Ingenbohl (Transkription Nr. 2030)

Schulort Ingenbohl
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1465, fol. 96-97v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Waldstätten
Distrikt 1799: Schwyz
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Schwyz
Kanton 2015: Schwyz
Gemeinde 2015: Ingenbohl
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Ingenbohl (Niedere Schule, katholisch)
16.02.1799

Antwort
Auf die von dem Minister der schönen Künsten und Wissenschaften an mich endes bemelten gerichteten Fragen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

heißt Jngenbohl

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

ist eine eigne Gemeinde

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?

im distrikt Schweitz

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton Waldstätte.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

a. jnnerthalb des Umkreises der Ersten 4tel Stunde liegen 133 Häüßer
b. jnnerthalb der 2ten 42.
c. jnnerthalb der 3ten 3
d. im Umkreis einer Stunde 10 Häüßer

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

sind fünfe

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

a. Dorf Brunnen, allwo dermal einer aus Gütigkeit Schulhaltet, Entfernung ein kleine 4tel Stund
b. Jngenbohl allwo die Schule ist? Kinder 6
c. Feld ein Flecken, wo einige zerstreüte Häüßer sich befinden, Entfernung, eine kleine 4tel Stunde. von hie här habe 5 Kinder.
d. Unterschönenbuch eine Filial von Jngenbohl und etwelche zerstreute Häüßer Entfernung eine kleine Viertel Stunde
e. Urmiberg ebenfalls eine Filial von Jngenbohl entfernung eine starke 4tel Stunde. am letztbemelten Orte liegen die entlegnisten Häüßer.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

||[Seite 2] a. Schweitz ein Stund b Seben 1 Stund c Morsach ein Stund d Gersau 1 1/2 Stund

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind nicht in Klassen eingetheilt.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der Schule wird gedrukt und geschribenes gelehrt

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter wird Schul gehalten

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind keine a parte eingeführt

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften werden von mir nach belieben gemacht.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule dauert 2 Stund Vor und 2 Stunden Nachmittag.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Gemeinde Bestellte mich

III.11.bWie heißt er?

Jch heise Joseph Franz Xaver Ulrich

III.11.cWo ist er her?

bin von Jngenbohl gebürtig

III.11.dWie alt?

alt 34 Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

habe eine Frau und 3 Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

bin Schulmeister 5 Jahr

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorhär ware unter der Direction meines Vaters, so auch Schul- Meister ware

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

neben der Schule habe noch andere Verrichtungen z. B. Jn der Kirche die Orgel zu schlagen, zu singen, und in den Vor und Nachmittägigen Gottes Diensten pflichtmäßig beyzuwohnen, auch werde ich gebraucht als Schreiber bey Theilungen, Kauf- Briefe, Rechnungen usw. und andere Schriften zu verfertigen.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Schulkinder habe dato 11. Knaben 9 Mägdchen 2

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Sommer bekäme Circa 5.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Schulstiftung. ist keine

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld. hätte von einem Kind wochentlich ein Batzen, zu beziehen, so die Eltern bezahlen müßen. aber auch dieses ist nicht allzeit richtig!

IV.15Schulhaus.

Schulhaus. ist keines, aber eine Schulstube, dessen Zustand nicht, {übel} außert daß baulose Fenster sind. Diese befindet sich unter des Pfarrhelfers Stube. und die Kirchen muß für die Reparirung sorgen.

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Schulhaus. ist keines, aber eine Schulstube, dessen Zustand nicht, {übel} außert daß baulose Fenster sind. Diese befindet sich unter des Pfarrhelfers Stube. und die Kirchen muß für die Reparirung sorgen.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Einkommen. wegen der Schul habe nichts. außert daß ich von der vormaligen Regieruung, wegen Auskündung der obrigkeitlichen Mandaten und Schule zusamen jährlich Gl. 16 zu beziehen hatte.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Geben den 16ten Hornung Anno 1799
Joß: Franz Xaver Ulrich Schulmeistr zu Jngenbohl usw.

Zitierempfehlung: