Hettiswil bei Hindelbank (Transkription Nr. 1394)

Schulort Hettiswil bei Hindelbank
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 199-200v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Burgdorf
Agentschaft 1799: Hettiswil
Kirchgemeinde 1799: Krauchthal
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Krauchthal
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Hettiswil bei Hindelbank (Niedere Schule, reformiert)
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Hettiswyl

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf und

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eigene Gemeind. Gehört

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zur Kirchgemeinde Krauchthal, hat einen eignen Agenten

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikt Burgdorf

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Bern

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die zum Schulbezirk gehörigen Häuser sind bis auf eine halbestunde entfernt
a. Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde stehen Häuser 51
b. Jnnerhalb des Umkreises der zweiten 7 Häuser

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Die zum Schulbezirk gehörigen Dorfer etc. sind
a. Hettiswyl ein Dorf von 27 Häuseren liefert 40 Schulkinder
b. Grauenstein 11 Häuser 5 Minuten vom Schulhause entfernt hat 10 Schulkinder
c. Hängelen ein Dorflein von 13 Häuseren, eine Viertelstunde vom Schulhaus entlegen, gibt 15 Schulkinder
d. Ey ein Dörflein von 7 Häuseren, eine halbestunde entlegen, hat 7 Schulkinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Die benachbarten Schulen sind
Krauchthal eine halbe stunde
Hindelbank eine kleine halbestunde
Bäriswyl dreyviertelstunde entlegen

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind in keine Klaßen abgetheilt, sondern sizen untereinander, und die geschikteren müßen den ungeschiktern Zeigen

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn dieser Schule wird, Buchstabieren, Gedrukt und Geschrieben Lesen, Auswendig lernen, Schreiben, Psalmen-Singen Gelehrt. So denn hält der Schullehrer auch Katechetische Unterweisungen in der Religion, und im Winter die Sontäglichen Kinderlehren im Schulhause

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Sie wird im Winter von Martini bis anfangs Aprills gehalten, im Sommer gewöhnlich 14 Tag zwischen dem Heüet und der Erndte

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die eingeführten Schulbücher sind, der Heidelberger Katechismus, die Psalmen und Gellerts geistliche Lieder zum Auswendiglernen zum Lesen denn wird das Neüe Testament, Psalmenbücher, auch andre Lesebücher, Zeitungen etc. vorgelegt, dasind 5 Noth und Hilfs-Bücher

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schullehrer Schreibt den Kindern selbsten vor.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule fangt in den längeren Tagen des Morgens um 8. in den kürzeren Tagen gegen 9 Uhr an, und währet bis 11. Nachmittags von 1 bis 3 oder halb vier Uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Schullehrer wurde bisher von dem Amtman von Thorberg mit zuziehung des Pfrrers zu Krauchthal bestellt, Lezterer hielt ein Examen mit denjenigen, so sich für die erledigte Schulstelle anmeldeten, und that dem Amtman einen Vorschlag, worauf die Bestellung des Schullehrers erfolgte

III.11.bWie heißt er?

derjenige Schullehrer heißt Christian Burri.

III.11.cWo ist er her?

Gebürtig von Hettiswyl

III.11.dWie alt?

Alt 49 Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

hat keine Familie

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

ist seit 1776 Schulmeister zu Hettiswyl

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

War vorher 3 Jahr lang Schullehrer zu Bremgarten Kanton Bern. ist sonst ein Leinweber

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Treibt neben seinem Lehramt den Leinweber beruf, und Landarbeit. Über diß gegenwärtig Agent und mitglied der Munizipalität zu Hettiswyl

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schulkinder sind überhaupt 80. jm durchschnitt zehlt man auf einmahl 50 bis 60 Kinder in der Schule, Knaben und Mägdlein sind ohngefehr gleich viele

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Schulfond ist keiner

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld gibt es auch nicht

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Schulhaus ist in einem sehr schlechten, doch nicht gar Baufälligen zustand, aber sonst allerdings Unregelmäßig und Finster

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

wird von der Gemeinde Hettiswyl unterhalten

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld 15 kr. Holz nach Nothdurft

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?

b. Fließt aus der Gemeinde-kaße 1 kr.

IV.16.B.eKirchengütern?

c. Aus dem Kirchengut 4 kr. das übrige wird Getellet

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?

d. Aus liegenden Gründen 2 1/2 Jucharten Akerland an jährlichem Ertrag 25 kr.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

V Anmerkungen
Die Schule Hettiswyl, ware vor wenig Jahren über 100 Kinder stark, und kan kürzlich wiedrum dahin Anwachsen
a. Der Schullehrer findet nicht nöthig, das ungleiche Verhältniß zwischen der Besoldung und Bemühung darzustellen etc. etc.

Unterschrift

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