Aeugstertal (Transkription Nr. 1317)

Schulort Aeugstertal
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 308-309
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Mettmenstetten
Agentschaft 1799: Aeugstertal
Kirchgemeinde 1799: Aeugst
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Aeugst am Albis
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:
13.02.1799
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Es Heißt Aügster-Thal.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Ja es ist eine eigne.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Zu Aügst.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Zum Districkt Metmanstetten

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zum Canton Zürich.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Diese Gemeinde enthält ein Thal, ohngefehr eine 1/2 Stund lang. Darin 25 Heüser, größere und kleinere zerstreüet stehen, Die Schul ist viel jahre lang in der mite gehalten worden und dato noch.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Folgen nun die namen der verschiedenen Häuser und wievil Kinder die Schul besuchen
Aus den 8 obersten Häuseren, genannt Ober-Thal. besuchen die Schul würcklich 29 Kinder. Ein Haußgutt.
Breiten, aus diesem besuchen die Schul 7 {8} Kinder. 4 Häuser gutt. Mülliberg, auf einer anhöhe liegend. von da besuchen die Schul 6 Kinder. Weiters 3 Häuser gutt.
Clösterli. von da besuchen die Schul 9 Kinder. Weiter 1 Haus geutt. Götschi. von da besuchen die Schul 4 Kinder. Weiter, 1 Haus geutt. Ried. von da besuchen die Schul 3 Kinder. 1. Haus geutt. Wolfen. von da besuchen die Schul 4 Kinder. Weiter 3 Häsuser, von da Schellergutt. von da besuchen die Schul 12 Kinder. Weiter 2 Häuser genannt Stüpfer auf dem berg liegend, etwann eine viertelstunde, von der Schul abgelegen. Daselbst sind auch 7 Kinder welche die Schul zubesuchen verbunden wären, die es aber unterlaßen.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja! sie sind in 2 Claßen getheilt. ¢1771¢¢ Die 1ste Heißt man Repitier Schul. welche die elteren Kinder wochentlich 1 halben tag besuchen. ¢/1771¢¢ Die 2ten heißt man alltag Schul welche die minder jährigen besuchen.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Man lehrt die Kinder verständtlich und angesetzt, Teütsch getruckt lesen. Darnach mus alle tage eine Schrift geschrieben, und geschriebengelesen. Fehrner lehrt man sie die Lobwaßerische Psalmen Singen. sie werden auch in der Religion unterrichtet. und wird etwas auswendig gelernt.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Sie wird gehalten von Martini an, bis zum 1sten Aprill alle tage Jm Sommer wochentlich ein Tag. Ernd u. Herbstzeit ausgenomen.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Erstlich ist der Lehrmeister oder der große und kleine Catechismus eingeführt. Darnach die Zeügnuß, der Psalter Davids, Testament, Hübners Biblische Historien, und Felix Wasers Schul- und Haus-Büchlein.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

5 Stund. Nemlich vormittag 2 1/2. und nachmit: 2 1/2. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Das Hochwürdige ehmahlige Examinator Collegio in Zürich.

III.11.bWie heißt er?

Bürger Heinrich Stehli

III.11.cWo ist er her?

Aus obenernannter Gemeine Aügsterthal

III.11.dWie alt?

Er hat den 10 December 1798 das 29 jahr abgelegt

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Nein er ist Ledigen stands.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Sint dem 27 Aprill 1797 also vast 2 jahr

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist allezeit in obgemelter Gemeind gewesen, und hat Baurs arbeit verrichtet

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er verrichtet nebent seinen Lehrstunden seine vorige Arbeit wegen Schlechter besoldung.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

74. Kinder besuchen würcklich die Schul. Darneben sind noch 18 Kinder welche verbunden wären die Schul zubesuchen aber es nicht thun. sind also 92. Kinder. Nämlich 41 Knaben und 51 Mädchen welche zu dieser Schul gehören.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Einkünfte zu dieser Schul sind 2 Mütt Kernen aus dem Amt-Haus zu Cappel. Jtem 10 fl. an gelt welches in der Gemeind auf die Haushaltungen gelegt ist, aber darunter gibt es arme und liederliche Haushaltungen von denen man nichts bekommt.
Die Sommer-Schul wird aus dem Seckli oder armenguth bezaht für jeden Tag 4 ß.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Was die Schulwohnung anbetrift, so haben keine eigne.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Die Gemeinde muß dafür sorgen. Man hat bis dahin, eine Schulstube entlehnet, und die Gemeinde hat dafür ein billichen Zins bezahlt.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Actum Mittwochen den 13 Hornung 1799. Bürger Heinrich Stehli Schulmstr. im Aügster-Thal

Zitierempfehlung: