Fällanden (Transkription Nr. 609)

Schulort Fällanden
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 186-189v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Uster
Agentschaft 1799: Fällanden
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Fällanden
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

BEANTWORTUNG Der über den Zustand der Schulen vorgelegten Fragen in so weit solche die Gemeinde FÄLLANDEN betreffen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Der Nahme Des Ort, wo die Schule ist, heißt FÄLLANDEN

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

im Dorf

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Macht eine eigne gemeinde aus

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gehört zur Agentschaft Gleichen Nahmens

I.1.dIn welchem Distrikt?

Ligt im Distrikt Uster

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Jst zum CANTON. Zürich gehörig

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde liegen 47. Zum Schulbezierk gehörige Häüser, die das Dorf Fällanden ausmachen
innerhalb der 2.ten Viertelstunde 4. Haüser entfernter sind keine

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Das Dorf das zum Schubezirke gehört, heißt wie oben angezeigt war, Fällanden
||[Seite 2] a. Jn deßen Mitte die Schule stehet, und aus
b. Diesem kommen, 103. Schulkinder
Zum gleichen Schulbezirke Gehören 5. Höfe von dennen 3. nur aus einem Hause bestehen und eine Halbe viertel Stund entfernet sind
ihre Nahmen sind
1. Neü Hauß, aus dem 3. Kinder Zur Schule kommen
2. Rohr woraus eins nüs kömmt
3. Kohlenrüti woraus auch eins kömmt
Die 2. andere Höfe sind eine starke viertel Stunde vom Schulorte entfernt, Der eine derselben Heißt
4. Bänglen und besteht aus einem Hauß, woraus 5. Kinder in Die Alltag Schule kommen
Der Andere heißt
5. Pfaffhaußen — dieser Hof bestehet aus 3. Haüsern aus denen 2. Kinder gegenwärtig Die Schule besuchen

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Zu dieser gemeinde Fällanden gehört keine andere Schule, — übrigens sind die benachbarten, in andere Gemeinden gehörigen Schulen weiter von Derselben entfernt ||[Seite 3] Als die bis dahin in die Fällander Schule Gehörigen Höfe von dieser Schule entfernt sind
Übrigens wären ihre Namen
a. 1. Die Schule Schwerzenbach
2. Die Schule Greiffensee
3. Die Schule Volkenschweil
4. Die Schule Zu Maur
5. Die Schule Ebmattingen
6. Die Schule Wydikon
7. Die Schule Dübendorf
8. Die Schule Wangen
b. NUMMERO 1. ist eine viertelstund entfernt
NUMMERO 2. ist eine 1. Stund entfernt
NUMMERO 3. ebenso
NUMMERO 4. ebenso
NUMMERO 5. ist eine Halbe Stund entfernt
NUMMERO 6. ist 1. Stund entfernt
NUMMERO 7. ist eine Halbe Stund entfernt
NUMMERO 8 ist 1. Stund entfernt

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind nach der Anzahl der Schulbücher in 5. bis 6. Claßen eingetheilt.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schule wird lesen, schreiben und singen, man hält die Kinder zum Auswendig lernen
||[Seite 4] Des so geheißenen Bischofzeller Büchlis Herausgegeben von Pfarer Felix waser

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Alltag Schule wird nur im Wintergehalten von Martini bis Zum Meyen

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die üblichen Schulbücher sind. 1. Daß Nammenbüchli
2. Lehrmeister
3. Waßerbüchli
4. Zeügnuß
5. Psalmenbuch
6. Das Testament

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schul Meister schreibt vor, und theilet {et} waß Gestochne oder andere Vorschriften wen er solche hat mit

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule Dauret täglich 6. Stunden, und Zwar alle Tage ohne Ausnahme

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schul Meister bestelte bis dahin Daß Examinater Convent in Zürich so daß die Prettendenten im Examen ausstehen mußten, und meistens Der ||[Seite 5] Der tüchtigste gewählt war, Der jezige Schul Meister würde nach der Neüen Ordnung Der dingen nach vor dem Examinater Convent Ausgestandenem Examen und von dem gleichem Collegio gemachten Vorschlag von der verwaltungs Kammer erwählt.

III.11.bWie heißt er?

Er heißt. Hs Heinrich Äppli

III.11.cWo ist er her?

Jst von Fällanden

III.11.dWie alt?

war gebohren Den 5. Augustmonat 1766.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat eine Haushaltung von Frau und 4. Kinden bey ihm hält sich auch Vater und Bruder auf

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Jm Jahr 1798. Den 28. Brachmonat erhält er Diesen Schuldienst

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Auch vorher war er in der Gemeinde — arbeitete auf den Gütern als Baur und die übrige Zeit Widmete er dem Baumwollen weben

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Und eben diese beyden Arbeiten sind seine Beschäftigung jezt neben den Stunden, die er seinem Lehr berufe widmen muß — er gibt auch einige Stunden wöchenlich privat Unterricht im Schreiben und Rechnen

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Es besuchen gerade jezt. 115. Kinder Die Schule

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 65.
Mädchen 50

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

||[Seite 6] Knaben. 16. 28.
Mädchen. 30.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Jst in der Gemeinde keiner, ein jeweiliger Schulmeister in hier zog bis dahin den privat Schulmeister Fönden Der Stadt eine jährliche Gabe

IV.13.bWie stark ist er?

also nichts

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es ist ein solches eingeführt, namlich vom Kind für die wochen einen halben Bazen

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Nach Zimlich neü und und gegenwärtig in gutem Stande

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es besteht aber eben nur aus einer Schulstube Die Zugleich die Gemeindstube, ist

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Nichts

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeinde sorgt für diese Schulstube, was Heizung und Baukösten anbetrift — Der Schul Meister muß für seine Wohnung sorgen

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Aus Zehnten und, Grund Zinsen gar nichts

IV.16.B.bSchulgeldern?

An Gelder hält Derselbe, jennen Halbazen von dem oben Gredt Geredt, war ungefehr Die Sume von 60. oder 80. fl
||[Seite 7] ¢1373¢¢ Für den Unterricht im Singen — oder die so Geheißene Nachtschule von jedem Nacht schüler. 10. ß. ¢/1373¢¢

IV.16.B.cStiftungen?

Aus Stiftung — 1. 1/2 fl. — Jährlich

IV.16.B.dGemeindekassen?

Nichts aus Gemeind kaße

IV.16.B.eKirchengütern?

Nichts aus dem Kirchen Gut

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Nichts.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung
1. Der Meßmer Dienst ist eigentlich mit dem Schuldienst verbunden, Gegenwärtig aber aus besondern Gründen für einmahl getrennt — wodurch Derselbe viel von seinem Einkommen verlohr — Auch ist der vorsinger Dienst mit dem Schuldienst verbunden, trägt aber jährlich nur 4. fl. 20. ß. ein
¢1372¢¢ 2. Ein jeweiliger Schul Meister ist Auch verpflichtet Die Repetier Schule zu halten, Die Anzahl der Der Repetier Schüler ist gegenwärtig 83. Kinder Die Repitier wird alle wochen einmahl einen Tag lang meist im beysein und Aufsicht des Pfarrers. Gehalten, der auch Unterrichtet, Jeder Repetier Schuler bezahlt dem Schul Meister für den ganzen alljährlichen Unterricht 5. ß. weil aber Der Repetier Schul nicht erwähnt ist in den Fragen, so war bey Beantwortung Derselben Darauf auch keine Rüchksicht genohmen ¢/1372¢¢

Unterschrift

||[Seite 8] Beantwortung Der über den Zustand der Schulen vorgelegten Fragen — von Schul Meister Heinrich Äppli — von FÄLLANDEN 1799

Zitierempfehlung: