Gurzelen (Transkription Nr. 722)

Schulort Gurzelen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 153-153v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Oberseftigen
Agentschaft 1799: Gurzelen
Kirchgemeinde 1799: Gurzelen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Gurzelen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Gurzelen (Niedere Schule, reformiert)
18.02.1799

||[Seite 2] Antwort Ueber den zustand der Schulen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Nieder Gurzelen.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein kleines dörfli.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigene.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gurtzelen.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Ober Seftigen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Entfernung der Häuser Nächer als 1/4. Stund. 20.
1/4 Stund aber 23.
1/2 Stund aber 23.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Nieder. und Ober. Gurtzelen und Geist. welches lestere in verstreuten Häusern besteht.
Erstes hat 36.
im zweyten 32.
und im dritten 13. kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Uetendorf. Längenbühl Wattenweyl und Seftigen lestes ist aber Nächer als ein Stund

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein sie kommen alle miteinander

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Namenbuch. Heitelberger Psalmen festlieder und die Kinderbibel.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

von Martini bis den 25. Merz im Somer alle vochen 1. Tag

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Oben im fünften gesagt

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

macht der Schulmeister

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

4. bis 5. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Pfahrer und die Vorgesetzten

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 1] Joh: Henni.

III.11.cWo ist er her?

von Gurzelen

III.11.dWie alt?

48. Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

ein Weyb eben keine kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

12. Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Ein kleines kramhändeli

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Gemeind und Munizibahl Schreyber.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 20. bis 30.
Mädchen 25 bis 30.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

knaben 10. bis 15.
Mädchen 12. bis 15.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

keine

IV.13.bWie stark ist er?

nichts

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Jedem kind wo nichts außen kan 2. xr. die den heitelberger aus können 1. bz. die aber die Kinderbibel ganz können 1 1/2. bz.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

wärd nöthig Etwas zu reparieren

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

eine Stuben und eine Nebenstuben die aber klein und Unbrauchbar ist

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Gemeind.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Nur kr. 22. für Sommer und Winter

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

von der Gemeind und Haußvättern zusamen geschoßen.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkunngen
1. Sind diese wen ich die beste lebenszeit zugebrach So kan ich als dan wo ich sonst nichts habe an dem Bettelstab gehn. etc.
2. Sind diese Stück wohl zubemerken. 1. anzahl der kinderen 2. der Weg oder die entfernung. 3. die Uebele kleidung der meisten. 4. die armuth vieler Eltern. 5. die Nötige arbeit. 6 der Unfleiß und leichtsin vieler Eltern.

Unterschrift

Gurtzelen den 18.te Hornung 1799
Joh: Henni S: Mst:

Zitierempfehlung: