Egg (Transkription Nr. 570)

Schulort: Egg
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 130-131
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Grüningen
Agentschaft 1799: Egg
Kirchgemeinde 1799: Egg
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Egg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

19.02.1799

Antwort auf die Fragen über den Zustand der Schule zu EGG.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Egg.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Macht eine eigne Civilgemeine aus.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zu der Kirchengemeine und Agentschaft Egg.

I.1.d In welchem Distrikt?

Grüningen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zürich.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde liegen 159. Hauser; und innerhalb der zweyten 45. Häuser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Egg Kinder 56.
Hinteregg Stunde 1/4 Kinder 51.
Nieder Dorf Stunde 1/4 Kinder 6.
Bollerreyh Stunde 1/4 Kinder 2.
Baad Stunde 1/4 Kinder 3.
Hinter Radreyh Stunde 1/4 Kinder 15.
Letten Stunde 1/4 Kinder 8.
Sandgrub Stunde 1/4 Kinder 5.
Sagenaker Stunde 1/4 Kinder 1.
Laurwies Stunde 1/4 Kinder 2.
Teufenthal Stunde 1/4
Linsereyh Stunde 1/4 Kinder 4.
Steg Stunde 1/4 Kinder 3
Jnner Volliken Stunde 1/4 Kinder 7.
Hof Stunde 1/4 Kinder 29.
Vorder Radreyh Stunde 1/4 Kinder 12.
Schaubigen Stunde 1/2. Kinder 2.
Goldenen Stunde 1/2. Kinder 11.
Haslen Stunde 1/2. Kinder 1.
Neu Haus Stunde 1/2. Kinder 3.
Eichholz Stunde 1/2. Kinder 8.
Neugut Stunde 1/2. Kinder 1.
Halden Stunde 1/2. Kinder 6.
Rellikon Stunde 1/2. Kinder 12.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Eßlingen, die aber auch zur Pfarrgemeine Egg gehört.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

Eine halbe Stund.

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Lesen; Schreiben; Orthographie; Rechnen; Singen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter, und im Sommer freywillig.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das A. B. C. Büchli, Lehrmeister, Zeugnuß, Psalmbuch, Testament, das Wasersche Schulbüchli.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Schulmeister verfertigt sie, und fodert dafür von den Kindern eine kleine Bezahlung.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6. Stunde.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja, in 3 Klaßen, 1. Namen- 2. Buchstabier- 3. Lese bücher {schulen}
Die der täglichen Schul entlaßene, besuchen die Repetier Schul, welche alle Wochen einmal gehalten wird.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Aus den sich meldenden, wurde nach abgelegtem Examen und eingegebnem Zeügniß von Pfarrer und Stillstand, von dem Examinatorkollegium in Zürich der gewählt, welcher der tüchtigste zu seyn schien.

III.11.b Wie heißt er?

Hs. Jacob Zollinger

III.11.c Wo ist er her?

Von Egg.

III.11.d Wie alt?

29 Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Eine Mutter, die Wittwe, und 2 Geschwister. Er selbst ist noch unverheurathet.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

4 Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn seiner Gemeine, wo er sich neben etwas Landbau, mit Wollenweben abgab.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Privat Unterricht im Schreiben und Rechnen, und provisorisches Mitglied der Municipaltät.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

119 Kinder Knaben 65. Mädchen 54.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

70.-80 Kinder, die meistens noch sehr jung sind, deswegen nachläßig geschikt werden, und also die Bezahlung für den Schulmeister sehr schlecht ist.
Die Repetierschul 176.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Ein Vermächtniß von 50 fl. Cap. und so soll das Schulhaus mit 1 1/2 Juch. Wiesen und Aker bey demselben, und 1. Juchart Holz, das im Anwachs begriffen, ein altes Vermächtniß seyn.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

||[Seite 3] Theils von der Kirche und theils vom Schullohn der Kinder.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ja. Ein jegliches Kind das die alltägliche Winterschule besucht, zahlt am End derselben 5 Bazen und für die Sommerschul, die freywillig, wöchentlich 2 ß.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus hat eine geräumige und in guten Stand sich befindende Schulstube, das Haus selbst aber ist baufällig und unbewohnbar, dafür erhält Schulmeister keinen Hauszins.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Das Schulhaus hat eine geräumige und in guten Stand sich befindende Schulstube, das Haus selbst aber ist baufällig und unbewohnbar, dafür erhält Schulmeister keinen Hauszins.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Einwohner des Schulbezirks.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld 13 fl. 20 ß.
An Kernen 2 Mütt. 1 Mütt für den Vorsingerdienst.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Vom Kirchengut das den Zehnten v. Rellikon bezog.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?

Obige 5 Bazen von jedem Kind.

IV.16.B.c Stiftungen?

2 fl. 20 ß. Zins aus obiger Stiftung.

IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?

Obiges Geld und Kernen.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?

Die Nuzung des Lands beym Schulhaus die bey vieler Arbeit wenig abwirft, und zehntbar ist.

IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

I. ANMERKUNG: Mit obigen Einnahmen stehen folgende Ausgaben in Verbindung
Die Schulstube zu heizen.
Grundzins 2 Kpf. Kernen
2 Kpf. Haber, und
5 fl. 1 ß. 2 Hlr. an Geld in 7 verschiedenen Pösten, als Zins von dem beym Schulhaus sich befindenden Land.
20 fl. jährlich, dem resignirten alt Schulmeister Hochstraßer zu Hof. lebenslänglich.
II. ANMERKUNG. Da die Schul jeden Winter ziemlich zahlreich besucht wird, so ist sein Bruder ihm stets zum Gehilfen.

Unterschrift

Den 19. Hornung 1799 Der Schullehrer.

Zitierempfehlung: