Lausen (Transkription Nr. 2177)

Schulort Lausen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 144-145v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Liestal
Agentschaft 1799: Lausen
Kirchgemeinde 1799: Lausen
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Landschaft
Gemeinde 2015: Lausen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Lausen (Niedere Schule, reformiert)
17.02.1799

Auf die vorgegebenen Fragen, folgen die Antworten.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Der Name des Orts wo die Schule ist heißt Lausen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine eigene Gemeine,

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

und diese gehört zu keiner anderen Kirchgemeine, noch anderen Agentschaft.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Diese gehört in das Distrikte Liechstal,

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

und in den Canton Basel.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Dieses Dorf besteht aus zusammen gebauten heusern

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Diese zu der Schule gehörigen Orte sind, erstlich das kleine Örtlein Furlen, zweytens der Sennhof Galms, und drittens der Sennhof Meus brunnen.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Jedes dieser 3 Orte seind etwann eine viertelstunde von der Schule entfernt.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Die Kinder die von daher in die Schule kommen sind 8 an der Zahl.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Die benachtbarten Schulen sind.
a Liechstal, Bubendorf, Jtigen und Aristorf.
b Biß Liechstal 1/2 St. biß Bubendorf 1 St. Biß Jtigen 1/2 St. u. biß Aristorf 1 Stund

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Diese sind so getheilt die schwecheren von 8 biß 10 uhr, die stärkeren welche im Rechnen sind von 10 biß 11 uhr Nachmittag wieder die schwecheren von halb 1 uhr biß halb 3.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schule thut man Buchstabieren, lesen, schreiben, geschrieben lesen, u. Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen werden Sommer u. Winter gehalten, aussert 14 Tag im Heuet, 14 Tag in der Ernd, u. 14 Tag im Herbst, werden sie eingestellt. ||[Seite 2] Mit Anfang Weinmonat, biß Ausgang Mertz, {wird} vor und Nachmittag Schule gehalten, die überige Zeit aber nur vormittag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die Bücher welche eingeführt sind, das Neue Testament die Biblische History von Hübnern, das Nachtmahlbüchlein, und das a. b. c. Büchlein, wie auch noch schöne Liederbücher, für in den Nachmittag-Schulen darin auswendig zu lehren.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Da sind Täfelein von Pappir, worauf der Lehrer mit bestem Fleiß schöne vers, oder sonst etwas erbauliches geschrieben und da müssen die Kinder selbige mit täglicher Abwechslung abschreiben.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Diese dauret im Winter 2 Stunden und darüber, jedes mahl

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Es ist vom Herrn Schultheiß vom Herrn Pfarrer und von den Beamten der Gemein peprüft, erwehlt und von den Herren Deputaten ist es bestätiget worden.

III.11.bWie heißt er?

Der Name ist Jacob Rolly.

III.11.cWo ist er her?

Er ist ein Bürger von Lausen.

III.11.dWie alt?

Er ist bis Monat Mertz 46 Jahr alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Seine Famille besteht in 10 kindern.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er war verflossenen Jenner 9 Jahr Suhllehrer.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher war er in Lausen und schaffte in seinen ledigen Jahren auf dem Pappirer Handwerk, da er sich aber verehlichte beschäfftigte er sich mit Passementen u. mit Reben und Feld Arbeit.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Auch jetzt sind das neben den Lehrstunden so viel es die Zeit ergiebt, noch seine Verrichtungen.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 3] Die Anzahl der Kinder sind im Winter etwan 50. auch biß 60. davon etwan die eine Helfte Knaben, die andere Helfte Töchter

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer aber 20 biß 26 von welchen auch jedes Geschlecht die Helfte sein mag.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Jn diesem ist nichts

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es ist von dem Kind des wochs 6 Rappen eingeführt, von denen aber in der Rechnungs Stund des wochs 1 bazen, u. von Armen des Monats ein bäzen, welches die Herren Deputaten entrichtet haten.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus ist alt, doch aber noch nicht so sehr baulos

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es ist nur eine {Stube} da, und diese gehört der Gemein, dieselbe Stube ist in einem Hauß wo oben darauf ein Bürger in seiner eigenen Wohnung ist

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Der Lehrer bezieht kein Hauszins

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemein besorgt sie, weil sie, wie erst gemelt ihr gehört

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Der Schullehrer bezieht jährlich 9 bazen in Gelt u. 2 Seck Korn dieses kame ihm aber zu als Sigrist,

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

durch den B. Pfleger, von den Herren Deputaten.
Über diß hat er noch zur Kirch gehörigen liegende Grundstücke zu nutzen. Erstlich etwann 4 Jucharten Matten, etwann 3 1/2 Jucharten Äcker, u. etwan 1 1/2 Viertel Reben Nun aber das meiste schlecht u. nicht viel abtragend Land ist Auch ist er nicht gar in bequemer, aber doch freyer Wohnung bey der Kirchen, welche auch von den Herren Deputaten unterhalten worden

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Jacob Rolly Schulmeister zu Lausen
den 17ten Hornung Anno 1799

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