Köniz (Transkription Nr. 1061)

Schulort: Köniz
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1430, fol. 169-170v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Laupen
Agentschaft 1799:
Kirchgemeinde 1799: Köniz
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Köniz
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Köniz (Niedere Schule, reformiert)

ANTWORTEN.
AUF DIE FRAGEN UEBER DEN ZUSTAND DER SCHUL.
KÖNIZ.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

KÖNIZ.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

WABERN.

I.1.d In welchem Distrikt?

LAUPPEN.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

BERN.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jm erster Kreis liegen 32.
Jm zweyten Kreis liegen 21.
Jm driten Kreis liegen 7.
SUMM der HAÜSER. 60.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

* Dorf SCHLIERN 1/2 stund. 21 kinder
Wiler SCHWANDEN 1/2 stund.
Wiler BINDENHAUS 1/4l. 1. K.
Hof LEHN. 1/4tlst 1. k.
Wiler LANDORF. 1/4l st 4 k
Wiler BUCHSE. 1/4l st 1. k
Hof NEÜHAUS. 1/4l st. 2. k
Wiler LIEBEFELD. 1/4 st. 8. k.
Wiler PLINZERN. 1/2 4. k.
Wiler THAL -Kärsatz. 1/2 3. k.
Hof PLATTEN. 3/4 1. k
Hof BLINDEN MOOS. 1/2
Wiler MOOS. 1/2 st.
Dorf. KÖNIZ. 14. {kinder} weniger oder mehr **

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

WABERN.
OBERSCHERLI
NIEDERSCHERLI
WANGEN
BÜMPLIZ

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Jn der SCHUL wird gelehrt was hie nachfolget.
Heydelbergischer Cathechismuß. Psalmen und Fest-Lieder, und das Neüe Testament.
Hübners Historien; oder Kinder Bibel Gellert, das sind die eingeführten Schul Bücher.
Jtem Schreiben. Rechnen Singen, der Unterricht in der GEOGRAPHIE, und einen Anfang der jetzt Gangbaren Wörtern.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

||[Seite 2] Die Schul wird im Winter von Martini bis an der Verkündigung Maria den 25te Märzen gehalten, und dauret täglich bis 5. stund. — Und dan Sommerszeit per Wochen 1. Tag. Die Schulkinder seind in 3. Classen eingetheilt.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Jn der SCHUL wird gelehrt was hie nachfolget.
Heydelbergischer Cathechismuß. Psalmen und Fest-Lieder, und das Neüe Testament.
Hübners Historien; oder Kinder Bibel Gellert, das sind die eingeführten Schul Bücher.
Jtem Schreiben. Rechnen Singen, der Unterricht in der GEOGRAPHIE, und einen Anfang der jetzt Gangbaren Wörtern.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

VORSCHRIFFTEN.
1. fängt man an bey c i n u m o a e r l b. ab, ac ad ad, ae. u. s. f. vo den Vocalen, und Consonanten bis zu end. Nach dem werden ihnen SCHREIBSCHRIFF ten vor gelegt von OBLIGATIONEN Quitanzen. BRIEFEN. GEOGRAPHIE. RECHNUGEN. HAUSBÜCHER zu führen u.s.f.a.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] Die Schul wird im Winter von Martini bis an der Verkündigung Maria den 25te Märzen gehalten, und dauret täglich bis 5. stund. — Und dan Sommerszeit per Wochen 1. Tag.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Schulkinder seind in 3. Classen eingetheilt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Schullehrer ist bestelt vom Amtman und Pfarrer des Ort, in der Gegenwart dene Vorgesezten Männeren dieser Gemeind.

III.11.b Wie heißt er?

Namen ULRICH RYHNER von VIELNACHERN Kirchhöri UMIKEN.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?

Anno 1754. gebohren, hat Weib, und 3. Söhne. Der Aelteste 16. Jahr alt kan Teütsch und Französisch Schreiben, Rechnen, und ander mehr Der Mitlern 13. Jahr, hat auch schöne Anfänge im lehren Der 3. 8. Jahr alt.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Schullehrer. Wie lang 20: Jahr Erstlich zu
WIGGISWYL. 1. Jahr
MOOSSEEDORF. 5. Jahr
METT. 8. Jahr
KÖNIZ 6. Jahr
SUMMA. 20. Jahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Vorher des BERUFS ein Schneider

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebst dem LEHRAMT wenige VERRICHTUNGEN.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

SCHULKINDER AN DER ZAHL. 60.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter KNABEN 32. MÄGDE 28.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Sommer KNABEN 12 MÄGDE. 10.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

SCHULF: weis ich von keinem

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

EINKÜNFTEN fließen von dem Kirchengut

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

SCHULGELD ist keines eingeführt.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

SCHULHAUS ist noch fast neü und darinn wohnt Sigrist und Schulmeister, jeder hat eine Stube zunuzen, die Schul-stuben bleibt deßhalben Frey. Für die Schulwohnung sorget die ganze Gemeind, und thut selbige im baulichen stand erhalten.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

EINKOMEN des SCHULLEHRERS an GELD. kr. 30. GETREID. 21. Mäs Dinkel von PARTIKULAREN ab den GÜTEREN. || [Seite 3] Jtem Vorsingen GELD kr. 2. Jn GELD. wird von dem Kirchen Guth bezahlt, in SUMMA. kr. 32. HOLZ. 5. Klaffter. Drey Klaffter von dem Gemeinen dem Dorf Köniz zu gehörig. Zwey von den Partikularen Schliern-Schwanden Bindenhaus im Kehr: Obemeltes Holz ist nur bestimmt für die Schulstuben zu heizen; oder zu wermen
SUMMA. FÜNF Klaffter danniges Holz.
Unnd ein kleiner Garten zu nuzen.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

EINKOMEN des SCHULLEHRERS an GELD. kr. 30. GETREID. 21. Mäs Dinkel von PARTIKULAREN ab den GÜTEREN. || [Seite 3] Jtem Vorsingen GELD kr. 2. Jn GELD. wird von dem Kirchen Guth bezahlt, in SUMMA. kr. 32. HOLZ. 5. Klaffter. Drey Klaffter von dem Gemeinen dem Dorf Köniz zu gehörig. Zwey von den Partikularen Schliern-Schwanden Bindenhaus im Kehr: Obemeltes Holz ist nur bestimmt für die Schulstuben zu heizen; oder zu wermen
SUMMA. FÜNF Klaffter danniges Holz.
Unnd ein kleiner Garten zu nuzen.

IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

ANMERKUNG. Es wär zu wünschen daß dem Schullehrer die jewiligen Annalen {Volks Blat}, und andern nützliche Sachen möchten zu handen kommen, damit man solche Verordnungen den Kindern bezeiten bekannt machen, und ins Gedächtniß bringen könnte. Dadurch würden sie immer tüchtiger werden, und würde auch nützlich seyn zum Schreiben. Zu solchen
ANLÄSSEN. solten den die SCHULEN nicht nur im Winter; sondern auch im Sommer, und täglich länger als bisher gehalten damit noch andere und beßere Einrichtungen mit den Kindern in Classen könte gut getrieben werden. Auch ist hiezu noch zu bedenken, daß das nich das unötigste seye, daß das SCHULEINKOMMEN vermehrt werde; damit der Schullehrer sich nicht auf Bättelleyen; odoer anderer Nachtheiligen Beschäfftigungen sich verlaßen und abgeben müße, um dadurch sich und die seinigen zu unterhalten Es ist leicht zu bedenken, daß eine solche Besoldung nicht hinreichtet, um sich zudiesem Dienst genug vorzubereiten um demselbigen behörig Abzu warten.

Unterschrift

EÜER getreüe
BÜRGER ULLRICH RYHNER.
SCHULLEHRER alda.

Zitierempfehlung: