Wila (Transkription Nr. 542)

Schulort Wila
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1470, fol. 289-290
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Fehraltorf
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Wila
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Wila
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
18.02.1799
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Haubt Schull wyla ein dorf bey der Kirchen im distrikt Fehr altdorff — und Kanton zürich ligend

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Haubt Schull wyla ein dorf bey der Kirchen im distrikt Fehr altdorff — und Kanton zürich ligend

I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

zu dießer Schull gehören noch 2 Haüßer

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Daß loch hauß 1 viertel Stund von wyla 5 Kinder und das Haus in der Hofstetten1 viertel Stund von wyla 2 Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Eine Schul ist in der Tablet ein viertel Stund von wyla — in der Gemeind Turbenthal
innert einer 1/2 Stund von wyla entfehrnt ist die Haubtschull Turbenthal
zu schalchen in der Gmeind Wildberg ist eine Schul 2 viertel Stund von wyla entfehrnt
zu Hermatschweil in der Gmeind pfaffiken ist eine Schul 3 viertel Stund von wyla entfehrnt
Jn der Gmeind wyla ist eine Schul auf otten und Mantzenhub 1 Stund von wyla entfehrnt

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

||[Seite 2] Die Kinder sind nicht in Klaßen getheilt — die Anfänger und Kleinen Kinder werden den größeren welche im lernen vorgerückt zu gesezt domit sie ihnen nachhelffen — Dießes dienet den Kleinen die langeweil und den großen das schwazen zu vertreiben

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schul wyla wird gelehrt lesen, den Catechismuß Nebst gebätter und lieder, und psalmen und sprüch aus der Heiligen Schrifft außwendig lernen, Schreiben und gschribens lesen, und singen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

im winter wird 20 wochen Schul gehalten und im Sommer wochentlich 1 Tag Namlich am Samstag

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schul Bücher sind eingeführt Das Abc büchli der Catechismuß das lehrbüchli genant waser — daß zeügnußbuch — daß Psalmen buch das Testament

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Den Anfängeren im Schreiben wird jedes mahl das Abc vorgeschriben Hernoch ein silbige wörter — nochher zwey und mehr silbige wörter und dann sprüch der Heiligen Schrifft

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul wird des Tags 6 Stund gehalten — Sommer und winter

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Den Schulmeister zu wyla Hat bisher Junker Collator Landenberger bestelt — Jch hab von seinem sachwalter Junker Hartmann Landenberger zu zürich auf dem Creüzbühl das wort erhalten
Von den Examennatoren beyder Ständen noch geschehener Prüffung dorzu bestethet worden

III.11.bWie heißt er?

Hs Rudolf Jßler

III.11.cWo ist er her?

Groffschafts weibels Sel Sohn zu wyla

III.11.dWie alt?

39 Jahr alt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Hab weib und Kinder Namlich 1 Söhnlein und 1 Töchterlein

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

17 Jahr bin ich Schul meister — und ein winter vorher Hab ich meinem vorfahren sel als vicarius Schul gehalten

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

vorher hatte ich bey meinem Vatter sel güter arbeit wie Jezt Nebst dem lehramt auch noch und bin des Agent Heinrich Rüeggen zu wyla sein gehülffen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Schüeler welche in die altag Schul Kommen solten sind auf geschriben 45 Knablein 34 Töchterlein
79
¢1403¢¢ Repetier Schüeler welche wochentlich ein Halben Tag in die Schul Komen solten sind auf geschriben 20 Knaben 18 Töchteren
38 ¢/1403¢¢

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Schulfond ist Keiner

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Jedes Kind das ein woche in die Schul Komt gibt 1 ß. Altagschüeler wann es aber eine woche außbleibt wird nichts gegeben und von der Sommer Schul für ein Kind 4 ß.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 3] Daß Schul haus ist alt und baufellig

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Bis daher hat der Kirchen pfleger dießen bau aus dem Kirchen gut sollen im Stand halten — ist aber in Tach und gemach nicht in ehren gehalten worden

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Mein einkommen war bis dato für Schul und vorsingen An gelt 30 lb.
An Kernen winterthurer Meß 6 Müth
An Haber winterthurer Meß 4 Müth
Holtz hab ich Keins
Der Schul Meister hat bis dato in seinen Cösten der Schul Heizen müßen
Der Kirchen pfleger Hat das gelt aus dem Kirchen gut und die frucht aus dem der Kirchen zu gehörigen zehnten zu Hermatschweil dem Schulmeister zugestelt
Vor das Jahr 1798 Hat er mir für den Müth Kernen 9 fl. 10 ß. zalt und für das viertel haber 1 fl.
Daß Schulhaus Welches unten an den berg dorauff die Kirche Steht gebauen worden Hat etwas land der Kirch Rey genant ohngefahr 1 vierlig groß und dann in zwey Gmeind güteren so vor vielen Jahren vertheilt worden zwey bläzli pflantzfeld ohn gefahr 1/2 vierlig groß Solches Hat der Schul meister bis dato im besitz gehabt

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Den 18 Tag Hornung 1799 Verzeichnet von Bürger Hs Rudolf Jßler Schul M zu wyla

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