Leimbach (Transkription Nr. 261)

Schulort: Leimbach
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 271-272v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Zürich
Agentschaft 1799: Enge
Kirchgemeinde 1799: Zürich, St. Peter
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Zürich
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Leimbach (Niedere Schule, reformiert)

BEANTWORTUNG EINIGER DIE SCHULE ZU LEIMBACH BETREFFENDER FRAGEN.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Mittel-Leimbach.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein kleines Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es macht keine eigne Gemeinde aus, sondern gehört zur Gemeind Engi.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Es gehört zur Kirchen gemeinde St. Peter in Zürich; zur Agentschaft Engi.

I.1.d In welchem Distrikt?

Zum Distrikt Zürich.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zum Kanton Zürich.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb der nächsten Viertelstunde liegen 10 Häuser; innerhalb der zweiten 1 Haus.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

a.) Mittelleimbach, zu nächst an der Schule, giebt 18 Kinder darein.
b.) Unterleimbach, 1 Viertelstunde entfernt, giebt 7 Kinder.
c.) Das Ryshaus, ein Hof. 10 Minuten entfernt, schikt dermalen keins.
d.) Der Hökler, ein Lehen vom Spithal, 1 starke Viertelstunde entfernt, schikt dermalen keins.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

1.) Adlischwyl ist entfernt 1/4 Stund.
2.) Stallikon ist entfernt 1/2 Stund.
3.) Wollishofen ist entfernt 1/2 Stund.
4.) Engi ist entfernt 1/2 Stund.
5.) Kilchberg ist entfernt 3/4 Stund.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Es wird in der Schule Unterricht ertheilt im Buchstabieren, Lesen, Schreiben, und Rechnen Uswendig Schreiben und Singen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule wird im Winter täglich, im Sommer wöchentlich 2 mal gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Eingeführte Lehrbücher sind: Das A B C buch, das Wasersche Schul und Haus Büchlein, der Lehrmeister, das Neue Testament, und Gellerts Lieder.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

So lange die Kinder im Schreiben noch schwach sind, wird ihnen jeder einzelne Buchstabe oder einzelne Wörter vorgeschrieben. Sind sie aber darin zu einiger Fertigkeit gelangt, so werden Jhnen ganze Verse aus schönen Liedern oder Sittensprüche zum Abschreiben vorgelegt.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Sie dauert im Sommer und Winter täglich morgens von 8 bis 11 Uhr, Nachmittags von 1 bis 1/2 4 Uhr, bisweilen auch bis 4 Uhr.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nach dem Grad ihrer Geschiklichkeit sind di Kinder in KLASSEN eingetheilt. Die Buchstabier- die Lese- die Schreib-schüler machen jeder eine eigne Klaße aus.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

SCHULLEHRER. Dieser wurde bisher von einem jeweiligen Pfarrer der Petrinischen Gemeinde mit Zuzug des engern Stillstands derselben erwählt. Unter mehrern Pratendenten wurde nach gehaltenem Examen einer von ihnen erwählt.

III.11.b Wie heißt er?

Der diesmalige heißt: Caspar Knüsli.

III.11.c Wo ist er her?

Er ist von Mittel-Leimbach.

III.11.d Wie alt?

22 Jahre alt.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er ist unverheyrathet.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Ein Jahr und 4 Monate ist er Schullehrer.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher bearbeitete er die Felder s und Güter seiner Eltern.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Seine Verrichtungen neben dem Lehramt bestehen im Aker bau und Güterarbeit.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Jm Winter und Sommer besuchen überhaubt die Schule 25 Kinder; nemlich 12 Knaben, und 13 Töchtern.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] SCHULFOND ist keiner vorhanden; sondern der Schulmeister bezieht seine Einkünfte aus dem Kirchen ? {gut} der Petrinischen Gemeinde.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

SCHULGELD, ist engeführt. Jedes Schulkind bezahlt wöchentlich 2 Schillinge.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

SCHULHAUS, ist kein eignes vorhanden.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Der Schulmeister giebt seine eigne Stube zum Schulgebrauch her, bezieht aber dafür keinen Hauszins;

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

auch muß er sie selbst im guten Stand unterhalten.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Daßelbe besteht in 40 fl. an Geld.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Davon fließen 25 fl. aus dem Kirchengut der Petrinischen Gemeind, und 15 fl. ? von Bürger Pfarer Lafeter.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Leimbach den 25. Hornung 1799.
Caspar Knüsli, Schulmeister.

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