Hirzel (Transkription Nr. 35)

Schulort: Hirzel
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 22-23v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Horgen
Agentschaft 1799: Hirzel
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Hirzel
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

FRAGEN ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULE IM HIRZEL.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Hirzel

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Weiler

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Hirzel ist eine eigene Gemeinde und macht eine eigene Agentschaft aus.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Horgen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zürich.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerthalb des Umkreises der nächsten viertelstund liegen 52. Haüser. Jnnerthalb des Umkreises der 2.ten 38. Haüser. Und innerthalb des Umkreises der 3.ten 5. Haüser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Hirzel ein Weiler wo die Schule ist kommen 12. Kinder. Spiezen 1. Weiler 1/4. Stund von der Schule kommen 7. Kinder Kalbis-Au: 1. Weiler 1/8. Stund von der Schule kommen 4. Kinder. Zimerberg 1. Weiler 1/2. Stund von der Schule komen 2. Kinder. Loch 1. zerstreüten Weiler 1/2. Stund von der Schule, kommen 3. Kinder Höfe Seithen, Aegerten, Nägeli haus, Rothhaus, Feld, Boden, Müllibühl, u. Föxen 1/8. Stund von der Schule kommen 9. Kinder. Moosacker, Straß, dobelmülli, Dürenmoos, Höhe, Harhalden, Wolfespüll, u Maüßegg, 1/4. Stund von der Schule kommen 5. Kinder. Hareüti, Grindel, Kühweiden, Estürli, Kielern, Weiden bach, Neühaus, und Kasern, 1/2. Stund von der Schule entfehrnt, kommen 18. Kinder. Bächenmos u. Brunnen 1/2. Stund von der Schul entfehrt, kommen 6. Kinder Stein math u. unter Halden 3/4. Stund von der Schul entfehrnt.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

||[Seite 2] Oberhof, Arn, Schönenberg

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

1. Stund

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Bethen, Lesen, schreiben, singen u. rechnen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Heümonat u. Augsten: nicht, sonst das ganze Jahr.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das a b c Büchli, der Lehrmstr. das Zeügniß Buch, der Psalter das Testament das Waserbüchli u. Rochos Kinder Freünd.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Solche sind alle zeit in der Schule vorrräthig und werden wechselsweise den Kindern gegeben abzuschreiben.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Sommers Zeit 5. u. Winters zeit 4. Stund.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn 2. Klaßen in die Repetier Schüler und in die täglichen Schüler.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Das Examinater Convent in Zürich, wenn er vorher von dem Pfarer des Orts und von einigen Convents Gliedern Examiniert war.

III.11.b Wie heißt er?

Hs Heinrich Strickler.

III.11.c Wo ist er her?

vom Ort oder der Gemeinde selbst.

III.11.d Wie alt?

42. Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

6. Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

13. Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn der Gemeind u. Arbeitete Güter

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Ja er muß Güter arbeiten neben dem Lehramte, wenn er essen u. sich kleiden will. 60 fl. Geld u. 2 Mütt Kernen haben Jhn nicht erhalten können, wann er von seinem Einkommen wieder 30. fl. u. noch mehr für Heize u. Holz bezahlen mußte. Jch habe iezt aber die beste Hoffnung (weilen alle B. welche im Namen des Staats, für das Wohl des Vaterlands arbeiten, so wohl bezahlt werden) daß man die Schullehrer auch nicht mehr so, wie unter der alten Regierung werde darben laßen.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] 50-60. Kinder solte aber von weit mehreren besucht werden.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 35-40.
Töchtern 20.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Knaben 20.
Töchtern 25-30.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Nein.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Nein.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Ein altes Schulhaus welches verbeßerung bedörfte.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeinde.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Wie viel an Geld Jm Ganzen 60. fl. 20. ß.
Wie viel an Getrayde 2. Mütt Kernen.
Wie viel an Wein und Holz Nichts dergleichen da doch dieses ein Bedürftniß ist, welches den Schulleheren auch hätte zu komen sollen.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

2. Mütt Kernen aus dem Obmannamt in Zürich
an Geld aus obigem Amt 8. lb.
aus hießigem Armen Gut 51. lb.
aus hießigem Gmeind Gut. 40. lb.
Von der Gem: Wedenschweil 22. lb.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

2. Mütt Kernen aus dem Obmannamt in Zürich
an Geld aus obigem Amt 8. lb.
aus hießigem Armen Gut 51. lb.
aus hießigem Gmeind Gut. 40. lb.
Von der Gem: Wedenschweil 22. lb.

IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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