Pfungen (Transkription Nr. 74)

Schulort Pfungen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 62-65v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Bassersdorf
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Pfungen
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Pfungen
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

Fragen über den Zustand der Schulen an jedem Ort

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Pfungen

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst eine Eigne Gemeind

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Pfungen

I.1.dIn welchem Distrikt?

Baßerstorf

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zürich

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Ein Viertel Stund vom dorf sind 3. Haüser, eine Halbe Stund v. dorf 7. Haüser

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

1. Berg — eine Viertel Stunde von der Schul — Hat dermal. 8. Kinder die. die Schul Besuchen 2. Rumstal (Hinter) 1/2: Stund entfernt Hat dermal 10. Kinder
52. Jahr

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

||[Seite 2] 1. Dattliken 1/2 Stunde
2. Neftenbach 1/2 Stunde
3. Mittlenhof der Pfarr Neftenbach 1/2 Stunde
4. Wülflingen 1. Stunde
5. Neüenburg — der Pfarr Wülflingen 3/4 Sund
6. Embrach 1. Stund
7. Ober Embrach 1. Stund
8. Mülliberg 3/4 Stund
9. Rorbas 1. Stund
10. Freyenstein der Pfarr Rorbas 1. Stund

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Eigentliche Claßifikation ist, Keine. die kinder Rüken fort von einem Lesebuch zum anderen aber ohne in Bestimmte Claßen eingetheilt zusein

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen Schreiben auch für die kinder die wollen etwas jm Rechnen — Gedächtnißsachen — Klein ud Grose Catechismuß — Psalmen die auserlesensten — Lieder nach dem Waserischen Schulbüchli

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Von Martiny bis gegen End des Merz-Monat — den Sommer Hindurch wird sie auch Täglich 2. Stunden gehalten: ausgenommen zu Zeiten wo die arbeiten am strängsten sind. Heüet Ernd ud Herbst

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 3] Das bekannte Zürichesche NamenBüchli der Lehrmeister die Zeugnuß, das N. Testament der Lobwaßerschen Psalmen, Zum. Theil auch das Neüe Christliche Gesangbuch v. Zürich Werden als Buchstabier und Lesebücher gebraucht, ud. Zum Gedächtniß Übung das Waßerische Schulbüchli

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

diese Werden meistens, v. Schulmeister verfertiget. eine Portion ist auch schon von Winterthur angeschaft worden

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Winter — Vormittag 3. und Nachmittag 3. Stunden. jm Sommer 2. Stunden alle Vormittag

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schulmeister ward vom Examinator Collegio jn Zürich durch eine freye Wahl nach vorhergegangnem Examen bestelt

III.11.bWie heißt er?

Hs Ulrich Flach

III.11.cWo ist er her?

Von Pfungen

III.11.dWie alt?

52. Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

||[Seite 4] Er Hat 3 erwachsene Töchteren

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Seyt anno 1778.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Bis er sich verheürathete Hat er Bey zwey Herschafften gedient und nachher den Bauren Gewerb Getrieben: den er jez noch neben den Schulgeschäften Treibt — ist ist auch Zugleich Siegerist oder meßmer

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

dermalen 30 Knaben 35 Mädchen

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Meistens die gleiche Zahl nur die größeren blos die Halbe Zeit — oder nur einmal Wochentlich

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja die Gemeind Hat einen Schulfond

IV.13.bWie stark ist er?

2720 lb.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Er Hat Keine anderen als die Jährlichen Zinße fangt er an sich zu verminderen. So steürt die Gemeinde an denselben

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

||[Seite 5] Nein

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ein Schilling Wochentlich. v. jedem Kind, das den Winter Hindurch die Schule Besucht, erhält der Schulmeister aus dem Schulfond

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Jst eigentlich jn dieser Gemeinde Keines — aber der Schulmeister Hatte als Meßmer bisher unentgeltliche Wohnung und Plaz Zum Schulhalten in dem der Stadt Winterthur Zugehörig Meßmer-Haus

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?

Wie oben Bemerkt v. jedes Kind Wochentlich ein Schilling so lang die Winter-Schul daurt mag ein Jahr ins ander ohnfehr 10 Nthlr Betragen
dann die Sommer Schullohn 10. fl. ¢146¢¢ für die Repitier Schul. 5. fl. ¢/146¢¢ ¢598¢¢ für die Sing Schul 2 fl. ¢/598¢¢ für Schulholz 6. fl.

IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

||[Seite 6] aus dem Schulfonds NB. 2. Mtt Kernen Bezog der Hiesige Schulmeister bisher als Meßmer aus dem Zehnden der Gemeinde von der Stadt Winterthur
Jtem 1 Mtt 2. viertel Kernen das Geld nach dem Schlag aus dem Hiesigen KirchenGut — auch Hat er einen Kleinen Baumgarten und 2. Hanfpünten (die zum Meßmer Dienst gehören)

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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