Holderbank (Transkription Nr. 2198)

Schulort Holderbank
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1423, fol. 261-262
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Aargau
Distrikt 1799: Lenzburg
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Holderbank
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
19.02.1799

Antwort
auf die Fragen deß Ministers der Künste und Wißenschaften über den zustand der Schulen an jedem ort.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Holderbank.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist ein dorff

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

ist eine eigne Gemeind.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?

im district Lentzburg.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

im Canton Aergöw.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnert der nächsten Viertelstund ligen 2 häüser auf dem Kernenberg genannt

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

der Kerneberg, auf eine viertelstund weit

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

keine Kinder kommen daher.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Birenlauf. Möriken, Birr Lupfig. Ruperschwyll, Niderlentz, lentzburg

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Birenlauf 1/4 stund
Möriken 1/2 stund
Niderlentz 3/4 stund
lupfig. Bir. Ruperschwyll: lentzburg 1 stund

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Man rechnet 3 Classen
a. die sobuchstabieren, lesen lernen
b. die den heidelberger aus wendig lernen
c. die so noch Mehrers lernen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

buchstabieren, lesen, schreiben, Psalmen singen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schulen werden gehalten im Winter, von Martini biß Mariä Verkündung

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

das a. b. c büchli
der heidelberger Catechismus
Lampe. Biblische historien
Psalmenbuch und das Neü Testament

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

macht der Schul Meister
das Alphabet gestochen hat der Pfarrer fourniert

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

im winter alle Tag 6 stund
im Sommer 2 tag, jedes mal 2 stund

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] die Herrschaft Wildek
der Pfarrer schrieb das Examen aus, schlug 2 die tüchtigsten dem Oberherrn vor diser wälte, gemeiniglich wen der Pfr recommandierte

III.11.bWie heißt er?

Samuel Wild

III.11.cWo ist er her?

von Holderbank

III.11.dWie alt?

38 Jährig

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

4.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

sint 3 Jahren, half schon dem Vatter

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Baur. Landarbeiter

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Agent, Sigrist, Vorsinger

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Jm Winter etwa 60 Knaben 32 Mädchen 28

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Jm Sommer etwann 20 Knaben 10 Mädchen 10

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Nein

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

ist nicht vereinet mit dem Kirchengut, aber wird zum Theil aus dem Armengut zum Theil aus dem Kirchengut bezahlt zum Theil aus der Täll

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

ist keins eingeführt, als
NB ¢2971¢¢ 5 Kreützer wochentlich für abendschulen von {jedem} fabrique Kind, nm welche v 6 biß 8 1/2 Uhr gelehrt werden. ¢/2971¢¢
aber der Schulmeister hatte immer Müh betzalt zu werden Man wolte abmärten für diej Tage, wo dise Kinder nicht kamen.
Man versaümte gantze Wochen, nur daß man nichts zahlen {müße} die Bürger Laué und Corrp zalten dise abendschulen 2 winter hindurch für die allerärmsten Kinder, da wolte alles arm seyn.
die Fürgesetzten wolten dem Schulmeister disen Lohn für abend Schulen nicht eintziehn — Er machte sich durchs Heüschen unwerth.
Muste oft allerleÿ verdrießlichs hören von schlechten Elteren.
Bekam disen Lohn gantz vertrümpelet ward ihm noch vergönnt, obschon Er alle Abend 2 1/2 biß 3 stund Unterricht gab, und 3:4 lampen brennen mußte zu der zeit, wo das Öhl sotheür ist.

IV.15Schulhaus.

||[Seite 3] ist keins

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

der Schulmeister gibt die Stuben. in sinem eignen Haus.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

der Schulmeister hat dafür keinen Hauszins

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

für die Schulwohnung muß der Schulmeister selber sorgen

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Gelt 35 gulden
an Geträid Wein. Nichts
an holtz etwa ein Klafter

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?

aus dem armengut 10 gulden

IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?

aus dem Kirchengut 15 gl. für Sigristlohn

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

aus zusammengelegten Geltren der hausvätter oder so genannten Täll 25 gl.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Holderbank 19. hornung 1799.
besscheint Christoph Frey Pfarrer

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