Schangnau (Transkription Nr. 710)

Schulort Schangnau
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 101-102v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Oberemmental
Agentschaft 1799: Schangnau
Kirchgemeinde 1799: Schangnau
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Schangnau
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Schangnau (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortungen über die Fragen von dem Zustand der Schullen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

im Tschangnau

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

es ist eine von Hüßeren zerstreüte Bärg Gemein

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Die gantze Kirchhere ist ein Eizige Gemein

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

alles gehört zur Kirchhöre und Agentschafft Tschangnau

I.1.dIn welchem Distrikt?

Gehört zu Ober Emmental Districkts Langnau

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

im Kanton Bern

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Von der entfernung der Schul-bezirk gehörigen Hüßeren auf das witiste 1/2 Stund, in der ersten Viertel Stund im umkreis sint 36 Hüßer, und in der zweiten oder halben stund 25 Hüßer und hat fast ein Jedes Huß sin eignen Nammen und wirt in drey Tritel in geteilt, als Wald, Tall, und Scheibbach

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

kein Dorf, alles zerstreüte Hüßer

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Die Entfernung ist 1/2 Stund

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Die anzal der Kindren sint 81.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Die Bumbach Schull

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

eine Stund Entlägen

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Diße Schul hat vor dem Exammen keine Klassen, will die Zall der Kindren ser unglich da ist

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Die anfange Buchstabieren Läsen Kattcheismus, Festlieder, Psalmmen und Geistliche Lieder Musick, Chatecheisiren, Schriben, u. s. w

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter werden die Schulen 20. wuchen im Summer wuchentlich 1 Tag gehalten

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sint, Alt und Neü-Testamant Katechismuß Hübnersche Kinder-Bibel, Neü ausgäbnes Läsbuch für die Schwizer-Juget, Psalmen und Musik-Bücher

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Von den Vorschrifften, die sint gemacht zu ST Urban

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul duret däglich 5 gute Stund

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] solchen hat der Pfarer Examinert vorgeschlagen, der Amtman bestädiget

III.11.bWie heißt er?

er heist Beter Bieri

III.11.cWo ist er her?

er ist Von Tschangnau

III.11.dWie alt?

54 Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

hat ein Weib und Sechs Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

er hat 22 Jahr Schul gehalten

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

zu Groshösteten erzogen dasälbst das Linwäber Handwärck gelert

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

er thut bie Müßigen Ziten Wäben

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter Knaben 25. Mädchen 10. komt viel auf Wäg und Wäter an

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Summer Knaben 15. Mädchen 10. komt viel auf file arbeit an

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Des Orts ist nichts verhanden

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

auch nichts

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt, am Exammen wirt den Kindren 4 neüdaller ausgeteilt

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

deßen zustand ist zimlich Baufelig

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

das gehört der Gemein und wirt dem Sigrist Verleüen und der Schulmeister forbehalten

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Der Schullehrer mus für sich die wonung anschaffen und den zins selbst zalen

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemein muß für das Schulhus sorgen und im Stand erhalten

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

dißes ist alles in Gält als für den Winter 20 kr. fur den Summer 4 kr.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

das wirt aus dem Gemeinds-sekel oder Kirchen-guth bezalt wan es nicht hinlänglich wär ab der Gemein zusammen getället

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

So viel eüber die Vorgeschribne fragen Von Mir Peter Bieri Schulmeister im Tschangnau

Zitierempfehlung: