Port (Transkription Nr. 776)

Schulort Port
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 166-167v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Büren
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Nidau
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Port
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Port (Niedere Schule, reformiert)
21.02.1799

Beantwortung der den Schullehreren vorgelegten Fragen über den Zustand der Schulen von dem Schullehrer zu Port

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Port.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Jst ein kleines Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Macht eine eigne Gemeine aus.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gehört zur Kirchgemeind Nidau.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Gehört zum Distrikt Büren.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Gehört zum Canton Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des Umkreises der nächsten 1/8 Stunde liegen alle zum Schulbezirk gehörige Häüser deren sonst 15 waren, wo von im Sommer vorigen Jahrs 5 abbrannten die noch nicht alle aufgebaut sind.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Außer dem Dörfchen gehört weiters nichts zum Schulbezirk.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

A. Jn der Kichgemeind selbst.
a. Jn der Stadt Nidau.
α. obere Schul 1/2 Stund entfernt.
β. untere Schul 1/2 Stund entfernt.
b. Auf dem Land.
α Bellmont. 1/4 Stund.
β. Jpsach 1/4 Stund.
B. Außer der Kirchgemeind.
a. Bürglen 3/4 Stund
b Brügg K. Bürglen. 3/4. Stund
c. Schwadernau. 1. Stund
d. Studen. 1. Stund
e. Mett. 1. Stund
f. Madretsch K. Mett. 1/2. Stund
g. Suz und Latrigen. 1. Stund
h. Jens K. Bürglen. 1 Stund
i. Merzligen 1. Stund

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder können wegen ihrer geringen Anzahl nicht schiklich in Claßen getheilt werden.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Die Kinder lernen die Buchstaben kennen, buchstabiren, lesen, aus wendig den Heidelbergischen Catechismus, und werden auch zum Schreiben {und Singen} angeführt, nach Beschaffenheit ihres Alters

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Bis her wurden die Schulen nur im Winter gehalten, und dauerten von Martini bis den 25ten Merz.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind die gewöhnlichen, wie oben bemerkt worden.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften, wornach sich der Lehrer richten müße, sind keine vorhanden, als die, die der Pfarrer des Orts ertheilt.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule dauert täglich 6 Stunden 3 Vomittag 3 Nachmittag.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Ehmals wurden die, die sich um die Stelle bewarben, von dem Pfarrer geprüft, und der, der am tüchtigsten befunden wurde, dem Amtsmann vorgeschlagen, und von ihm bestellt. Bey der lezten Wahl that es die Gemeine.

III.11.bWie heißt er?

der gegenwärtige Schullehrer heißt Johannes Blaser.

III.11.cWo ist er her?

Gebürtig von Trub, im Distrikt Ober-Emmenthal.

III.11.dWie alt?

50 Jahr alt.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Hat Frau und 6 Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er ist seit leztem Neüjahr Schullehrer.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vor 12 Jahren war er 5 Jahr lang Lehrer im Trubschachen hernach war er an verschiedenen Schulen als Gehülfe angestellt, sonst ist er seines Berufs ein Schneider.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Welchen Beruf er neben dem Lehramt zu treiben genöthigt

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Schulkinder sind an der Zahl 12 Knaben 7 Mädchen 5. die nur im Winter die Schule besuchen.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Es ist einer vorhanden, von der ehmaligen Obrigkeit gestiftet.

IV.13.bWie stark ist er?

Er ist 80 kr. stark.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Er ist als Capital am Zins.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Hat aber weder mit Kirchen noch Armengut etwas gemein,

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ein jedes Kind, das die Schule besucht, bezahlt den Winter hindurch 4 bz. 2 vor Weihnacht 2 nach derselben.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Deßen Zustand. Es ist sehr alt und baufällig, es mangeln darin verschiedene Nothwendigkeiten.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es enthält 2 Stuben, wovon aber nur eine zur Wohnung des Schulmeisters bestimt ist, worin er auch Schule halten muß, die andere wird armen Dorfbürgern von der Gemeinde zur Bewohnung gestattet.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Der Hauszins fällt also weg.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeind muß für das Schulhaus und deßen Unterhaltung sorgen.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

a. An Geld 14 kr., aus folgenden Quellen.
α aus dem Zins der oben angeführten 80 kr. 3 kr. 5 bz.
β. aus den Schulgeldern, die ungefehr betragen. 1. kr. 23. bz.
γ. aus zu sammengelegtern Geldern der Hausväter, unbestimmt,
δ. aus der Gemeinds kaße, das übrige, bis auf 14 kr.
b. Holz. so viel es nöthig ist.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Port den 21ten Febr: 1799.

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