Balzenwil (Transkription Nr. 646)

Schulort Balzenwil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 26-27v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Langenthal
Agentschaft 1799: Riken
Kirchgemeinde 1799: Roggwil (BE)
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Murgenthal
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Balzenwil (Niedere Schule, reformiert)
26.02.1799

Fragen Und Antwort. Über den Zustand der Schul in balzen will

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jn Balzen will

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist Ein dörfli Uon 17 Häüser

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es Gehört zu der Gemein Ryken.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zur Kirch Gemein Roggwil. Agentschafft Ryken

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zum distrikt Langenthal

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Bern

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Obige 17. Häüser sind im Umkreiß der Nächst Gelegnen viertel stund

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

der Gruben hof Nemlich 3 Häüser

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Jst Nicht wohl Ein halb viertel stund

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Es Sind zwey.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Roggwill, Glashüten, Rycken Vor den wald. vnd Mätenwill

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Roggwill 1. stund. Glashüten 1/2. st Ryken 3/4 st Vorden wald 1/2. st Mättenwill 3/4 stund

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Einten Nemlich Buchstabierer vordleser, die andren lehren nach ihrer Erkanntnuß

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

die Refermierte Christliche Religeon Buchstabieren. Lesen. Ußenlehren. Schryben. Vnd Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Ja im winter, vnd auch Ein wenig im Sommer, im winter uon Anfangs des wintermonats. biß außgangs. Mertz

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

der Heidelberger, die Kleinen fragstükle die Psalm. die Festgesäng, daß Neüe Testament vnsers Erlösers.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Wen hier die uorschrifft uerstanden wird ||[Seite 2] Woh die Kinder Erhalten zum Lehren Schreyben, So Erhalten sie Solche uon von Meiner Hand. wann es aber die Red von der Schulordnung ist, So haben wir die uon. 1720. Getrukte, vnd 1788. Erneüerte Schulordnung. für der Stat Bern. Teüsche Landschafft. die auch fast Alle Jahr den Sontag uorher Ehe die winter Schulen anfiengen, uerlesen wurde

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Per Tag. 5. stund

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die Burgerschafft, wie auch uom Herr Pfarer Gexameniert. Und uom Herr Comandant als amts Mann deß Orts Bestetiget

III.11.bWie heißt er?

Sein Nam wahr Hanß. Schär.

III.11.cWo ist er her?

Er wahr Ein Burger in balzen will

III.11.dWie alt?

Sein Alter war. 38. Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat famile. Sechs Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er wahr 9. Jahr Schullehrer

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er wahr in seim heimat in balzen will Er wahr Ein Lein Weber

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Leinweben, Oder Land Arbeit

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Überhaubt waren. 34. Kinder nemlich 12. Knaben. 22. Mädchen

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

die obige Zahl

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Ja Ein wenig

IV.13.bWie stark ist er?

Es Sind drey Capidal 225. Gulden

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Sie Sind ver Gabet Worden.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

||[Seite 3] Neyn

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ja uon Uorgesetzen Capidal Zinsten werden alle Examen vnder Kinder uertheilt

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Es ist baufellig

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es wahr nur Ein stuben in Jenem gebeü

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

der Lehrer Erhält Kein Hauß Zinß.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Bürger deß Schuls bezirks

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Gelt 45. Gulden Per Jahr

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

von der burgerschafft zusamen geschosen

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?

Nie Mahl Keines gehabt

IV.16.B.cStiftungen?

Auch kein Solches

IV.16.B.dGemeindekassen?

auch Nichts

IV.16.B.eKirchengütern?

Nie mahl Keine Gehabt

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

daß wahr Nicht abgedan, den sie Musten den Schullerer auf die art zahlen

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

deren haben wir auch Nichts

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

auch nichts

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Der Auf Trag deß Schullerres war dieser. Er sol die beantwortung dieser fraggen dem Bürger Agent Übergeben, der agent wird sie durch den Bürger Unterstathalter, Und Regierungs stathalter, an den Minister der Künste Vnd wüssen schafften, Gelangen Laßen.

Unterschrift

Balzenwill den 26 Hornnung. 1799.
Gruß vnd Hochachtung
Hanß Schär Schul Meister

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