Rüti bei Riggisberg (Transkription Nr. 1504)

Schulort: Rüti bei Riggisberg
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 89-90v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Niederseftigen
Agentschaft 1799: Riggisberg
Kirchgemeinde 1799: Rüeggisberg, Thurnen
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Riggisberg
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Rüti bei Riggisberg (Niedere Schule, reformiert)

Rüti Schuhle
Reüti thal.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

der ort der Schuhle Heist das Rüti Thal

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ist Ein Thal Mit Theils beisamen Stehenden Theils zerstreüten Häüsern besezt

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ein Theil Gehört Nach Riggisberg der andre Theil Macht eine eigne Gemeinde aus

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

der Halbe Theil ist Nach Rüegisberg kirchgehörig der andre Theil Nach Thurnen die Thotten des Ganzen Thals aber werden bei der Nach Thurnen gehörigen filial kirche zu Riggisberg begraben die Thalschafft Gehört unter die agentschafft Riggisberg

I.1.d In welchem Distrikt?

Ligt im distrikt Nidersefftigen

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

im Canton Bern

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Von der Schuhle sind entfernt 5 Haüser 1 Stunde 4 Haüser eine Halbe Stunde 4 Haüser Eine Halbe virtel Stunde 8 Haüser innerhalb der Nachsten virtel Stund

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Las ligt von der Schuhle eine Halbe Stund Selegraben eine Halbe Stund ebene weid eine virtel Stunde Grund eine Stunde Weidle virtel Stunde Stalden eine virtelst:

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

aus der Eben Weid komt 1 kind Plötsch dri virtel Stund Von Plötsch 4 kinder aus der Eigentlichen Rüti 34 kinder

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

innerthalb einer Stunde ist kein Schuhle sondern die Nächsten sind Burgistein 5 virtelstunden und Riggisberg 6 virtel Stunden entlegen

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Es wird Gelehrt buchstabieren Lesen getruktes und Geschriebenes Heidelbergische Cathechismus einiche Psalmen und das Singen derselben schriben

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schuhle Wird eigentlich Nur im Winter Gehalten im Sommer kommen dann die Nach Rügisberg kirchgehörigen kinder dahin zur kinderlehr und zum aufsägen des Heidelbergers die Schuhle fangt an um Martini und Währet bis auff Marien Verkündigung

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Schuhl bücher sind eingefürt das Namen buch der Heidelberger Bibel und besonders das Neüe Testament biblische Historien das alt und Neü Psalmmen buch

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

der Schuhl Meister schreibt vor

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die Schuhle dauert Täglich 4 Stunden

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die kinder sind Nach Alter und Fähigkeit abgetheilt

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Warr von den Hausuätern Gewählet von beyden Pfarrern Thurnen und Rüegisberg examiniert und bestätiget.

III.11.b Wie heißt er?

Heist Christen Stern

III.11.c Wo ist er her?

ist Bürger der Rüti

III.11.d Wie alt?

ist alt 26 Jahre

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

ist unverheirathet

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

5 Jahre Schuhlmeister

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

War immer da baut seinen Herd

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

ist Ein Glied der Munizipalitet

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Kinder besuhen wirklich 39 die Schuhle

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter 19 knaben 20 Mädchen

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

im summer Nur die ältesten

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

so Wohl die innere als ausere Rüti Hat Jede ihr besonders Schuhl Gut

IV.13.b Wie stark ist er?

die ausere besizt 260 kr. Capital und die innere 140 kr.

IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Ein künffte fliesen von Vergabung und Tragen zins

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.

Schuhlhäüser sin zwei

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Sind altt doch Noch bruchbar

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

in dem {innern.} ist Nur Ein Stauben in dem außern ist Ein kleinnes Nebend Stüblein

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Nein Es sind Eigene Häüser

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

||[Seite 3] Werden von der Thalgemeinde Erhalten

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Geld 12 kr.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

aus dem Schuhl Gut des Thals und von Rüegisberg 3 kr.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?

aus dem Schuhl Gut des Thals und von Rüegisberg 3 kr.

IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

aus dem Schuhl Gut des Thals und von Rüegisberg 3 kr.

IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung
Die Thalschfft Hat dem Schuhlmeister 2 Neü Thaler Trinkgelt verheisen die von der inneren Rüti Eintrichten den Halben Theil aber die von der aüseren verweigern der ihrigen wären also zu Erfüllung ihres Versprechens oder zur anzeige ihrer Gründe der Verweigerung anzuhalten

Unterschrift

Zitierempfehlung: