Horgen (Transkription Nr. 24)

Schulort Horgen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 1-2v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Horgen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Horgen
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Horgen
In dieser Quelle werden folgende 5 Schulen erwähnt:

Local-Verhältniße, der Gemeind-Schul Horgen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

HORGEN.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Dorf, mit herumliegenden, Flecken u. Höfen.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist das Hauptort, der weitlaüfigen Kirchen-Gemeind

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?

District Horgen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton Zürich.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

HAÜSER.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Heilibach, Herner, Seehaus, Rohr, Tannenbach, Füchsenwies, Hünerbühl, Spätz, Stoker, Brunnenwießli, Bergli, Ebnat, Ror, Heübach, Gehren, Katzeren, Fischenreüti, Bühl, Lerchen; u: s: w:

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Oberrieden 1/2 Stund,
Horgerberg 1/2 Stund,
Hirzel eine starke Stund,
Wädenschweil eine Stund,

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn 2 Haupt-Classen. Die 1te sind die kleinern und jüngern Alltagschüller. ¢298¢¢ Die 2te sind die größern so genannte Repetier-Schüller, welche bereits Lesen, Schreiben Psalmen Gebetter und Lieder aus dem Gedächtniß hersagen können, u: die Repetier-Schul ||[Seite 3] besuchen müßen. ¢/298¢¢ ¢299¢¢ ¢300¢¢ Neben diesen wird auch im Winter die Nachtund im Sommer die frühe MorgenSchul — von 6 bis 8 Uhr ¢/300¢¢ ¢/299¢¢ ¢593¢¢ und die Singschullen, an den Sonntagen gehalten. ¢/593¢¢

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabirt gelesen, geschrieben gesungen, gebätten, Psalmen und geistliche Lieder; und der Catechismuss, wie auch das Rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Durchs ganze Jahr.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Nammenbüchli, Lehrmeister, Zeügnißbuch, Psalmen, Testament, waserisches Schulbüchli, Predigtbücher, gedrukte und geschriebne, Zeitungen, und sonst noch allerhand Schriften u. Bücher.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Sie werden dennen Kindern nachdem sie die ersten Anfänge, im Buchstabenschreiben gemacht, zuerst zum Lesen vorgelegt, und nachher zum Nachschreiben übergeben, fleißig corrigiert und zuletst auswendig schreiben; derer Jnhalt Bibelsprüche, Geschichten, geistliche Lieder sind.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Mit den kleinern oder Alltagsschüllern, täglich 4 1/2 Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Von den Examinatoren Collegio in Zürich auf Empfehlung u: Anzeig der Pfarrern und Stillständern, des Orts, der Vaccanz.

III.11.bWie heißt er?

Hs. Heinrich Stapfer.

III.11.cWo ist er her?

Von Horgen.

III.11.dWie alt?

62 Jahr.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Frau, 1 Sohn, 3 Töchtern.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

12 Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Zu Käpfnacht in hießiger Pfarrey, gleichfahls 12 Jahr. auch 15 Jahr Privat Lehrer in der Nachbarschaft.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nein.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter, 125, in Circa. 70-80.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer darunter, 1/3 mehr Knaben alls Mädchen.
NB: ¢298¢¢ Ohne die {Repedier Schuler} welche die gleiche Zahl ausmachen. ¢/298¢¢

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Er ist vor die Dorf-Schul zu Horgen vorhanden, darvon der Schulmstr alljährlich — 28 fl. bezieht

IV.13.bWie stark ist er?

fl. 775 Derselbe besteht in dem Capital.

IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Aus den jährlichen Zinsen.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

||[Seite 4] Nein.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Es ist keins eingeführt — ¢299¢¢ ¢300¢¢ außert was die Extra frühe Morgen- u. Nachtschul betragen — von jeglichem wochentlich 1 ß. — ¢/300¢¢ ¢/299¢¢ ¢593¢¢ Jm Sommer von der sonntäglichen Singschul monatlich 2 ß. ¢/593¢¢

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Jn brauchbarem Zustand.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Auf dem ersten Boden 1 Schulstube, und 1 Wohnstübli.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Der Gemeind Sekelmeister.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Jn allem an Geld 143. fl. 20 ß.
Kernen. 4 Mütt.
Wein. 2 Eimer.
Holz. 5 Clafter.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Vom Schulvogt, auf das Neüjahr 28 fl. Vom Kirchmeyer auf das Neüjahr; 7 fl. 20 ß. Vom Kirchen-Pfleger auf Martini. 12 fl.
Aus dem Wachtguth 88 fl.
Auf die H. Auffahrt 20. ß.
Aus dem Gemeindguth 7 fl. 20 ß.
An Kernen.
Aus dem Fraumünster-Amt auf die Fastnacht 2 Mütt
Von dem Kirchenpfleger; auf Martini 1 Mütt
Aus dem Amt Cappel, auf Martini 1 Mütt
An Wein
Aus dem Fraumünster-Amt auf den Herbst 2 Eimer Wein
Holz
Aus dem Forst 5 Clafter.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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