Kirchleerau (Transkription Nr. 2129)

Schulort Kirchleerau
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: HA 9131, fol. 2-4
Standort: Staatsarchiv Aargau
Kanton 1799: Aargau
Distrikt 1799: Zofingen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Kirchleerau
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Aargau
Gemeinde 2015: Kirchleerau
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Kirchleerau (Niedere Schule, reformiert)
13.02.1799

Kirch-Gemeinde Leerau,
Schule zu Krichleerau

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Kirchleerau

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein dorf

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigene Gemeinde

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kirch-Gemeinde Leerau

I.1.dIn welchem Distrikt?

districkt zofingen

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Kanton Aargau

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die Entfernung der entlegensten Haüßer, zum Schulhauß mag 1/8tel Stund betragen

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

zu dießer Schule gehören, das dorf Kirchleerau: 7 Haüßer in den Weyeren, 4 Haüßer im Nack und alt Boden, höchstens 1/8 Stund entlegen. die zahl der in dieße Schule gehörenden Kinder, mag 70 biß 73 seyn. Heüte den 13. Hornung 1799: Nachmittag. waren 26 Knaben, 18 Mädchen. in der Schule. diß war sehr viel. dann vormittag finden Sich offt kaum 30 Kinder ein. je nach der Witterung und Launen der Elteren oder der Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

die auf eine Stunde entfernten Schulen, von dieser, sind. Rued, Reitnau. Schofftland. Wittwyl, eine größere oder kleinere Stund. Staffelbach 1/2 Stund, Moosleerau 1/8tel Stund.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein, es sind keine Claßen

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

die Jugend wird unterricht, in Kentniß der Buchstaben, Syllabieren Lesen, Singen, schreiben, auswendig lernen

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Winterschulen fangen an, gegen die mitte Wintermonats je nach den übrig bleibenden Landarbeiten, etwas früher oder später, und enden sich in, oder nach der Osterwoche. die Sommer Schulen, fangen 4 Wochen nach den Winterschulen an, wochentlich ein Tag, die großen Werche ausgenommen

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Namenbuch; Katechismus; Heidelberger, Biblische Historien Psalmbuch, Neü-Testament

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

der Schulmeister schreibt Seine eigene Handschrifft vor, fehlt aber auch gegen die Orthographie

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

im Winter täglich 6 Stund außert am Samstag nur 3 Stund. im Sommer höchstens 2 Stund, wochentlich

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] Nach vorhergegangener Prüfung durch den Pfarrer und die Ehrbarkeit, welche gemeinschafftlich den vorschlag nach dem resultat deß Examens machten, durch die Herrschafft Rüed.

III.11.bWie heißt er?

Hanß Rudolf Buemberger, von Kirchleerau. 63 Jahr Alt

III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?
III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Einen Sohn, und zwey Töchteren

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Seit 14 Jahren

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jst immer bey Hauße gewesen, und Seinem Beruf als Zimmer mann, nach gegangen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er ist vorsinger in der Kirche, wofür Er aber extra salariert wird, sonst gibt Er Sich noch neben der Schule mit Seinem Beruf und Baumwollen spinnen ab

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

die Schule solte von 60 biß 70 Kinderen besucht werden, deren vor dem Neü-Jahr. 25 biß 35: nachher selten biß 45 Sich einfinden

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 32 biß 36.
Mädchen 28 biß 35.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

höchstens 15 biß 18 und noch selten

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Sie hat keinen Schul Fond. ist Auch kein Schul-Gelt eingeführt

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Sie hat keinen Schul Fond. ist Auch kein Schul-Gelt eingeführt

IV.15Schulhaus.

Ein eigenes breites steinernes Gebaüde, noch nicht ganz vollendet, und mit geringen Kosten, benöthigten fahls noch 2 biß 3 Schulstuben einzurichten

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

wird aus dem Kirchenguth in gutem Stand erhalten

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

a an Gelt aus dem Kirchenguth 40 gl.
b an Früchten Nichts.
c an Holz Nichts.
Hat die Nutzung eines gärtlins. von etwann jährlichem Betrag von 10 à 12 batzen

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Bemerkung. Hier werden die Kinder armer Elteren gekleidet alle und jede Kinder bekommen Schulbüecher. Papier. dinte unentgeltlich aus dem Kirchen guth. und doch ist blos die helfte zum Besuch der Schulen zu bewegen. wann in einem Hauß mehrere Kinder vorhanden, machen Sie kehr um kehr die Schule zu besuchen. im 4t. 5t. Jahr, werden Sie zur hinderniß der größeren in die Schule geschlept. im 12t. 13t. Jahr wieder daraus genommen um im Hauße zu arbeiten, viele, müßen in diesem Alter schon, den Elteren ein Tisch gelt bezahlen

Unterschrift

Zitierempfehlung: