Wintersingen (Transkription Nr. 2197)

Schulort Wintersingen
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 223-224v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Gelterkinden
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Wintersingen
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Landschaft
Gemeinde 2015: Wintersingen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Wintersingen (Niedere Schule, reformiert)
19.02.1799

Beantwortung der Fragen Betreffend den zustand der Schul

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?
II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?
II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9Wie lange dauert täglich die Schule?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.bWie heißt er?
III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?
III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.fWie lang ist er Schullehrer?
III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Fliesstextantworten
Lokal

Wintersingen. ein Dorf. und Kirchgemeine mit Jnbegriff des Nußhofes im District Gelterkinden Canton Basels die von 50 Kindern besuchte Schule ligt ohngefehr in der Mitte des Dorfes in zwey Reien Häüsern gegen Einander. wozu das 3/4 Stund entferte Dörflein Nußhof von circa 10 Schüler gehörte Eine Stunde weit (mehr oder starck) entfernte Schulen. sind Buus. Meisprach. Gelterkinden und Sisach der Weg Dahin geht über beschwerliche Hügel und Berge

Oekonomie

Schulfond ist keiner Schulgelt bezalt Jedes Kind pr. Tag einen Rapp 1/10 batzen Schul Haus ist Hier keines Der Schulmeister. gibt seine Wohn Stube. dazu her. und beziet dafür Zins vom Loblichen Dep: Amt aljährlich 12 schweitzer Francken,
Bemerkung dieser Schulstube, in allen Betrachtungen ist sie zu klein die Kinder sitzen so gedrängt an Ein ander das keines sich rühren kan. auch ohnmöglich auf eine anständige. Stellung und Sitzung kan gesehen werden.
Ferner ist sie zunider. so das die Ausdünstung so ||[Seite 3] so vieler Kinder. dem Lehrer und den Schülern höchst schädlich sein muß. Tische und Bäncke sind zu schmal Endl. ist es nicht, ist nicht Heiter genug in der Stuben zum Lesen und Schreiben. Hierinn solte unumgänlich remidirt werden.
Das Einkommen des Schullehrers beträgt
in Gelt nichts.
in Korn 2. Vrzel
in Haber 1 Vierzel
in Holtz 1 Klafter.
So Er von E Loblichen Deputaten Amt bezieht

Personal

||[Seite 2] Der hiesige Schullehrer wird vom Pfarrer bestellt der bey seiner Erwehlung so wol auf seine Fähigkeiten als auf seine gute Aufführung Rucksicht nehmen soll. Jst er so denn der Gemeine anständig. so brauchts weiter nichts mehr. als daß Er von E. Loblichen Depp Amte als Schullehrer bestätiget wird
Der jetzige Schullehrer heißt Samuel Suter von Wintersingen. 56 Jahr alt hat zwey ewachsene Söhne steht seinem Amt schon 35 Jahre vor hat weiter keinen Beruf. als den Landbau. welchem. Er neben der Schule obligt
Die Anzal der Schulkinder mag sich überhaubt belaufen auf 60 Kinder. 32. Knaben 28. Mädchen Sommer Schul Knaben 8 Mädchen 6.

Unterricht

A. B. C. Buchstabieren. Lesen (gedrucktes und geschriebenes) Schreiben. Rechnen, und Singen wird gelert. Die Schule findet nur im Winter alle Tage statt. vom Wintermonat biß Merzens Schul Bücher sind der Baslerische Catechismus, Hübners. biblische Historie. Testament. Gesang und Psalmenbücher Auswendig oder dictiert wirt nicht. sondern nur den Kindern vom Schulmeister vorgeschrieben
die Schule fängt am Morgens um 8 Uhr biß 11 und Nachmittags um 12 biß 3 Uhr Klassen Abtheilungen sind keine. auser. daß die A. B. C. Kinder Die Buchstabierer — und die Leser besonders sitzen.

Unterschrift

Wintersingen den 19 Hornung. Samuel Suter 1799.
Gruß und Fründschaft

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