Embrach (Transkription Nr. 122)

Schulort Embrach
Konfession des Orts: Reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1471, fol. 19-20v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Zürich
Distrikt 1799: Bassersdorf
Agentschaft 1799: Embrach
Kirchgemeinde 1799:
Ort/Herrschaft 1750: Zürich
Kanton 2015: Zürich
Gemeinde 2015: Embrach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Embrach (Niedere Schule, Nebenschule, reformiert)
14.02.1799

Kurzer und Wahrhaffter Bericht Von der Nebet schulle so Jch Heinrich Bäninger, Von Embrach, den 22ten decembr 1798 angefangen: Ursach deßen so Haben eine zim- liche anzahl, Namhaffter und Ehrende Bürger, Unßerrer Kirchen gemeind mich er sucht, ob ich Jhrre Kinder in mein Auffnehmen und sie lehrren Wolle, Welches ich endtlich Mit Vor Wißen unßers Würdigen Bürger Pahrer — schweizer, und nacher erfolgter genehmigung Deß EhrWürdigen schulraths in zürich, mit Gottes Hülffe angefangen

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1Name des Ortes, wo die Schule ist.

Meine schulle ist zu Embrach

I.1.aIst es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Embrach ist ein dorff

I.1.bIst es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Jst eine eigene gemeinde

I.1.cZu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

und eine eigene Agenttschaft e Distrikt Baßerstorff

I.1.dIn welchem Distrikt?
I.1.eIn welchen Kanton gehörig?

Cantton Zürich

I.2Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Mein Bezirk Halt in 5 Haüßer Welche Ungefahr 1/4 Stund Von dem dorff ab sind

I.3Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

außert den Kindereren im dorff 42 an der zahl Komen noch auß Volgenden Heüßereren ||[Seite 2] a: Gstein 1 Hauß 1/2 Vtl St: Weit 3 Kinder b: Betzedahl 1 Hauß 1/3 Stund Weit 2 Kinder c: Jllinger Mülli 1 Hauß 1/2 Vtl Stund Weit 3 Kinder d: obermülli 10 Minuten Weit 1 Knab e: Kymenhaaff 1 Hauß 1/2 St: Weit 1 Tochter zu samen 10. Kinder

I.3.aZu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.bdie Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Jst ein Schul zu ober Embrach 1/2 Stund Weit b eine Zu Luffingen 1/2 Vtl Stund Weit c: eine zu Müllibärg 1/3tl Stund Weit d: eine zu Rorbaß 1/3 St: Weit e: eine zu Dätliken 1/3 St: Weit

I.4.aIhre Namen.
I.4.bDie Entfernung eines jeden.
II.10Sind die Kinder in Klassen geteilt?

die Kinder sind Noch in Keine Claßen getheilt Wil meistens die größeren meinen Untericht gegenießen

II. Unterricht.
II.5Was wird in der Schule gelehrt?

Jn meiner schulle Wird {gelehrt} Vom a: b: an daß Namenbuch, Lehrmeister, Zeügnuß, Testament, geschribne Geistliche Bücher, auch Historribücher und geschribne schrifften auch Rächnen:

II.6Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schul Hat an gefangen Den 22ten Decembr 1798 und Wird Währren biß miten im Mertzen 1799 die Schul im somer sol alle Tag 3 Stund Von mir gehalten Werden:

II.7Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind zeügnußen,Testament Waßers Schul u: Haußbüchlein Neüe gesangbücher Etliche Predigbücher Kinderbibel u:s:w

II.8Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

||[Seite 3] Vorschrifften auß dem Neüen gsangbuch, Testament auch auß guten Historribücherren U:s:w:

II.9Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schul Währt Täglich 6 Stund 3 Vormitag u 3 NachMitag:

III. Personal-Verhältnisse.
III.11Schullehrer.
III.11.aWer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Diebestelung meines Diensts ist in dem Vortrag begriffen

III.11.bWie heißt er?

Waß antrifft meine persohn so ist a: Mein Nam. Heinrich Bäninger alt Lt R: Peter Bäningers sl: Sohn

III.11.cWo ist er her?

Von Embrach

III.11.dWie alt?

alt 49 1/3 Jahr

III.11.eHat er Familie? Wie viele Kinder?

Kinder 3 Söhne 2 Töchterren so bey nahe Vast alle erzogen sind

III.11.fWie lang ist er Schullehrer?

Schullehrrer 13 Wochen

III.11.gWo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Zu Embrach Bein Jch allezeit gewäßen mein Beruff Vor und nacher besteht in einem geringen Baurren gewerbli, daß sind Nebet der schul meine Ver Richtungen

III.11.hHat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

schulkinder überhaubt 33 Knaben und 19 Töchterren Zusammen a: 52

III.12.aIm Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.bIm Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.aIst dergleichen vorhanden?

Die Wird der Elterre schulmeister Beantworten Wil ||[Seite 4] Wil ich selbiges nicht Weiß und nichts Bezogen Hab so muß ich mich Von den Vätterren meiner schullkinderren Bezallen laßen:

IV.13.bWie stark ist er?
IV.13.cWoher fließen seine Einkünfte?
IV.13.dIst er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15Schulhaus.
IV.15.aDessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.bOder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Die Schul Hab ich in Meinem Eygnen Hauß

IV.15.cOder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.dWer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16Einkommen des Schullehrers.
IV.16.AAn Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.BAus welchen Quellen? aus
IV.16.B.aabgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.bSchulgeldern?
IV.16.B.cStiftungen?
IV.16.B.dGemeindekassen?
IV.16.B.eKirchengütern?
IV.16.B.fZusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.gLiegenden Gründen?
IV.16.B.hFonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

NB Jch Hab auch Wärrend meiner lehrzeit alle nach Rächen und singschullen gehalten

Unterschrift

Embrach Den 14ten Febr: 1799
Heinrich Bäninger

Zitierempfehlung: