangel deß Gälts, also geblieben so daß es noch nicht außgebauen ist.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

||[Seite 3] Jm Schulhaus ist ein große Stuben. und auf dißern 2. kleine Stuben.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Der Lehrer wont im Schulhaus. und zwar ohne zinß. er muß darfür daß ihme zum Hauß geführte Holz Rüsten. den Schul Offen Heizen. und die Schulstuben Reinigen.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Burgerschafft der Gemeinde.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Gält zwanzig Kronen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

aus dennen die im 13. und 14. Artikeln beschrieben sind.
Aus dem Capidal der 225. kr. den ganzen zinß, so sich belaufft auf 9. kr. die übrigen 11. kr. aus dem zusammen gelegten Gält, so im 14. Artikel beschrieben ist.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?

An Liegenden Gründen. hat der Schulmeister ein Garten zu Nuzen. Welchen er aber für die benuzung, hat Müßen Urbar Machen.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

1. Bemerkung. wegen der abweßenheit deß Schulmeisters, im Sommer. ist ein besonderer Sommer-Schulmeister bestelt. Nammens, Peter Bähler. von Übischi. und dießer hat die Sommer-Schul drey Jahr versorget.
2. Bemerkung. Jch erachte daß die Kinder dießen Winter, weniger in die Schul geschickt werden, als Vorher. auch muß ich mir Offtmahl befählen laßen, waß daß Kind Lehrnen soll, zum Exempel. Außwändig Lehrnen Ehe es Recht Läßen und Buchstabieren kann. Übrigens begegnen mir die Kinder mit Liebe, und gehorsamm, so gut als vorher.

Unterschrift

Übischi den 28. Hornung 1799.
Hans Wantzenried Schulm:

Zitierempfehlung: