Kleinhüningen (Transkription Nr. 2329)

Schulort: Kleinhüningen
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 124-128v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Basel
Agentschaft 1799: Kleinhüningen
Kirchgemeinde 1799: Kleinhüningen
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Stadt
Gemeinde 2015: Basel
In dieser Quelle werden folgende 3 Schulen erwähnt:

14.02.1799

FRAGEN, ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULEN VON DER GEMEIND KLEIN-HÜNIGEN

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Kleinhüningen, wo die Schule ist.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Dieses ist ein Dorf, wo etwa Hundert Haußhaltungen

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine einzige Gemeinde

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Die Gemeind hat Jhre eigene Kirche und Agentschafft

I.1.d In welchem Distrikt?

Zum Districkt Basel

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Auch Zum Canton Basel gehörig.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Das Neu Hauß. dieses ist ein Wirths Hauß der Otterbach ist ein Lehen Hauß, und diese beiden Häuser sind etwan, ein halb viertel Stund von dem Dorf Kleinhüningen, wo die Schule ist.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

wie obsteht. das Neuhauß und Otterbach

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

etwan zwey, auch öfters drey.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

a Auf eine kleine halb Stunde ist die Statt Basel Anderseits der Rhein, an derseits an das Margräfische diese Nächsten dörfer sind Eimeldingen u Weil
b Die nächste Schule aber ist die Statt Basel

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Es wird in der Schule, gelesen, geschrieben, gerechnet und zweymal in der Wochen Gesungen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen werden Sommer und Winter gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Bey den Tag Schulern ist die Hübnerische Historie dieselbe wird Fragweiß gelesen, im Winter bey den Nacht Schulen, das neue Testament

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften, die grössern Schreiben auß den Kinder Freunden, die mittlern auß den Sprengischen Vorschriften, den kleinern wird Vorgeschrieben.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Sommer, vor die grössern, welche schon auf dem Felde Arbeiten, von 7 biß 8 Uhr Von 8 biß 10 Uhr die samtlichen Schuler des Dorfs Nachmittag von 1 biß 3 Uhr. Jm Winter von 9 biß 11 Uhr. Nachmittags wiederum von 1 biß 3 Uhr. Jm Sommer wird auch am Sonntag Schule gehalten. vor die Fabriken kinder oder welche in der Wochen keine Zeit haben.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Dieselben werden in drey Classen abgetheilt
die erste ist lesen Schreiben rechnen.
die zweite Buchstabieren
die dritte sind Anfänger der Schuler

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 3] Der Schulmeister ist bestelt worden, Von dem gewesenen Landvogt. dem Pfarrer und von den sammtlichen Vorgesezten der Gemeind.

III.11.b Wie heißt er?

Johan Rudolf Lang.

III.11.c Wo ist er her?

Ein Bürger von Kleinhünnigen

III.11.d Wie alt?

Anno 1764. den 11ten Octob. also 34 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er hat eine Frau aber wirklich keine Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

seit 94 den 12 february So ist er also 5 Jahr in dieser Gemeind Schul Mstr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Ein Jndien Trucker. hat 5 Jahr in der Fremde gearbeitet

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Es ist Jhm aufgetragen worden die Agenten Stelle. Auch Spilt er in der Kirche die Orgeln darneben ist er in der Gemeind Fleischschau bezieht Jährlich von der Orgeln 13 lb. 6 ß. 8 d. von dem Fleisch beschauen jährlich 5 lb.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter etwan 65.
davon sind Knaben 21
Mädchen 25
Von diesen {65} kommen auch des Nachts welche auf die Fabrik gehen 19.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer. etwan 50
davon sind Knaben 30
Mädchen 20
Am Sontag. bey 20.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?

||[Seite 4]dieser ist 600 lb. Pfund

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Dieses Schul Hauß hatte zwey Wohnungen die Under Wohnung wird von der Gemeind ausgeliehen, und tragt jährl 20 lb. Haußzinß

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

dieses Schul Hauß ist besonders, und ist mit dem Armen Gut nicht vereiniget.

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Ein Kind in der Tag Schul bezahlt wochentlich 8 d. es gibt auch 10 d. Ein Kind in der Nacht Schul bezahlt wochentlich 1 ß. 4 d. der Schul Meister vorniert das Liecht Jn der Sonntags Schul bezahlt ein kind 6 d.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

dieses ist wirklich in sehr schlechtem zustande.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Jn dem obren gebäude. hat der Schul Meister seine freye Wohnung, nebst der Schulstuben.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

der Lehrer erhaltet keinen Haußzinß. weil er seine freye Wohnung hat.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Ein jeweiliger Pfarrer besorgte dieses der den zinß von dem Untern Losament so wie auch von den 600 Pfunden gezogen der Gemeind aber all jährlich Rechnung davon gegeben. was er habe außbezahlt

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

||[Seite 5] Geld. 65.
Getreide, 7 Vierzel.
Wein, kein,
Holz. 4 Klafter

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Alles von der Obrigkeit, oder dem Staade, Frucht und Geld, aus dem Steinen Kloster das Holz ist dem Schul Meister aus dem Ochsen Graben, vor das Hauß geführt worden.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Von obigem, a bis h. ist in Kleinhüningen nichts vorhanden. und hat der Schul Mstr von allem diesem nichts zu beziehen. Auch ist von dieser Gattung nichts Vorhanden

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Der Schul Mstr in Kleinhüningen, hat Einzuwenden, das wann er eine Haußhaltung mit Kindern zu erhalten hätte, das er nicht bestehen konnte

Unterschrift

Kleinhüningen den 14ten Hornung 1799
bin mit Gruß und Achtung Johan Rudolf Lang. Agent v Schul Meister

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