Esslingen (Transkription Nr. 558)

Schulort: Esslingen
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 122-128
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Grüningen
Agentschaft 1799: Egg
Kirchgemeinde 1799: Egg
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Egg
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

19.02.1799

Vom Schulmeister Egolf Zu Ober Eßlingen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 3] 1. Buchstaben Lernen Kennen 2 Buchstabieren 3 Leßen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nein sie Wird jm somer auch Etwaß Zeit gehalten,
sie währet 6 stund vormitag 3. und 3 stund nachmitag Jhm somer Wird Schul gehalten 5 stund winter Schul Wahret über Haubt 20 wochen. Von Martini Bis zu End des merzens

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

1 daß Namen Büchli 2 daß Fragstüki Oder Kleine Catecißmus 3 der LehrMeister 4 Die Zeügnuss u daß Waßer Büchli 5. Daß Neüe Testament u Psalm Buch 6. daß Neüe Histori Buch 7. Geschribe sachen werden gelehrt.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Nein sie Wird jm somer auch Etwaß Zeit gehalten, sie währet 6 stund vormitag 3. und 3 stund nachmitag Jhm somer Wird Schul gehalten 5 stund winter Schul Wahret über Haubt 20 wochen. Von Martini Bis zu End des merzens

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jhn 7 Klaßen
Wird auch gelehrnt schreiben Ja Es wird auch gelehrnt Schreiben.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Herren EXAMINATOREN jn Zürich. Beider ständen
Er ist Bhört und untersucht wordn

III.11.b Wie heißt er?

Heinrich Egolf

III.11.c Wo ist er her?

jhm dorf zu ober Eßlingen

III.11.d Wie alt?

Jst 48. Jahr alt

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat 5. Kleine Kinder darbey Ein Knab 8 Jahr alt

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Er ist es 20 jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er Hat gar Keine geschäft nebet der Schul

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Wen alle zur Schul geschicht wurden gab es 97.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 56 jm winter Töchterli 40. Jm winter von obiger zahl dißen winter 70.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm sommer so die Helfte von obiger zahl. Repidier Schuler 80. an der zahl auch ein geringes Lönli von dieser Schul

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 4] Es Jst Neü aber nicht außgebauen diß steht 20 jahr Es ist nichts dan Ein stuben da niemand Wohnen Kan

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Er Erhalt Nichts darfür

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die gemeind Eßlingen
Wer gibt daß Holz jm winter jhn die schulzuheizen der Schulmeister.
Jst Etwaß güter zu diesem Schul Hauß Wer nuzet Es. Es Jst ein Wenig außgländ Ein garten aber der Schulmeistr Hat nichts darvon die gemeind Eßlingen Nihmbt Es

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

||[Seite 5] Anmerkungen über den Stand Etlicher Fragen
Jch Wil Meine anmerkungen Kurz zu samen ziehen als Möglich; Erstlich Habe die antworten auf Eüre Fragen Beanwortet, als mir Möglich war, dan ich Habe gar Kurze Zeit darzu Nebet Der Schul, Jch weiß Daß Es Fehler darinn Hat, so bitte ich, Jhr werdet es von mir mit gedult annehmen
Zweytens Was die Schul anbetrift, so werdet Jhr wol Ein sehen Daß Es vor einen Schulmeister sehr gemein ist, Erstlich Hat er Ein sehr geringes Ein Komen Oder Wartgelt, ohne den Lohn von Schul Kindern oder deßen Eltern, Und wann man Bey der jezigen Zeit, sich solte oder müße mit dem schul {Lohn} vergnügen, so Hat man wenig, Dan anstat wo gegen Hundert Kinder solten in die Schul geschikt werden; Hat man Kaum sechßzig oder auf Höchste sibenzig, dises ist doch ein abruch vor den Schulmeister, aber Woher Kombt es, daher, Weillen Es Ville gemeine und arme Leüte in diesem Schul Bezirke Hat, und sich Beklagen, sie Haben es nicht jnvermögen ihre Kinder zubekleiden und jhn die Schul zuschicken, Besonders diesen winter Bey so Harter Witerung, und verdienstloserZeit Waß Will dan der Schullehrer var dieses machen, Er mus es annehmen, und auf Ersezung warten; ||[Seite 6] Was man nach anzumerken Hat ist dieses, Von dem Schulhauß, Weillen der Schulmeister doch auß dem seinigen daß Schul Hauß Beholzen mus, so glaubt ich Es währe auch Billich daß diß Hauß auch Beßer auß gebut gebaut wurde, dan es steht alles offen Bis auf die stuben, Waß der garten oder das wenig außglendli darbey Betrifft so glaubte ich es wurde dem Schulmeister gehören weillen er doch auch daß Hauß Beholzen mus, dan an Keinem ort ist Es also Wie zu Eßlingen, Jch Bin aber der Gettroster Hoffnung u Erwartung, Was jn Ermanglung stehet Widrum Könne Ersezt Werden

Unterschrift

Jch Entpfehle Eüch Gott und seiner Allmächtigen Obhut und verbleibe allezeit Eüer Getreüner diener, Namlich Heinrich Egolf Schulmeistr zu Ober Eßlingen
Den 19 Tg Hornung 1799.

Fliesstextantworten
Lokal

Eßlingen ist Ein dorf wo die Schul gehalten Wird Es ist ein Eigne gemeind Gehört ihn die Kirch gemeinde gen Egg Zur Agentschaft auch gen Egg Jn welchen Distrike Gen Grünningen Jn welchen Kanton Gen Zürich Hauß Haltugn 37 Wie vill Kinder 43 von denen Komen 27 jn die schul Zu Nächst an der Schul Die Schul der Kirchgemeind Egg ist ein Halb stund weit von Eßlingen Entfernt
Asp und Leinhalden, auch ihn der gemeind Eßlingen Jn die Kirchgemeind gen Egg Obige Agentschaft Jn welchen Distrike Grünningen Jn Welchen Kanton Zürich Hauß Haltungn 12. Kinder 9. daß ihn die Schul Komen. Nicht weit von der Schul Entfernt Die Schul der Kirchgemeind Ötweil ist Ein Halb stund weit ab Entfernt
Emmet, Jn der gemeind Eßlingen, Kirchgemeind gen Egg zur obigen Agentschaft Jn welchen Distrike Gr- Jn Welchen Kanton Zürich Hauß Haltugn 8. Kinder 11 von diesen Werden 8 jn die Schul geschickt Ein HalbFiertelstündli weit von der Schul Entfernt Die Schul Zu Neüaltorf ist Ein stund Weit von Eßlingen ab Enfernt
Wolfenrieth u Neühauß Jn der Obigen gemeind Auch ihn der Kirch gemeind gen Egg Zur gleichen Agentschaft. Jn welchen Distrike Gr. Jn Welchen Kanton Zürich Hauß Haltungn 10. diese Haben 8. Kinder von welchen 6 jn die Schul Komen Ein HalbFiertelstündli weit Entfernt Obige drey Schulen sind die Nächsten
Vollicken. Zur obigen gemeind Zur gleichen Kirchgemeind Zu obigen agentschaft. Jn welchen Distrike Gr. Jn Welchen Kanton Zürich Haus Haltungn 22. Haben Kinder 25. von denen Komen zur Schul 12. sind Ein Fiertelstund weit von der Schul Entfernt.
||[Seite 2] NiderEßlingen. Diese gehöhoren jn die gemeind Lieburg gehören aber auch zur Schul gen Eßlingen Jhn die Kirchgemeind gen Egg Jhn die Agentschafft zu Egg Jhn den Distrike gen Grünningen Jhn dem Kanton Zürich. Hauß Haltungen 6. sie haben 8. Kinder von diesen Komen 4 jn die Schul sind gar nicht weit von dem Schulort Entfernt.
LiebenBurg. Dieses ist Ein Eigne gemeinde Welche obige dazu gehören gehört aber auch gen Eßlingen jn Schul, gehötern zur Kirch gemeind gen Egg Agentschaft gen Egg Distrik Grünningn Jhn welchen Kanton Jhn gleichen Hauß Haltungn 7. sind 4 Kinder jhn die Schul zu schiken und sie Komen alle Entfernt von dem Schulhauß Ein Halbfiertelstündli
Ellenwißu. Rottblat. Gehören zur gemeind Lieburg und Zur Schul ober Eßlingen. Zur Kirch gemeind Egg Jhn welche Agentschaft Zur Obigen Jhn welchen Distrike Auch jhn Obigen. Jhn welchen Kanton Deßgleichen Hauß Haltungn 9. Schicken Keine Kinder Hat aber nicht mer dan 5 sie sind so Weit Entfernt Wie obige
Rohr. Jst Eine Eigne Gemeind oder nicht Wie obige Jhn Kirchen Egg Jhn welche Agentschaft Wie Obige Jhn welchen Distrike auch wie Obiger Jhn welchen Kanton auch so Hauß Haltungn 4. da Hat Ess dißmahl Keine Kinder jn die alltag Schul zu Komen Ein Fiertel stund weit Entfernt von dem Schulhauß

Oekonomie

Woher Hat {der} Schulmeister sein EinKomen Er Hat 3. Müt Kernen von dem ambt Küßnacht Er hat an gelt 5 fl. aus dem Frisischen Legat von Zürich Jn 3tn oder 4tn Jahr Deß Schulmeiters Ein Komen ist sehr Schwach Bey dieser Schul
Wie vill Hat Er Schulgelt oder Lohn vor Jedes Kind über den winter Er hat 15 ß.
Wie vill von der somerschul vor 2 Tag der wochen Er Hat an gelt 5 lb. auß dem Kirchen gut von Egg
Wird jm Somer nebet den 2 Tagn auch schul gehaltn Ja alle Tag, wird die Schulgehalten
Wer gibt den Lohn vor diße 4 Tage jn der wochen Die Kinder aber Es gibt nicht vil jm somer

Zitierempfehlung: