Bretzwil (Transkription Nr. 1674)

Schulort Bretzwil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 184-185v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Waldenburg
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Bretzwil
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Landschaft
Gemeinde 2015: Bretzwil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Bretzwil (Niedere Schule, reformiert)
12.02.1799

BEANTWORTUNG ÜBER DEN ZUSTAND DER SCHULE IN BRETZWEIL.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Bretzwejl.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine eigne

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Bretzweyl.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Wallenburg.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Basel.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

15. Heuser alle im Bezirke einer Viertel stunde

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Die Namen der Höfe sind. 1 Ramstein, Schlif, Sabel Hinderberg, Oberfeld, Frießnacht, die Mühle. 3 Heüser bey der Sägen, Kählen, Scheckligen, Ballsberg, Sonnenhalde, und Hinder eiche, Von Ramstein, Schlif Sabel, Hinderberg und Sonnenhalde komt kein Kind. Vom Oberfeld kommen 3. Vom Frießnacht 2. auß der Mühle 1. aus der Säge 1. auß dem Kählen 2. von Schäckligen 1. von Ballsberg. 1. und von Hindereiche 1.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Als ein Gränzort an den Canton Sollenthurn, sind nur 2. reformierte Schulen in der Nähe, namlich diejenige zu Lauweil, so 3/4 Stunden und zu Regoldswil, welche eine Stunde von Hier liegt

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein Die Knaben und Mädchen kommen mit einander.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Lesen Schreiben und Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Jm Winter alle Tage, aus genommen Donnerstags Samstags Nachmittags. Jm Sommer zwey Tage, Nämlich Montags und Donnerstags, und zwar 3. Stunden Vor, und 3. Nachmittags, so wie auch im Winter.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Der Baslerische Catechismus genannt Das Nachmalbüchlein Hübners biblische Historien des A. und N. Testaments Samt dem Neuen Testamente.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Kinder bringen die Schriften von Hause mit. Hierauf schreibt ihnen der Schulmeister je nach Maasgabe ihrer geschicklichkeit entweder einzelne Buchstaben, Worte, oder gantze Zeilen vor.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormittags von 8. bis 11. Uhr, Und Nachmittags von. 12 bis 3. Uhr

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Das Deputaten Amt der Kirchen und Schullen, wenn eine Stelle erledigt war, wurden die Competenten vom Prediger geprüft, und denn der Tauglichste dem obigen Colegio zur erwehlung vorgeschlagen welcher dann gemeiniglich in dieser eigenschaft anerkant und in einem Schreiben bestätiget wurde.

III.11.bWie heißt er?

||[Seite 3] Daniel Straumann

III.11.cWo ist er her?

Von Bretzweil.

III.11.dWie alt?

53. Jahr und 6. Monate.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Zwey erwachsene Söhne

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

28. Jahr und 11. Monate

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist ein Töpfer und war immer bey Hause.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Keine andere als das er neben dem Schulamte den damit verbundenen Siegristendienst versicht.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Siebenzig Kinder

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Alle.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Ungefähr 20. Knaben
Ungefähr 20. Töchtern

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Nein.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Von jedem Kinde Wochentlich ein Schilling, oder Täglich ein Rappen.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Das Schulhaus gehört dem Lehrer eigenthumlich

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Ja.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

||[Seite 4] Keinen da er in seinem eigenen Hause lehret.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Gelt erhalt er für das Vorsingen in der Kirche 3. Neue Franz: Thaler und 6. Batzen, für Schullohn erhält er im gantzen Jahr ohngefehr 75. lb. oder 22. 1/2 Franz: Thaller Von einer Hochzeit beziecht er einen Gulden oder 15. Batzen, von einer Leiche 6. Batzen, an Getreyde nichts. im Wein eben so wenig, in Holtz 2. Klafter samt 200 Wellen.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Von Schulgeltern, wie so eben oben Numero 14. bemerkt worden Aus dem Kirchen gut erhalt er den Schullohn für die Armen, samt einem Gratiale für das Vorsingen wie gerade oben Numero 16. gesagt worden Von liegenden Gründen, Besitzt er als Sulmstr und Siegrist 12. Jucharten, Fast das Meiste ödes Matland.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Bescheint Daniel Strauman Schulmstr.
Bretzweyl den 12ten Horn: 1799.

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