Günsberg (Transkription Nr. 2406)

Schulort Günsberg
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1461, fol. 143-144v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Solothurn
Distrikt 1799: Solothurn
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Günsberg
Ort/Herrschaft 1750: Solothurn
Kanton 2015: Solothurn
Gemeinde 2015: Günsberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Günsberg (Niedere Schule, Normalschule, katholisch)
16.02.1799

Geliebte Bürger und Brüder Wessen Stand und Würde sie seyen Also Will ich sie Repectiert und er Nant haben.
Auf die Fragen Über den zustand der Schulen, Antworte ich,

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder Werden in Klassen ein getheilt wie sich er fortert.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Zu Günsperg Wird in der Schul gelehrt, Lesen, Schreiben, Rechnen,

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule Wirt aber nur Winterszeit gehalten.
Jm Christmonat Nimbt sie ihren Anfang und dauret biß Ostren

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher. sind das Namenbuch das Lesebuch und den Cathecißmus Rechenkunst buch auch das Buch der Rechtschreibung.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschrift. sind die Jenigen so uns bey erlehrung der NormahlSchule sind Vorgelegt Worden

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schulmeister ist Vor ohngefahr 27 Jahren Von dem pfarrer und Obervogt und Von der gemeind selbsten bestelt Worden. Vor 14 Jahren ist er die Normahl zu lehren berufen Worden. ||[Seite 2] Der president Altrath Glutz hat den Schulmeister Wider bestelt. Er Heist Joseph Zuber, Von Günsperg, seines Alters 53 Jahre. er ist Allzeit in der gemeind ge Weßen. Vorher War er ein dauner taglöhner geweßen.

III.11.bWie heißt er?
III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?
III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.fWie lang ist er Schullehrer?
III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebst dem Lehramt Verrichtet der schulmeister Vielle sachen, Er thut die gesetze, beschlüße, proklamationen und decret Offendlich in und Außer der Kirchen Ver Lesen und bekant machen, Wie Auch das Volcks blatt denen Leuthen Vorlesen und erklären, Er ist ein Friden Stifter, Er Verhofft eine belohnung Von der Neüen Regierung zu erhalten, Er macht den Unter agent aus.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Überhaubt. besuchen die Schule 17 Knaben und 8 Mägden Eß sind Jetz 2 Jahr nit Viell Kinder so die Schule besuchen.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Schulfond. Ein probst Sury hat gestiftet in die Schule zu Günsperg 300 pfunt. Die gemein besitzt solches.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgelt. Eß gibt Jedes vermögende Kind Wochenlich ein halben Batzen Welches der schulmeister auf schribt; Nach Vollendung der Schule Zelt ihme die gemeinde Auf das Empfangene, bis es Wochendlich ein kronen oder 25 batzen ausmachen thut.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus. Jst dem Schulmeister sein Eigenhaus er beziehet kein auch Hauszins dar Von.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Das gantze Einkomen deß Schulmeisters ist Wochendlich 25 Batzen und Zwey Klafter Holtz für die Schulstuben zu heitzen und sonst nichts. Jst ein sehr Schlechter lohn für deß tages 5 stund wan abr die Tagen Länger 6 Stund Schul zu halten.
Eß Were ein Zahlreihe Schule Wenn die Kinder Alle so in die pfarrey gehören in die Schul geschickt Wurden, Aber es ist ein armmes Orth Wan die Kinder Verstand zu lehren hätten müßen sie den Eltern das Brod Verdienen hälfen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

NB Er hat Sieben Kinder erhalten

Fliesstextantworten
Lokal

Zu Günsperg. ist eine Schule, ist ein dorf ein Eigene Armme gemeind, Allwo eine Kirchen und eine pfaarey ist, Jst aber nicht ein Eigene pfarey, sondern die dörfer Niderwill und palm und Drey Höf und 10 oder 11 Sennbergen gehören dazu, Ligen im Districkt und Canton Solothurn 1 1/2 Stund Von der Statt.
Niderwill und palm sind eine kleine Viertell Stund Von dem dem Schulorth entfernet, sie haben ihre Kinder Vor etwelchen Jahren auch auf Günsperg in die Schule geschickt: Nachdeme Aber Von der alten Obrigkeit Vor Ordnet Worden das sie Wochendlich 10 Batzen in die Schule beytragen Solten, haben sie ihre Kinder nicht mehr in die Schul geschickt; sondern haben sie Weiters oder gar nicht in die Schule geschickt.
Zu Huberstorf ist auch eine Schule sie ist eine Viertell Stunde Von uns entfernet gehört in die pfarrey Flummenthall.

Unterschrift

Günsperg den 16ten Hornung 1799 Gruß und Bruder Liebe — Joseph Zuber Schulmeister Zu Günsperg Districkt und Canton Solothurn

Zitierempfehlung: