Basel (Transkription Nr. 2445)

Schulort: Basel
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1426, fol. 88-89
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Basel
Distrikt 1799: Basel
Agentschaft 1799: Basel
Kirchgemeinde 1799: Basel, St. Albankirche, Basel, Münster, Basel, St. Peterskirche, Basel, St. Martinskirche, Basel, St. Leonhardskirche, Basel, St. Theodorskirche
Ort/Herrschaft 1750: Basel
Kanton 2015: Basel-Stadt
Gemeinde 2015: Basel
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Basel, St. Martinsgemeinde (Niedere Schule, Mädchenschule, reformiert)

14.02.1799

Beantwortung
der Fragen über den Zustand der Schulen vom ersten Lehrer der St. Martins Mägdlein-Schul

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Basel.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

St. Martins Gemeinde.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Steinen Section.

I.1.d In welchem Distrikt?

District Basel.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton Basel.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Weil dieß (aussert einer in der kleinen Stadt Basel) die einzige Mädchen-Schule, die von der Regierung unterhalten wird, so besuchen dieselbe Mädchen aus allen Sectionen der grösseren Stadt.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Beantwortet sich aus obigem.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Ebenfalls.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Lesen, schreiben & rechnen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule wird ausser den gesetzmässigen Ferien (laut der Basler Schulordnung 1766) Sommer und Winter gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Das neue Testament, die Seilersche Historie, Gellerts Oden und Lieder, Basler Nachtmahlbüchlein, und das neue Basler Gesangbüchlein, von Bürger Antistes Merian. 1782.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Jch bediene mich keiner andern Vorschrift, als meiner eigenen.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

||[Seite 2] Die Schule dauert täglich des Morgens von 8 bis 10 und Nachmittags von 1 bis 3 Uhr, aussert Donnerstags und Samstags, da Nachmittags nie keine Schule gehalten wird, und Dienstags Morgens, da die Schule erst um 9 Uhr anfängt.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder werden in die so lesen, die der erste Lehrer über sich nimt, und in die so noch nicht lesen können, die als denn unter der Aufsicht des Zweyten Lehrers stehen abgetheilt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Ober-Lehrer dieser Schule wurde bisher von den ehmaligen Standes-Häuptern, den Depatierten zu der Kirchen und Schulen, mit Zuziehung eines jeweiligen Bürger Antistes, und einem jeweiligen Pfarrer der St. Martins Kirchen-Gemeinde bestellt.
Zuerst wurden durch die Mehrheit der Stimen drey Candidaten in die Wahl gezogen, unter denen dreyen entschied dan das Loos.

III.11.b Wie heißt er?

Emanuel Schneider.

III.11.c Wo ist er her?

Von Basel.

III.11.d Wie alt?

Zwey und zwanzig Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Unverheyrathet, hat aber seine Mama mit drey Schwestern bey sich.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Zwey Jahre.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jch wiedmete mich vorher den Studien, bis ich den Grad Mag. auf hiesiger Universität erlangt hatte, und dann dem PrivatUnterricht der Jugend.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Da ich mich jetzt blos mit der Schule beschäftige, so habe ich sonst keine Verrichtungen mehr, als eine Stunde des Morgens von 10 & 11 Uhr, in der Schule, die aber von den Kindern extra bezahlt wird.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Ohngefehr 90 bis 100, welche Summe aber bald steigt, bald fällt natürlich ist ihre Anzahl im Sommer immer noch stärker.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Hab nichts zu verwalten.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Jedes Kind bezahlt fronfastentlich vier Basler-Schilling, wovon der Ober-Lehrer zwey Drittel, und der Unter-Lehrer einen bezieht.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

Jn dem nemlichen Haus, darin ich wohne, ist auch die Schul-Stube, worinn der Ober und Unter-Lehrer zugleich arbeiten, für die ganze Wohnung sorgt ein jeweiliger Verwalter des Kirchen & Schulguts.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Von einem jeweiligen Verwalter des Kirchen & Schulguts beziehe ich jährlich in Geld 133 fr. 10 ß.
Aus dem Armengut des Münsters 3 fr. 14 ß. 13 d.
Freywillige Meßkram, Neujahrs und Namenstag-Geschenke der Kinder belaufen sich jährlich auf 36 fr.
in Korn.
Von obigem Verwalter jährlich Zehen Vierzel Korn.
in Holtz.
Von obigem Verwalter jährlich drey Klafter Holtz und von der Verwaltungs-Kammer des Cantons jährlich 600 Competenz-Wellen, um die Schul-Stube zu wärmen.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Basel den 14ten Hornung. 1799.
Emanuel Schneider. Ober-Lehrer.

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