Nidau (Transkription Nr. 761)
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- Nidau, Untere Schule (Niedere Schule, reformiert)
FRAGEN über Den Zustand der SCHULEN.
ANTWORT der Untern Schule zu NIDAU.
I. Lokal-Verhältnisse. | ||
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I.1 | Name des Ortes, wo die Schule ist. | Nidau. |
I.1.a | Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof? | Stadt. |
I.1.b | Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er? | ja: eine eigne. |
I.1.c | Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)? | Nidau. |
I.1.d | In welchem Distrikt? | Distrikt Büren. |
I.1.e | In welchen Kanton gehörig? | Kanton Bern. |
I.2 | Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden. | Die entferntesten ein paar 100 Schritte. |
I.3 | Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe. | Keine. |
I.3.a | Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und | |
I.3.b | die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt. | |
I.4 | Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise. | Wird von der Obern Schule entsprechend beantwortet werden. |
I.4.a | Ihre Namen. | |
I.4.b | Die Entfernung eines jeden. | |
II.10 | Sind die Kinder in Klassen geteilt? | Ja: in drey. |
II. Unterricht. | ||
II.5 | Was wird in der Schule gelehrt? | 1. Lesen. |
II.6 | Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange? | Sommer und Winter gleich lang. |
II.7 | Schulbücher, welche sind eingeführt? | Heidelbergische Katechismus. Gellerts Lieder. Psalmen, mit Fästgesängen. Neüe Testament, und Rochows Katechismus der gesunden Vernunft. |
II.8 | Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten? | Nach den, Gaben, u. Alter der Kinder: Den Anfängern zeigt man die Anfangsgründe der Buchstaben durch Handführen etc. mit ihren Fortschritten, schreitet man auch zu größern Vorschriften, biß man ihnen über allerley Texte diktirt. etc. |
II.9 | Wie lange dauert täglich die Schule? | ||[Seite 2] Sollten 4. — werden aber 5 Stunden gehalten. |
III. Personal-Verhältnisse. | ||
III.11 | Schullehrer. | |
III.11.a | Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise? | Der hiesige Schulrath, durch einer vorhergemachten Prüfung. |
III.11.b | Wie heißt er? | Johann Jakob Eggen. |
III.11.c | Wo ist er her? | Aus der Gemeinde Boltigen im Simmenthal, Kanton Oberland. |
III.11.d | Wie alt? | Drey und zwanzig Jahr. |
III.11.e | Hat er Familie? Wie viele Kinder? | Vermöchte weder das eint noch andere |
III.11.f | Wie lang ist er Schullehrer? | Zwey und ein halber Monat. |
III.11.g | Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf? | Vor 6. Jahren vikarisirte diese Schule bey 3/4. Jahr für den damaligen kranknen Schulmeister; ward dann für 4. Jahre in ein Büreau angestellt. und lezte 2. Jahre brachte als Hauslehrer bey einem Pfarrer zu. |
III.11.h | Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche? | Etliche Schreib und Klavirlektionen |
III.12 | Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule? | Etlich und Vierzig. |
III.12.a | Im Winter. (Knaben/Mädchen) | Knaben 12. Mädchen 30. |
III.12.b | Im Sommer. (Knaben/Mädchen) | gleich. |
IV. Ökonomische Verhältnisse. | ||
IV.13 | Schulfonds (Schulstiftung) | |
IV.13.a | Ist dergleichen vorhanden? | Nein. |
IV.13.b | Wie stark ist er? | |
IV.13.c | Woher fließen seine Einkünfte? | |
IV.13.d | Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt? | |
IV.14 | Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches? | ||[Seite 3] Nein. |
IV.15 | Schulhaus. | |
IV.15.a | Dessen Zustand, neu oder baufällig? | Ein zimlich großes; in welchem aber wegen übler Einrichtung, und hohem Alter nichts als die Schulstube und ein Stübchen bewohnbar ist: folglich baufällig. |
IV.15.b | Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude? | Nein. |
IV.15.c | Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel? | |
IV.15.d | Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten? | Die hiesige Bürgerschafft. |
IV.16 | Einkommen des Schullehrers. | |
IV.16.A | An Geld, Getreide, Wein, Holz etc. | Fixes an Geld kr: 32 |
IV.16.B | Aus welchen Quellen? aus | Vom hiesigen Burger- oder Sekelmeister Amt kr. 20: |
IV.16.B.a | abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)? | |
IV.16.B.b | Schulgeldern? | |
IV.16.B.c | Stiftungen? | |
IV.16.B.d | Gemeindekassen? | |
IV.16.B.e | Kirchengütern? | |
IV.16.B.f | Zusammengelegten Geldern der Hausväter? | |
IV.16.B.g | Liegenden Gründen? | |
IV.16.B.h | Fonds? Welchen? (Kapitalien) | |
Bemerkungen | ||
Schlussbemerkungen des Schreibers | ANMERKUNG. | |
Unterschrift | Nidau den 18ten Hornung 1799. J: J: Eggen. |