Bärschwil (Transkription Nr. 2355)

Schulort: Bärschwil
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1461, fol. 59-60
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Solothurn
Distrikt 1799: Dornach
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Bärschwil
Ort/Herrschaft 1750: Solothurn
Kanton 2015: Solothurn
Gemeinde 2015: Bärschwil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Bärschwil (Niedere Schule, Normalschule, katholisch)

20.02.1799

Beantwortung der Fragen über die Schule Von diesem Orte.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Berschwil

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eigene Gemeine

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Eine Pfarrey

I.1.d In welchem Distrikt?

Dornach

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton Solothurn

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

es heisst z:B. innerhalb des Umkreises der nächsten Viertelstunde ligen 4 Hauser Jnnerhalb der zweyten 6 Hauser Jnnerhalb der driten 12 Häuser Jnnerhalb der Vierten 9 Häuser

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

* I 1/4 Stund
Mühle 3 Ziegelhütte 2 Lamerswinkel 1 Kurz Aekerlen 3
9 Kinder
II 1/2 Stund
der Vordere Wyler 9 5 Haußhaltung 10 die Rüthi 1
20 Kinder
III 3/4 Stund
der Obere Wyler 11 Hauß haltung die Schmelzi 7
7 Kinder
IIII 1 Stund
der Wasserberg 2 die Berg Häuser 0-1 dye Fringeli Bergen 1 5 Hauss haltung
4 Kinder **

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Eine 1/2 Stund Grindel

I.4.a Ihre Namen.

||[Seite 2] Grindel

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

1/2 Stund

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

So viel möglich ist die Normal

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter von S: Martini bis H. Orstern

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

die Normal {bücher} so vil es möglich ist.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Normalisch.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6 Stund

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn 3. Klasse

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die Ehemahlige Schul Komision in Solothurn

III.11.b Wie heißt er?

Urs Joseph Meyer

III.11.c Wo ist er her?

von Berschwil

III.11.d Wie alt?

36 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Familie und ein Kind

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

13 Jahr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

zu Haus Jst auch ein Strumpf Weber

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er ist Sigerist zu gleich

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 23. Mägdchen 25.
48 Kinder

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Somer ist keine Schule gehalten worden weil obschon es zu Wieder holten mahlen von Pfarrer ist verkündet worden Niemand erschienen ist.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

ja

IV.13.b Wie stark ist er?

an Kapital 750. Pfund Stebler

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

||[Seite 3] den Zinsen aus obbemeltem Capital und Schulgelt

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nichts

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Von jeden Kind per Wochen 2 Kreuzer, so lang die Schul dauret

IV.15 Schulhaus.

Es ist kein Schulhaus hier, sonder der Schulmeister haltet in seinem eigenen Hause Schul, und hat bis dato von der Gemeind noch kein Haus zins erhalten und haben Jhme alzeit versprochen.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es ist kein Schulhaus hier, sonder der Schulmeister haltet in seinem eigenen Hause Schul, und hat bis dato von der Gemeind noch kein Haus zins erhalten und haben Jhme alzeit versprochen.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt 37 1/2 lb. und Wochendlich von jedem Kind 2 Kreuzer

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

aus den zinsen von Capitalien 750 lb.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?

von jedem Kind 2 xr. per wochen 37 1/2 lb. Jährlich zu beziechen

IV.16.B.c Stiftungen?

Nichts

IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)

Seine bemerkt 750 lb.

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Jetz schon bey fünff Jahr wollen sich einige weigern diese 2 Kreüzer per Wochen zu bezahlen Und schon 13 Jahr hatte der Schulm: die Schule in seinem eigenen Haus und noch kein Häller davon Empfangen.

Unterschrift

Urs Joseph Meyer Schulm: Jn Berschwil / den 20 Hornung 1799

Zitierempfehlung: