St. Johannsen (Transkription Nr. 830)

Schulort St. Johannsen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 27-28v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Seeland
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Gampelen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Gals
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • St. Johannsen (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortung über den Zustand der Schule bey der Klosterbrük zu St. Johansen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Klosterbrük bey St Johansen

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst nur ein Haus das zum Unterricht der der an den Gränzen des Neüenburgerbieths sich aufhaltenden Deütschen Kinder bestimmt ist es gehört zum Schloß St: Johannsen und mit hin der Regierung

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zu der Kirchgemeinde Gampelen

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikt Seeland.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton Bern

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die Entfernung der zum Schlbezirk gehörigen Häüser kann eigentlich nicht bestimmt werden, je nach dem die im Neüenburgerbieth wohnenden Deütschen ihre Kinder schiken die weitesten haben haben jezt fast eine Stund weit zu kommen,

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

||[Seite 2] Die Namen der zum Schul bezirk liegenden Örter sind Landeren 5 Minuten entfernt Grißach 1/2 Stund und mehrere an dem Leberberg zerstreüte Häüser.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Gals und Erlach sind beyde eine halbe Stunde vom Schulhaus entfernt

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind nicht in Klaßen eingetheilt

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul wird gelehrt buchstabiren, lesen schreiben auswendig lernen vorzüglich im Heidelberger

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schul wird nur von Martistag bis in die Mitte Märzens gehalten es ist keine Sommer Schul

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind das abc Buch Heidelberger Psalmen Singfriedli Lampen das Neüe Testament

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Zum schreiben wird Nachmittags eine Stund verwendet

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul daurt täglich von 8 bis 12 und von 1 bis 4 Uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schulmeister ward von dem Landvogt zu St: Johansen erwählt, und ist zu gleich Polizey Wächter daselbst

III.11.bWie heißt er?

heißt Abraham Rüfenacht

III.11.cWo ist er her?

von Großhöchstaten

III.11.dWie alt?

ist 36 Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

hatt ein Weib jezt aber keine Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

ist Schulmeister bey 5 Jahren

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

seiner Profeßion ein Schneider.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

||[Seite 3] und treibt nebst dem Schul und Wächterdienst sein Handwerk doch so daß die Schul dabey nicht versäümt wird

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Kinder so die Schul besuchen sind an der Zahl 25
Knaben 17 Mädchen 8

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer wird keine Schul gehalten.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Das ganze Schuleinkommen besteht in 12 Mäs Korn 6 kr. in Geld zwey Fuder Holz so in des Schulmeisters Kösten muß herbey geschafft werden. Doch soll jeder Hausvater für jedes Kind 5 bz. geben um das Schulholz herbey zu schaffen und zu hauen, wird aber von allen bey weitem nicht gegeben weil mehrere sehr arm sind und es nicht haben, nebst dem hatt er freye Wohnung und Garten, das Haus ist gut im Stand und ward aus den Einkünfften des Schloßes St: Johansen unterhalten

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Bescheint
Abr: Rüfenacht.

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