Stalden (Transkription Nr. 1354)

Schulort Stalden
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 177-178
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Burgdorf
Agentschaft 1799: Hasle bei Burgdorf
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Hasle bei Burgdorf
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Stalden (Niedere Schule, reformiert)
13.03.1799

Ein Bericht.
Über den Zustand dieser Schul.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Amstalden im Biembachgraben.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist kein flecken, Willer, Hoff? — 1/4. Theil von der gemeind Haßli

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Gehört Zu der Gemeind Haßly.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Gehört Zu der Agentschafft Haßly.

I.1.dIn welchem Distrikt?

gehort Zu dem Distrikte Burgdorff.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Gehört Zu dem kanton. Bern.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die nechsten viertel stünden Ligen 14. Häüßer.
Jnnerthalb deß zweitten Umkreißes Ligen. 10. Häüßer.
und Jnnerthalb des Tritten Umkreißes Ligen. 6. Häüßer.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Der stalden, und die Stalden Schüerr, Sonnberg, und Löchli, Meynispärg, Under und oberstampfi, Under und ober graben, Äschbach, und Äschbach schüerr. und Hochen Schwand.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Die nechste Entfernung dießer Höffen, Von Schulorte ist 1/4. stund

I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Die Anzahl der Schulkinderen Von dahär kommen sint. 36. kinder.

I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

a. Haßli 1/2. stund: ober Eichholz: 1/2. stund: Nidergoldbach: 3/4. stund.
b. daß in dem Hinderen Biembach: 1/4. stund:, Daß in dem brüsch- Hüßli ist 3/4. stund:

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die kinder sint nicht in klaßen Eingetheilt.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Es wirth in der Schul gelehrt. Das Buchstabieren, Daß Läßen und daß Singen, und daß Schreiben, und daß rechnen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen Werden im Winter gehalten Von Martini Biß auf Marya Verkündung. — und im Sommer zwüschen der Heüw Ärnd und der Korn Ärnd — 14: Tag.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

||[Seite 2] Die in den Schulen Eingeführte Bücher; Daß Nammen Buch; Daß fragen Buch; Daß Psalmmen Buch; und die Bibel, Daß Thestament; und der Hindertheil Von Lamppen; wann Es müglich werre Gantz. {und der ganting}

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Der Schullehrer Schreibt den kinderen Eint und andere Geistliche sprüche und Versen Vorr.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schulen durren am Morgen Von. 9. Uhr Biß. 11. Uhr. und nachmittag Von. 1. Uhr Biß. 3. Uhr.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Schullehrer werden durch Ein Xammen Von Herren Pfahrer und Etwelche Von den ältisten Vorgesezten, und Von richter Bestätiget,

III.11.bWie heißt er?

Er Heist Christen Walther,

III.11.cWo ist er her?

Er ist ein Burger Von Haßly:

III.11.dWie alt?

Er ist. 75. Jahr alt und. 4. monat.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Er Hat. 6. kinder und alle in {der} Eehe.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Er ist Schullehrer. 27. Jahr. in dießer Zeit ist Er. 5. jahr zu Rüders weyl Schullehrer Geweßen. und wider zurück Beruffen.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist zu Vor ein Zimmermann Geweßen.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Seine Verrichtungen, sint zwüschen im Sommer den Schullen Auß noth mit Sägesen und Sichlen und Wetzstein Handlen.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

22. Knaben. und. 12. Mägte.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

8. Knaben. und. 5. Mägte.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

nichts.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite 3] nicht.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

noch Neüw Erbauwen.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

mit zwy stuben Versechen: Ein Schulstuben und Ein Wohnstuben.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

nichts.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Der Kirchmeyer muß für die Schulwohnung sorgen und Erhalten.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Gelt. 9. kr. 15. bz.
an Getreide. nichts.
An Wein. nicht.
Ligenden Gründen, 1/4. Jucharten. Versechen mit Etwelchen Böümmen.
an Holtz nach notdurfft. Von der Baursamme.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus

Der Schullehrer. Wirth Von dem Kirchmeyer Bezalt.

IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

nichts.

IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Bezücht der Kirchmeyer.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?

nichts.

IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

ich Habe nicht Bey Zubringen. als ich wünschen das die Kinder. fleißiger in die Schuhlen geschickt wurden.

Unterschrift

GESCHRIEBEN DEN 13TEN TAG MERZ. 1799.
CHRISTEN WALTHER. SCHUL MEISTER.

Zitierempfehlung: