St. Gallen (Transkription Nr. 455)

Schulort: St. Gallen
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 240
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: St. Gallen
Agentschaft 1799: St. Gallen
Kirchgemeinde 1799: St. Gallen
Ort/Herrschaft 1750: St. Gallen
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: St. Gallen
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • St. Gallen, 4. Klasse (Vermengte Schule/niedere Schule, reformiert)
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Stadt. St. Gallen.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Gemeine. St. Gallen.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Distrikt. St. Gallen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Canton Sentis

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Welche Classe? Die 4te Claße oder erste Realschule. 41. Knaben.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Was? Die Schüler dieser Classe werden in der Religion, im schön u. richtig Schreiben, deutsche Sprachlehre, Anfänge der Geographie u. besonders aus ihrem Lehrbuche unterrichtet.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Schulzeit. Sommer und Winter. Jn der Woche 5. Tage, jeden Tag 5. Stunden. Samstag u. Donnerstag Nachmittag Ferien.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Bücher. Heidelbergischer Catechis. Psalter Spruchbuch, besonders das Lehrbuch für die deutschen Realschulen u. die Sprachlehre (J. M. F. deutsche)

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften. Gestochene nach der Basler u. aus andern Schriftarten mehr zusammengeflickt.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Schulzeit. Sommer und Winter. Jn der Woche 5. Tage, jeden Tag 5. Stunden. Samstag u. Donnerstag Nachmittag Ferien.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Eintheilung in Classen. Für jede Art des Unterrichtes sind die Knaben gehörig in Claßen eingetheilt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Collator. (ehemals) Der Schulrath der Stadt St. Gallen.

III.11.b Wie heißt er?

Name. Anton von Joh. Jacob Specker.

III.11.c Wo ist er her?

Geburtsort. St. Gallen.

III.11.d Wie alt?

Alter u. Gesundheit. Jst 28. 1/2. Jahr alt u. hat bisher eine dauerhafte, Gesundheit genoßen.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Familie. 3. Kinder, deren Erziehung meine Lieblingsbeschäfftigung ist.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Wie lange an der Stelle. Gerade 7. Jahre.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Studien. Wie lang? u. Wo? Hat beynahe 7. Jahre, die Humaniora, morgenländische Sprachen, Latein, Philosophie, u. alle Theile der Theologie unter den B. Profeßoren, Wegelin, zollikoffer, u. Schobinger, hier in St. Gallen studiert.
zu Tübingen am Neckar unter Starr u. Flatt ein Jahr.
Wo vorher? Einige Monate im Canton Zürich nacher in St. Gallen, Toggenburg u. dem ehmaligen Canton Appenzell als Vicarius C. gestanden.
Verdienste. Hat keinen andern, als den, daß er stets seinem Beruf mit Eifer u. Treue abwartete.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Nebenberuf. Die Zeit, welche mir neben meinen Berufsarbeiten übrig bleibt, ist theils dem eignen Studieren u. dem fortrücken mit meinem Zeitalter u. der nöthigen Erholung, theils dem Privatunterricht gewidmet.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Einkünfte an Geld. Alle 4. Wochen. fl. 15. xr. 33.
Alle Quartal. fl. 25. xr. 0.
Am Martinstag fl. 12. xr. 30.
Aus dem Linsebühl- amt jährlich fl. 22. xr. 0.
Getreide Jährlich 15. Viertel Mehl.
Jährlich 6. Viertel Habermehl.
Wein. Jährlich 8. Eimer rothen u. 2 Eimer weissen Rheinthalerwein.
6. Eimer aus der ehmaligen Herrschaft Bürglen.
Holz. Jährlich 6. Klafter Scheitter.
Das Klafter hat 6. Fuß in der Höhe u. 2. Fuß Tiefe.
Wohnung u. Schulzimmer. Zinsfreye Wohnung, zunächst bey der selben ein geräumiges Schulzimmer. Für die Unterhaltung oder Verbeßerung beyder sorgt der Schulrath.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

Quellen. Schulcaße, Linsebühl, Schafneramt.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?

Quellen. Schulcaße, Linsebühl, Schafneramt.

IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Anton Specker

Fliesstextantworten
Lokal

a. b. c. d. Wie oben.
Kirche. St. Laurenz, St. Magnus, Linsebühl.

Unterricht

a. Predi{g}ten. Jm Winter die Dienstag Abendpredigten abwechselnd mit den andern Predigern
Eben so die sonntäglichen Abendpredigten zu St. Magnus. Auf die gleiche Weise die Sonntag Morgen Feste u. Leichpredigten im Linsebühl, Krankenhaus u. dem Hospital der Fremden.
b. Kinderlehren. Jeden 2ten Sonntag zu St. Leonhard.
Jeden 9ten Donnerstag zu St. Cathrina.
c. Quartierlehren. Die Töchtern aus dem Plazthorquartier haben alle Wochen eine Stunde Religionsunterricht bey mir.
d. Krankenbesuch. Der Kranckenbesuch bey den Gliedern der Linsebühlgemeinde u. in beyden Krankenhäusern, wechselt auf die gleiche Weise, wie die Predigten.
e. Collator. Der gleiche, welcher die Schullehrer erwählt.
Die Einkünfte, die ich als Prediger beziehe sind durchaus mit den Schuleinkünften verbunden und also schon bey nebenstehender Rubrick angegeben worden.

Zitierempfehlung: