Hinwil (Transkription Nr. 29)

Schulort Hinwil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 238-239v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Wald
Agentschaft 1799: Hinwil
Kirchgemeinde 1799: Hinwil
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Hinwil
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:
15.02.1799

ANTWORTEN. ÜBER DIE JNGELOFFNEN 16 FRAGEN.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind in 5 Classe Eingetheilt. Die 6te ist Rächenkunst.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Die Schul nimt ihren Anfang, mit Gebät Folget Gesang, Schreiben. Rächnen. Läsen. Buchstabieren, Säzen. u. Silben weise Läßen. Auswendig Buchstabieren, Bäter. Lieder. Psalm. u Sprüche. aus dem Alten u. NeuenTestament, so wird auch die Schul Beendiget mit Absingen Geistlichen Liedren, und Gebät.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schul wird im Winter gehalten. von Martini bis Anfangs Appril, Jm Sommer vom Mayen bis Anfangs Augstmonat.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher. Erstens das Nammenbüchli. Lehrmstr. Zeugniß. Psalmbuch. Psalter. Alte u. Neue Testamet. Waserbüchli. Fästbüchli.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften. bis das vor Augenligende, jn u Auswendig Schreiben können. Zum Exempel. / c. o. a. / p. q. r. s. A. B. / P. Q. / A. B. C. D. P. Q. R. / A. B. C. / P. Q. R. A. B. / P. Q. R. / R. S. / a. b. c. / p. q. r. A. B. P. R. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. UND SO WEITERS.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] DIE SCHUL DAURT IM WINTER TÄGLICH 6. UND IM Winter im Merzen 7. und im Sommer 4 Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Von Obristen Schulherren in Zürich, erwählt zum Schulmeister und Vorsinger.

III.11.bWie heißt er?

Heinrich Nauer.

III.11.cWo ist er her?

Gebohren und Getauft zu Hinweil Anno 1740.

III.11.dWie alt?

Jahre Alt 58 1/2.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Ein Frau. 2 Knaben. 1 Mädchen.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Schulmeister Jahr 22 1/2.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

von 10 Jahren Meines Alters, bin mit denen Schul geschäften um gegangen, und auch 13 Jahre in der Stadt Zürich als Haus Knecht.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebet denen Schul geschäften. versehe noch der Sigristdienst. Der Schon bis auf 100 Jahre, mit dem Schuldienst verbunden war.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

a. IM Winter Kleine Kinder. KNABEN. 40. MÄDCHEN. 34.
¢63¢¢ b. IM Winter Reppidier. KNABEN. 56. MÄDCHEN. 46. ¢/63¢¢
c. IM Sommer Kleine Kinder. KNABEN. 20. MÄCHDEN. 26.
¢63¢¢ d. IM SOMMER wird die Reppidier Schul in der Kirchen gehalten. ¢/63¢¢

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)

Schulfond, oder Schulstiftung, ist nichts vorhanden,

IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

ist nichts.

IV.13.bWie stark ist er?

wieder nichts.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Die Einkonften Fließen meistens vom Kirchen Gut.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

auch Etwas vom Armmen Gut, oder Seckli Gut.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Auch von Schul Kinderen etwelches. Ein jedes Schul Kind den Winter durch zalt. 5 Bazen, Kleine Schul. ¢63¢¢ Und die Reppidier Schüler 2. Bazen. ¢/63¢¢
im Sommer in der Kleinen Schul Wochentlich 1 Schilling.
¢63¢¢ Reppidier Schule, nichts ¢/63¢¢
¢64¢¢ Sing oder Nacht Schul nichts. ¢/64¢¢

IV.15Schulhaus.

SCHULHAUS ist alt und Bauffällig.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Schlächt was Schlächt sein kann.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Jst nur 1 Stuben, und zwar in einem Schlächtengebäude.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

ist darvon kein Einkommen, weil Niemand dar in Wohnen kann.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Das Schulhaus ligt gänzlich dem Kirchen Gut zur last.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 3] DES SCHULMSTRS, UND VORSINGERS EINKONFTEN
a. 18 VIERTEL KERNEN, wird zalt vom Kirchen Grundzins.
b. 8 Viertel Haber von dem Obigen wird zalt.
c. 2 1/2 Viertel Kern. Zähenden. Jns mitel Gerechnet.
d. 40 lb. an Geld zalt Kirchen Gut.
e. 3 lb. vor Schulholz. Fuhrlohn zalt Obig Gut. — dem Schulmstr.
f. 3 lb. zalt das Armmen, oder Seckli Gut.
g. Holz genug zur Schulstuben, Das fließt von dem Gmeindholz Hinweil, Das Kirchen Gut zalt all Jährlich 6 lb. Geld.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

NOCH EINS BEYZUFÜEGEN, AUS DEM OBIGEN 16TEN Artickel, Daß das Wollverdiente FIXE. noch nicht Bezalt, Schohn auf Martini 1798 verfallen Die Quale wo es Herfließen soll, ist bald, lähr. Es kann nicht Anderst sein, Wann alle Tage aus einer Quelle Geschöpft wird, und nichts mehr darein Geschöpft wird, so wird selbige Lähr. — so ist für Wahr, bey unss, Große Buchstaben, solten gesezt. Aber es sind kleine!

Fliesstextantworten
Lokal

Hinweil ist die Hauptschul bey der Kirchen.
a. Hinweil. Dorf. Häuser 39. Alltag -Schüler. 47. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 57. ¢/63¢¢
b. Hadlicken. Dito. Häuser 14. Stund Entfernt. 1/4. Alltag -Schüler. 16. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 17. ¢/63¢¢
c. Bodenholz. Weiler. Häuser 4. Minut Entfernt. 20. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 5. ¢/63¢¢
d. Breite. Höfli Häuser 1. Minut Entfernt. 20. Alltag -Schüler 2. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 0. ¢/63¢¢ e. Birch. Dito. Häuser 1. Stund Entfernt. 1/2. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 0. ¢/63¢¢
f. Hub. Hof. Häuser 1. Stund Entfernt. 1/4. Alltag -Schüler. 3. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 4. ¢/63¢¢
g. Breitacher. Weiler Häuser 3. Stund Entfernt. 1/4. Alltag -Schüler. 2. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 8. ¢/63¢¢
h. Loch. Dito. Häuser 2. Stund Entfernt. 1/4. Alltag -Schüler. 3. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 4. ¢/63¢¢
i. Oberhof. Dito. Häuser 3. Minut Entfernt. 20. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 3. ¢/63¢¢
k. Rotenstein. Dito. Häuser 3. Minut Entfernt. 25. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 0. ¢/63¢¢
l. Heüfli. Höfli. Häuser 1. stund Entfernt. 1/2. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 0. ¢/63¢¢
m. Betsholz. Höffe. Häuser 2. Minut Entfernt. 20. Alltag-Schüler. 1. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 0. ¢/63¢¢
N. Affeltrangen. Weiler. Häuser 3. Stund Entfernt. 1/2. Alltag -Schüler. 0. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 4. ¢/63¢¢
Suma Häuser 77. Alltag -Schüler. 74. ¢63¢¢ Reppidier-Schüler. 102. ¢/63¢¢
Distrikt Wald. Canton Zürich hießiger Agentschaft.
Es sind noch 5 Schulen, die Entfernt auf 1/2 Stund 3/4 bis auf 1 Stund. die Schulmstr. jedes Orts, werden die Fragen auch Beantworten.

Unterschrift

Republicanischer GRUSS, UND BRUDER LIEBE.
GESCHRIBEN. DEN 15ten HORNUNG, DES 1799 JAHRS.

Zitierempfehlung: