Arbon (Transkription Nr. 1057)

Schulort: Arbon
Konfession des Orts: gemischt konfessionell
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 13-14v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Arbon
Agentschaft 1799: Arbon
Kirchgemeinde 1799: Arbon
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Konstanzer Bischofs)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Arbon
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Arbon (Niedere Schule, reformiert)

17.02.1799

Arbon im Kanton Thurgäu.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Ein Städchen am Bodensee, ist der Districts ort des Districts Arbon, hat eine sogenannte Provisoratschule, welche nur für Kinder der Stadtgemeinde Arbons ist.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?
I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Ein Städchen am Bodensee, ist der Districts ort des Districts Arbon, hat eine sogenannte Provisoratschule, welche nur für Kinder der Stadtgemeinde Arbons ist.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.
I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Benachbarte Schulen, auf eine Stunde im Umkreis sind folgende: 1. Horn, eine Stunde. 2. Feilen 1/2 Stunde. 3. Rockweil 1 Stunde

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Jn dieser Schule wird folgendes gelehrt: 1. Lesen, 2. Schönschreiben. 3. Rechtschreiben. 4. Gedächtnißübungen. 5 Rechnen. 6. Religion. 7. Die Anfangsgründe der Geographie. 8. die Anfangsgründe der Historie. 9. die französische Sprache. 10 Briefeschreiben.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schule wird das ganze Jahr durch gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Zum Lesen sind: die Bibel,Etwas Angenehmes und Nützliches für die Schulen auf dem Land, von Waser 1783. — Kurzer Begriff der Naturlehre , von Rothe. 1769. — Kurze Geschichte der Schweiz von Maurer. — Eine Zeitung; seit der bewußten Afforderung der Regierung aber, statt dieser, das Helvezische Volksblatt.
Zur Übung in der Orthographie, werden Briefe diktirt, auf welche die Schüler Antworten aufsetzen; so wie auch ein Auszug aus der Historie, nach Henicks Synchronistischen Tabellen. Das Rechnen wird nach Doschs Rechenkunst gehlehrt gelehrt Beim Religionsunterricht wird der Züricher Cathechismus gebraucht. Zu den Gedachnißübungen, eben derselbe. Zur französischen Sprache, Meidinges Grammatik.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Die Vorschriften zum Schönschreiben sind nach der Handschrift des Lehrers meistens physikalischen und geographischen, mit unter auch moralischen Jnnhalts.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Die Schule dauert täglich von 8 bis 12 Uhr und von 1 bis 4 Uhr, wovon zwei Stunden zum Französischen bestimmt sind.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Schüler sind in 2 Klassen eingetheilt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] Der Schullehrer wird vom hiesigen Schulrath bestellt. Dieser Schulrath besteht aus den Gemeindsvorgesetzten Arbons, die den Lehrer erwählen.

III.11.b Wie heißt er?

Der gegenwärtige Lehrer heißt Joh. Albert Reußner, ist aus der Grafschaft Öttingen, und 50 Jahre alt.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Er ist verheurathet und hat drei Kinder 1 Knaben und 2 Mädchen.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Seit 21 Jahren hielt er sich in der Schweiz auf. Die ersten Jahr verdiente er sich in Bern und Zürich als Zuckerbäcker seinen Unterhalt. Durch Anleitung und Aufmunterung des Br. Pfarer Lavaters und Br. Pfr. Pfeninger seelig in Zürich, quittirte er vor ohngefähr 15 Jahren seinen Beruf, u. widmete sich dem Unterricht der Jugend. Die ersten 2 Jahre seines neuen Berufs brachte er in Neuchatel zu, wo er, um sich in der französischen Sprache mehr zu vervollkommnen, Unterrichte in der deutschen Sprache gab. Von da gieng er wieder nach Zürich zurück, und verdiente sich mit Privatunterricht im Französischen, mit unter auch im Deutschen einige Jahre daselbst seinen Unterhalt, während welcher Zeit er sich mit einer Schweizerinn aus dem Kanton Zürich verheurathete. Jm Jahr 1794 kam er nach Frauenfeld, wo er sich als Lehrer der dortigen deutschen Knabenschule für 3 Jahre engagirte, weil nach Verfluß dieser Zeit ein junger Bürger des Orts für diesen Posten bestimmt war. Jm Jahr 1797 meldete er sich um die Stelle an, die er jezt noch in Arbon begleitet, und wurde von dem hiesigen Schulrath darzu ernannt.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Er widmete sich, seitdem er das Erziehungsgeschäfte anfieng, demselben ganz, und trieb nie, weder seine verlaßene Profeßion noch etwas anders

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Die Anzahl der Schüler, die aus Knaben und Mädchen von 10 bis 15 Jahren besteht, ist gewöhnlich zwischen 20 und 30.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jn Arbon ist ein Schulfond — Wie stark er aber ist, und woher seine Einkünfte fliessen, konnte ich, obwohl ich mich beim Verwalter desselben erkundigte, in der Zeit, die mir zur Beantwortung der Fragen bestimmt war, nicht erfahren.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

||[Seite3] Schulgeld. — Jeder Schüler bezahlt wochentlich 2 xr. für die deutsche Schule. Die französischen Stunden werden besonders bezahlt, nämlich 8 xr. wochentlich, wenn täglich zwei Stunden gegeben werden.

IV.15 Schulhaus.

Das Schulhaus ist erst vor einigen Jahren neu erbaut worden. Der Lehrer hat darinn eine bequeme Wohnung. Die Schulstube aber ist im Pfarrhause.
Der hiesig Schulpfleger hat die Aufsicht über den baulichen Stand des Schulgebäudes, in welchem auch der Lehrer der ersten Schule welche die jüngern Kinder besuchen, seine Wohnung und Schulstube hat.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Das Schulhaus ist erst vor einigen Jahren neu erbaut worden. Der Lehrer hat darinn eine bequeme Wohnung. Die Schulstube aber ist im Pfarrhause.
Der hiesig Schulpfleger hat die Aufsicht über den baulichen Stand des Schulgebäudes, in welchem auch der Lehrer der ersten Schule welche die jüngern Kinder besuchen, seine Wohnung und Schulstube hat.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.

An Geld fl. 160 — L. d'or à 11 fl. — aus dem Schulfond. fl. 20 — für die Feuerung der Schulstube. aus dem Schulfond. An Getrait. 24 Viertel Kern. — von Grundzins, An Schulgeldern. Wenn die französischen Stunden zahlreich besucht werden ohngefähr 75 fl. — Jst dies nicht, mit Noth 50 fl.

IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

An Geld fl. 160 — L. d'or à 11 fl. — aus dem Schulfond. fl. 20 — für die Feuerung der Schulstube. aus dem Schulfond. An Getrait. 24 Viertel Kern. — von Grundzins, An Schulgeldern. Wenn die französischen Stunden zahlreich besucht werden ohngefähr 75 fl. — Jst dies nicht, mit Noth 50 fl.

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Arbon den 17 ten Febr 1799. Joh. Albert Reußner. Schullehrer

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