Wattenwil (Transkription Nr. 1357)

Schulort Wattenwil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 71-72v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Niederseftigen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Wattenwil
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Wattenwil
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
21.02.1799
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

die Schulen ist {sind} zu Wattenwyl 2. die obere und untere halten sich unter einem {Dach.}

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Wattenwyl ist ein Dorf.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Es ist eine eigene Gemeinde.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Die Schule ist in der Kirchgemeind Wattenwyl.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Distrikts Niederseftigen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Canton Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die Gemeind hat nur eine halbe Stund im Umfang vom Schulhaus weg.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Wattenwyl das Dorf. Die Ey, Die Stokern. Mettle. Gmeis. Rüdly. Leydibank. Hof, Eggen. Jm Grund. Heimeried. Schwarzmoos. Gumm

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Wattenwyl das Schulhaus ist oben im Dorf. Die Ey 1/2 Viertelstund Stokern 1/4tel Stund, Mettle 1/2 Stund. Gmeis 1/4tel Stund, Rüdli 1/4tel Stund. Leydibank 1/2 Stund. Hof 1/2 Stund. Eggen 1/2 Stund Jm Grund 1/2 Stund, Heimeried 1/2 Stund. Schwarzmoos 1/2 Stund. Gumm 1/4tel Stund.

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

¢1820¢¢ Jn die obere Schule kommen 130 Kinder ¢/1820¢¢
¢1821¢¢ Jn die untere 150. ¢/1821¢¢

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Es sind 5 Claßen. Die 1. buchstabiert, die 2. liest. 3 lehrnen auswendig. 4. die wird in der Religion unterwiesen. 5. Die lehrnen zu diesem allem noch schreiben.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Catechetische Unterweisung, die Heidelbergischen Fragen samt Zeügnußen werden auswendig gelehrnt, mit den jüngern liest mann, und buchstabiert mann. sie lehrnen schreiben, und geschriebnes lesen. auch singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen werden im Winter nur gehalten, ausgenohmen ist im Sommer am Samstag Schultag, Die Winterschul wird gehalten biß Zur Maria Verkündigung

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind eingeführt die Bibel, Kinderbibel von Hübner. Heidelbergischer Catechismuß. Psalmenbuch. Das Nahmenbuch.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschrift ist die alte Schulordnung.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

4 Stund, am Morgen 2 und Nachmittag 2.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schullehrer wird vom Chorgricht und dem Pfarherr erwählt, nach gehaltener Prüfung.

III.11.bWie heißt er?

¢1820¢¢ Der obere Schullehrer heißt Christen Bähler, ¢/1820¢¢ ¢1821¢¢ der untere heißt David Häüsler. ¢/1821¢¢

III.11.cWo ist er her?

¢1820-1821¢¢ beyde sind von Wattenwyl. ¢/1820-1821¢¢

III.11.dWie alt?

¢1820¢¢ Der obere ist 42 Jahr alt, ¢/1820¢¢ ¢1821¢¢ der untere 46. ¢/1821¢¢

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

¢1820¢¢ Der obere hat 1. Kind ¢/1820¢¢ ¢1821¢¢ der untere 3 Kinder. ¢/1821¢¢

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

¢1820¢¢ der obere 5 Jahr, ¢/1820¢¢ ¢1821¢¢ der untere 10 Jahr. ¢/1821¢¢

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

¢1820¢¢ der obere war immer in der Gemeind. der und trieb das Zimmerhandwerk ¢/1820¢¢ ¢1821¢¢ der untere war außert der Gemeind zu Längenbühl Kirchhory Amsoldingen eine Zeit lang Schullehrer. ¢/1821¢¢ ¢1820-1821¢¢ beyde treiben die Landwirth-||[Seite 2] schaft. ¢/1820-1821¢¢

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

¢1820¢¢ Jm Winter befinden sich in der obern
Mädchen 60. Knaben 70 ¢/1820¢¢
¢1821¢¢ in der untern
Mädchen 80 Knaben 70. ¢/1821¢¢

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Solche ist vorhanden, belauft sich auf 15 kr., kommt von Vergabungen ist vom Kirchenguth gesöndert.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

ist eingeführt, wird aus dem Schulsekel bestritten.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Jst in einem ordentlichen Zustand. wird von der Gemeind unterhalten.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Jst in einem ordentlichen Zustand. wird von der Gemeind unterhalten.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

¢1820-1821¢¢ ein jeder von beyden hat an Gelt. 18 kr. ein Fuder Brennholz.
obige 18 kr. werden aus dem Kirchenguth bezahlt.
beyde Schullehrer haben eine halbe Jucharten Allment Herrd. ¢/1820-1821¢¢

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?

¢1820-1821¢¢ ein jeder von beyden hat an Gelt. 18 kr. ein Fuder Brennholz.
obige 18 kr. werden aus dem Kirchenguth bezahlt.
beyde Schullehrer haben eine halbe Jucharten Allment Herrd. ¢/1820-1821¢¢

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?

¢1820-1821¢¢ ein jeder von beyden hat an Gelt. 18 kr. ein Fuder Brennholz.
obige 18 kr. werden aus dem Kirchenguth bezahlt.
beyde Schullehrer haben eine halbe Jucharten Allment Herrd. ¢/1820-1821¢¢

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

David Häüsler unterer Schulmeister.
Christen Bähler Schuhl meister in der obren Schuhll
Wattenwyl, den 21t Hornung 1799.

Zitierempfehlung: