Richterswil (Transkription Nr. 124)

Schulort Richterswil
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1421, fol. 34-35
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Horgen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Richterswil
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Richterswil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Richterswil (Niedere Schule, reformiert)
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Jm Fleken Richtersweil.

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Marktfleke.

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eigene Gemeine.

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Richtersweil.

I.1.dIn welchem Distrikt?

Horgen.

I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Zürich.

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jm Umkreiß der ersten Viertelstunde 121 Häuser, im Umkreiß der zweyten 16 Häuser, und im Umkreiß der dritten 16 Häuser.

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Esel, entfernt 15 Minuten — Schulkinder 27.
Obermatt entfernt 22 Minuten — Schulkinder 11.
Alt-Schloß entfernt 15 Minuten — Schulkinder 24.
Fleken selbst — Schulkinder 173.
Summa 235.

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.aIhre Namen.

Wollerau 1/2 Stund, Samstageren 1/2 Stund, Schönenberg 1. Stund, Wädenschweil 3/4 Stund.

I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Nein.

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren, Lesen, Schreiben, u. Singen.

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Das ganze Jahr, Sommer und Winter.

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Namenbuch, Lehrmeister, Zeugnuß, Psalter, neue Testament, Wasers Schulbüchlein und Steinmüllers Lesebuch.

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

ABC, Wörter, Uebung nach vorgeschriebenen Aufsäzen.

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] 6. Stund.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schul-Convent in Zürich. Der Pfarrer machte die Empfehlung, er wurde examinirt, und im Fall der Tauglichkeit erwählt.

III.11.bWie heißt er?

Hs Heinrich Richard.

III.11.cWo ist er her?

Aus der Gemeine selbst.

III.11.dWie alt?

70. Jahre.

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

8. Kinder.

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

46 Jahr.

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jn der Gemeine und war ein Schmied.

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Keine.

III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Etwa 90-100.

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben? 40-45.
Mädchen? 50-55.

III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)

Wie oben.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Nichts.

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?

Aus dem Armengut, Kirchengut, dem Schloß Wädenschweil, und Grundzinsen aus Partikular Gütern.

IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Sie hat weder eigenen noch gemeinschaftlichen Fond.

IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite 3] Keines, es ist Freyschule.

IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?

Die Fenster baufällig.

IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es ist ein Schulhaus.

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

Er wohnt in dem Schulhause.

IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Die Gemeine.

IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

An Geld fl. 84.
Getreide Nichts.
Wein 1. Eimer, aus dem Schloß Wädenschweil.
Holz Nichts.

IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Nichts.
3 Mütt Kernen, an Geld.

IV.16.B.bSchulgeldern?

Nichts.

IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?

fl. 49 — 8. ß.

IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?

Nichts.

IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)

Armengut fl. 28 — 32 ß.
Schloß Wädenschweil fl. 6

Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Fliesstextantworten
Personal

i. Hat er einen Schul-Adjunct? Ja.
k. Wen? und wie alt ist er? Seinen Sohn, Hs Heinrich Richard. 42. Jahr.
l. Wie lange? Zwey Jahre.
m. Was thut er neben den gewohnten Lehrstunden? Er giebet in Nebenstunden Unterricht im Lesen, Schreiben, Singen und Rechnen.

Unterschrift

Den 16. Februar. 1799.
Hs. Heinrich Richard, Schul-Adjunct.

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