Frauenfeld (Transkription Nr. 678)

Schulort: Frauenfeld
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 84-84v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Frauenfeld
Agentschaft 1799: Frauenfeld
Kirchgemeinde 1799: Frauenfeld
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Frauenfeld
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Frauenfeld (Höhere Schule/Lateinschule, katholisch)

BEANTWORTUNG DER FRAGEN. Über den Zustand der lateinischen Schule der katholischen Gemeine in Frauenfeld.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Diese lateinische Schule existiert in der Stadt Frauenfeld, war bißher der katholischen Gemeine daselbst eigen, gehört zur Agentschaft, und zum Distrikte Frauenfeld, im Kanton Thurgau.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Gegenwärtig die lateinische Sprache, die Religions Grundsätze, und die biblische Geschichte — auch andere Fächer, wenn nicht die Anhäuffung verschiedner Klassen Hindernisse in Wege legen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sie dauern vom Winter- biß zum Herbstmonate fort.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Die wirzburgische Grammatik — der grosse Katechißmus der Kaiserlichen Normalschulen — Schönbergs biblische Geschichten.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Vier Stunden.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Gegenwärtig in drey Klassen — in angehende Prinzipisten Rudimentisten, und Grammatisten.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der ehemalige innere katholische Rath dahier.

III.11.b Wie heißt er?

Joseph Sebastian Längle — von Frauenfeld — 36 Jahr alt.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

||[Seite 2] Schon das 12te Jahr. 6 Jahre in Bremgarten deß Kantons Baden — und das 6te Jahr hier in Frauenfeld.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Er ist Priester — und war vorher Pfarrvikar in Niederweil bey Bremgarten deß Kantons Baden.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Ja — täglich muß er die Fruhmesse lesen, dem Kohre beywohnen, dem Beichtstuhle abwarten, den Kranken, wenn es verlanget wird, den zum Tode verurtheilten beystehen, und auch in den übrigen Geistlichen Verrichtungen dem Pfarrer helfen, wann er von ihm darum angesprochen wird. — Einen Vater von 74. Jahren zu erhalten.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Gegenwärtig sieben.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Keine — Als Schullehrer beziehet er nichts — wohl aber als Kaplan — denn die Schule wurde von dem Kollator zum Besten der katholischen Jugend der Fruhmess- oder d. Agathapfrund dahier bey letzter Vergebung angehängt, und dem Benefiziaten zur Pflicht gemacht alle hiesige katholische Bürgerssöhne unentgeldlich, fremde aber um besondere billige Bezahlung das Latein zu lehren.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Keine — sondern die Schule wird in der Wohnstube des Pfrundhaußes gehalten, für dessen Erhaltung bißher der Kollator gesorget.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Keine — sondern die Schule wird in der Wohnstube des Pfrundhaußes gehalten, für dessen Erhaltung bißher der Kollator gesorget.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Frauenfeld.
Jos. Seb. Längle
Kaplan

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