Seedorf (Transkription Nr. 1872)

Schulort Seedorf
Konfession des Orts: Katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1465, fol. 185-186v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Waldstätten
Distrikt 1799: Altdorf
Agentschaft 1799: Seedorf
Kirchgemeinde 1799: Seedorf
Ort/Herrschaft 1750: Uri
Kanton 2015: Uri
Gemeinde 2015: Seedorf
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Seedorf (Niedere Schule, Normalschule, katholisch)

Beantwortung der Fragen den Zustand der Schulen betrefend.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Seedorf.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigne Gemeinde

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

der Kirchengemeinde und Agentschaft daselbst.

I.1.dIn welchem Distrikt?

des Districkts Waldstädten Altorf

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

des Kantons Waldstädten

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die zu dem Schulbezirke gehörigen Haüßer, welche in dem Umkreise einer Viertel Stunde vom Schulhauße entfernet sind, sind an der Zahl 27: in dem Umkreise einer halben Stunde 3: und einer Stunde 3.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

zum Schulbezirke gehört Oberdorf- oder -Dörfchen, unterdorf oder -Dörfchen, und Bolzbach ein Weiler.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Oberdorf ist vom Schulhauße entfernet beynahe 1 Viertel Stündchen, Unterdorf nächst beym Schulhauße, und Bolzbach 1/2 Stündchen.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Schulkinder sind von 16 bis 22. und {23}

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Altorf, Ättighausen, und Flielen.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.

Altorf 1/2 Stund, Ättighaußen und Flielen 3 Viertel Stündchen.

II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Diesen Winter hat man angefangen die Kinder in Klassen abzutheillen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] in der Schule wird deütsch schreiben und lesen gelehrt so wohl getrucktes als geschriebenes.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule wird von St Martini bis Ostern gehalten

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

jn der Schule werden gebraucht die Nahmen- und Lesebüchlein nach der Anleitung der Normal Schule in St. Urban

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

jedem Kinde wird wird eine besondere Vorschrift gegeben und {am Ende} nach der Schule eines jeden Schrift gepriffet: bis weilen werden auch auf einer Tafel mit der Kreide Buchstaben gemacht

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule dauret vormittag ungefehr drey Stunde

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Nach alter Gewohnheit ist die Schullehre mit der Seelsorge verbunden. Die Erwählung des einten zieht die Beschwerde des andern nach sich.

III.11.bWie heißt er?

Kasper Jmhof

III.11.cWo ist er her?

von Bürglen

III.11.dWie alt?

das 31 Jahr angetretten

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

als chatolischer Priester ohne Kinder

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

bald 14 Monate Schul lehrer

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

||[Seite 3] vorher Kaplan zu Bürglen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Neben der Schule noch die Beschwerden der Pfarrey.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

überhaubt kommen 18 bis 20 Kinder in die Schule: mägdchen 8 bis 9 — Knaben 9 bis 11.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Schulfonds sind keinen Heller. dieses ist genug auch zur Beantwortung der 3 andern Fragen.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Nichts als Vertruß

IV.15Schulhaus.

Schulhauß der Pfarrhof

IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Dessen Zustand ist anständig: es ist aber nicht als Schulhauß eingerichtet; die Schule muß man in der Wohnstube halten

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Besorgung desselben steht unter der Gemeind; doch nicht als Schulhauß; sondern als Pfarrhauß.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

der Schul lehrer hat {als Schullehrer} nicht das geringste Einkommen; kaum einen leeren Dank; als was er jährlich oberkeitlich empfieng nemlich so viel mir bewust, einen kleinen Thaller.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Gruß und Hochachtung.

Zitierempfehlung: