Wiedlisbach (Transkription Nr. 941)

Schulort: Wiedlisbach
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 206-207v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Wangen
Agentschaft 1799: Wiedlisbach
Kirchgemeinde 1799: Oberbipp
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Wiedlisbach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Wiedlisbach (Niedere Schule, reformiert)

14.03.1799

BEANTWORTUNG DER FRAGEN, VON DEM Schulwesen zu Wiedlisbach.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Wiedlisbach.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

ein Städtchen.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

eine eigne Gemeind.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

Kirchgemeind Oberbipp, Agentschaft Wiedlisbach.

I.1.d In welchem Distrikt?

zu Wangen.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

im Canton Bern.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

in dem ersten Umkreise einer Viertelstund ligen 79 Häüser, im Zweyten 5 Häüser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Dettenbühl, 6. Häüser, Eichholzhoof, Stadhoof, Rißelhoof,

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

Dettenbühl 12 Minuten, Eichholzhoof, 18, Minuten, Stadhoof, 20, Minuten, Rißelhoof, 20, Minuten,

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

von den Dettenbühlerhöfen kommes 8, Kinder.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

sind 8. Schulen.

I.4.a Ihre Namen.

Oberbipp, 20, Minuten, Runischberg, 24, Minuten, Wolfischberg, 30, Minuten, Farneren, 50, Minuten, Attiswill, 30, Minuten, Wangen, 24, Minuten, Niderbipp, 55, Minuten, Wallisweil, 55, Minuten,

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Kenntnuß der gedrukten und geschriebnen Buchstaben, Buchstabieren, Lesen, Orthographie, Construiren, Thema-Schreiben, Rechnen, Music in Psalmen und Schmiedlin, und der Unterricht in der lehre Jesu!

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

das ganze Jahr wird hier Schul gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

das Bernernamenbuch, die Heidelberger Fragen Joh: Hübners Biblische Historien, das Lesebuch für Teütsche Schulen, das Neüetestament der Heiligen Schrifft, das Berner-Psalmenbuch, Schmiedlins gesangbuch.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Jch Schreibe den Schülern selbsten Vor.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Sechs Stund

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja, sie sind in Classen getheilt.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der ehemalige Amtman, der Pfarherr, und die Vorgesezten; Mich hat der Pfarrer und die Municipalität, durchs Examen gutgefunden,

III.11.b Wie heißt er?

Christian Obrecht:

III.11.c Wo ist er her?

von Wiedlisbach.

III.11.d Wie alt?

25. Jahr.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Ja, 3 Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Vier und ein Halbjahr.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Zu Seeberg 4 Jahr Schullehrer.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

nichts

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

||[Seite 3] Hundert Dreißig und Zwey.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

im Winter 60. Knaben, 72. Mädchen.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

im Sommer 60 Knaben. 72 Mädchen im Sommer aber mer Fälbahr als im Winter.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

nichts.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?
IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

es muß so gut seyn

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

eine Schulstuben welche Cubicschu 5508. haltet, und ein Stüblein, für das Wohnort des Schullehrers im 1. Stockwerk, auf dem Rathhaus, denn die Schulstuben ist auch die Stathstuben für die Municipalität

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

die Gemeind,

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an Getreid, Gelt, Holz, ligenden Grund.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

aus dem Spitalgut, von der Obrigkeit, und Grundzins, und das Holz aus dem gemeinen Wald.

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

Grundzins 16 Mäs Dinkel, und von der Obrigkeit Vier Müt Dinkel Jährlich.

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

aus dem Spital-Gut 34 kr. und 4. Müt Dinkel, und 8 Klafter Holz Scheitter Jährlich

IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?

ein Mad, dem Spittalgut zugehörig

IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

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