Melchtal (Transkription Nr. 1940)

Schulort Melchtal
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1465, fol. 158-159
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Waldstätten
Distrikt 1799: Sarnen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Obwalden
Kanton 2015: Obwalden
Gemeinde 2015: Kerns
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Melchtal (Niedere Schule, katholisch)

Antworten über die mir den 19 Mai 1799 von Bürger Districts Jnspector Fruonz Pfarrhelffer in altnacht gedruckt Zugesandte Fragen, über den Zustand der schulen an jedem Orte.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.
I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?
I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?
II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?
II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9Wie lange dauert täglich die Schule?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?
III.11.bWie heißt er?
III.11.cWo ist er her?
III.11.dWie alt?
III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.fWie lang ist er Schullehrer?
III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?
IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Fliesstextantworten
Lokal

1 Ort Melchthal. Zu der gemeine kerns, District Sarnen, Canton Waldstätten gehörend.
2 Jn diesem thale kamen under meinen vorfahrern 8. 10. bis 12 kinder in die schule, vnder meinen 13 winter hierseyen nache auch vollkomen bis 30. aus Etwan 18 die nächste viertl stund gelegnen häüsern.
3 Zu meinem schulbezirck gehören 1 Melchthal. 2 buchtschwand. 3 durren. jenes 2 vnd Letztres 3 viertl stunde Entlegen, aus welch beyden nächste winter kinder in die schule zu Erwarten.
4 die nächste schulorte seynd St Niclausen vnd Flüöle, jedes Eine stund Entfernt.

Oekonomie

Es ist keine Stifftung, kein schulgeld, auch kein Eigen darzu bestimtes schulhause, jeder Caplan hielt bishin die schule in dem Pfrundhause ohne darfür Eine besoldung zu haben. das ist, was ich über die mir zugesandte Fragen, über die Laage der schule im Melchthal zu beantworten nöthig gefunden

Personal

bisher hat Ein jewiliger Caplan im Melchthal das Lehramt der schule versechen. Mein Nam ist Franc: Joh: Jgnatius Stockman, gebührtig von Sarnen alters 51. bey 13 winter die schule im Melchthal versehen, (vnd zu vor die mehrste jahre in Lucern in Privathaüsern in dem Fache des Lehramts mich geübt, vnd darmit mein underhalt verdient) Mein haubtberuff ist die Seelsorge in diesem thale zu besorgen. die Zeit meines alhiesigen Lehramts hindurch waren schulkinder (knaben vnd Mägdchen ||[Seite 3] fast {noch} von gleicher Zahl) Bey 30 ander Zahl. Letzten winter aber verwenigterten sich selbe vm den drittl.

Unterricht

||[Seite 2] Jn der schule wird geschribnes, auch rechnen vnd schreiben Freytäg vnd samstäge nebst diesem getrucktes gelehrt Zu dem werden den kindern in jeder woche 3. 4 bis 5 mahl die christliche Lehren Beygebracht. die schulen kännen nur im winter auch nur vormittag füglich gehalten werden die kinder Lehren schrifften von underschiedlicher hand, gedruckte geistliche bücher, Constitutions vnd Zeitungs blätter. im schreiben üben sie sich aus gutten vor- auch andren mit gutten Zügen verfertigten schrifften.

Unterschrift

Stockman Caplan

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