Täuffelen (Transkription Nr. 879)

Schulort Täuffelen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 17-18v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Seeland
Agentschaft 1799: Gerolfingen
Kirchgemeinde 1799: Täuffelen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Täuffelen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Täuffelen (Niedere Schule, reformiert)
23.02.1799

ANTWORTEN
Des Schullehrers in der Schule zu TEÜFFELEN, auf die FRAGEN des MINISTERS der KÜNSTE und WISSENSCHAFFTEN.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

heißt Teüffelen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst in der mitte zwischen Teüffelen und Gerlafingen, doch etwas näher bey dem ersteren Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Die erst bemelten zwey Dörfer machen ein eigene Gemeinde.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gehört zur Kirch Gemeind Teüffelen, Agentschafft Gerlafingen,

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikt Seeland.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer.
a das Dorf Teüffelen 36. Häüser 1/4. Stund.
b. Gerlafingen 33. häüser 1/4. Stund.
c. hoof Hagnek 4. häüser 1/2. Stund.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

a, Teüffelen 1/4. Stund, 42. Kinder.
b. Gerlafingen 1/4. Stund, 24. Kinder.
c. hoof Hagnek 1/2. Stund 4. Kinder.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

a. Mörigen ein kleine 1/2. Stund.
b. Epsach ein kleine 1/2. Stund
c. Hermrigen 1. Stund.
d. Büell 1. Stund.
e. Walpersweyl 1. Stund.

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Wird angefangen in Klaßen zu Theillen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schule wird gelehrt: Betten, Buchstabieren, Lesen, Außwendig gelehrt, Religions Untericht, Schreiben, auch die Anfänge der Rechen-Kunst wer lust hat.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Werden ||[Seite 2] Werden die Winter Schullen gehalten, von Anfang Wintermonats bis auf den 25.t. Merz. Sommer-Schul Wochentlich ein Tag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher Bernerisches Nahmenbüchli, der Heidelbergische Katechismuß, Psalmen bücher, Testament, Hübners Kinderbibel, auch wird anstatt dem Berner Katem., die Anfängs Gründe der Christlichen Lehr, als eine Einleitung zum Heidelbergischen Katechismus angefangen zu lehrnen.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften, es wird den Kindern Vorgeschrieben, welches sie dann nach-Schreiben, Theils auch etwas Abschreiben.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul dauret Täglich Vormittag 3. und Nachmittag 3. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Wurde von den Religions {Lehren} in beysein der Vorgesezten Examininiert, und von dem Amtsmann des Orts bestätiget.

III.11.bWie heißt er?

Christen Küefer.

III.11.cWo ist er her?

von Gerlafingen.

III.11.dWie alt?

Alt 59. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

hat ein Weib und zwey Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

hat auf das Anhalten der Vorgesezten und der Gemeinde die Schule diesen Winter angenohmen.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher hat er die gleiche Schule 25. Jahr Versehen als: von 1759. bis 1784. sein Beruff ware ein Leinweber und Landarbeit.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben den Lehramte kan nicht vieles verrichtet werden.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter Knaben 43. Mägden 27.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer sollen es die gleichen Thun.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Schulfond ist nichts der gleichen.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt, wird den Kindern aus getheilt im Schul Examen dem niedrigsten 2. 4. 6. 8. 10. bis 12. xr. je nach dem. es etwas kan. wird von einem jeweiligen Sekelmeister aus dem Gemeinen Sekel geschossen.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Jst fast neü, ist eine Kuche Schulstube und obere Stuben welche letstere nicht ein gemacht ist.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeinde Muß dafür sorgen.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Die Eltern zahlen von jedem ihrer Kinder, des Winters 4 bz. von denen zum Schulbezirk gehörigen, wird dem Vermögen nach zu samen gelegt, an Weizen 18. Mäs und diß ist der Winter Schullohn. Der Sommer Schullohn wird ihm aus dem Gemeinen Sekel bezahlt des Sommers kr. 3.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Das ist die Beantwortung des Schullehrers in der Schule zu Teüffelen so geben den 23.ten. Hornung 1799.
Christen Küefer Schullehrer.

Zitierempfehlung: