Welfensberg (Transkription Nr. 922)

Schulort: Welfensberg
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1463, fol. 397-398v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Thurgau
Distrikt 1799: Tobel
Agentschaft 1799: Welfensberg
Kirchgemeinde 1799: Welfensberg
Ort/Herrschaft 1750: Gemeine Herrschaft Thurgau (Gerichtsherrschaft des Fürstabts von St. Gallen)
Kanton 2015: Thurgau
Gemeinde 2015: Wuppenau
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Welfensberg (Niedere Schule, Feiertagsschule, Sonntagsschule, katholisch)

13.02.1799

Antwort Uber den Zustand der Schule zu Welfensperg.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

zu Welfensperg

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein kleines Dorf

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

zu der Gerichts gemeine Wuppenau,

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zu Welfensperg.

I.1.d In welchem Distrikt?

zum districkte Tobel.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

zum kanton Thurgäu.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

zu hiesigem Schulbezirk gehört Rechtlich nur das dörfli Jm leüenberg welches 5. häüser, und 9. haushaltunge hat: Jst eine halbe Stund von hiesigem Schulort entfernet, und schickt Gewöhnnlich 6 kinder

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Welfensperg samt 2. noch etwas entfernten häüsernn. und Leüenberg wie oben gesagt: Welfensperg hat 17. häüser und hauhaltungen und schickt gewöhnlich 16 kinder
NB. Jn hiesigen Schule komenn auch noch halb und ganz Erwachsene von frenden Orten.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Wuppenau eine viertelstund von hier kathol. Religion. Schönholzersweilen ein kleine Stund reform. Religion. leütenek ein viertel Stund reform. Religion. H. Creütz ein kleine halbe Stund kathol.: Religion hagen weill eine kleine viertel Stund ||[Seite 2] hosenn Rug eine kleine viertel Stund reform. zuetzwill eine Starcke halbe Stund kathol. Lenngenweill eine gute Stund katholisch

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

die katholische Religion. Schr. lesen

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schule wird an Sonn und Feyrtagen zwo Stunden lang gehalten. die kinder sind in buchstabierende Lesende und Schreibende in Buchstabierende Lesende und Schreibende Eingetheilt.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Hauptsachlich der kleine und grosse Kathechismus

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

der Schulmeister schreibt den Schulern nach gutbefinden vor Schrifften. Die 9te und 10te Frage ist also aus obigem schon beantwortet.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

die pfarrgemeinde durch die Mehrheit der Stimenn.

III.11.b Wie heißt er?

Johanes lemenmeyer.

III.11.c Wo ist er her?

von Welfensperg.

III.11.d Wie alt?

28. Jahre.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Nein er ist ledig.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

3. Jahre.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Auch hier. Er stand zu denen befehle seines Vaters. der Ein baur und weber ist

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

da er nur an sonn- und feyrtäge Schul halten muß, so muß er nach den befehlen seines Vaters Weben.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

überhaupt 22. die jenigen sind hier nicht gerechnet. die von frendenn Orten hieherkomen

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Es ist eine Stiftung vonn 200 fl. Welche der Joseph höger von hier 1788. gestiftet hat: er begehrte das Mann. vor und nach der Schul ein gewises gebett. verrichte:
von diesemm Kapital beziecht der Schullehrer 9 fl. 30 xr. Jährlich zeis.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Es ist eine Stiftung vonn 200 fl. Welche der Joseph höger von hier 1788. gestiftet hat: er begehrte das Mann. vor und nach der Schul ein gewises gebett. verrichte:
von diesemm Kapital beziecht der Schullehrer 9 fl. 30 xr. Jährlich zeis.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Es ist mit dem Kirchen, oder Armengut nicht vereinigt

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Nein.

IV.15 Schulhaus.

Es ist hier kein Schulhauß. der Schullehrer muß für die Schulwohnunng selbst sorgenn- er bekommt aber keinen haus zeis.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.

Er hat keinen anderes Einkommen. als was oben Numero. 13 gesagt worden

IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.
IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Getreüer Bürger Johanes lemen Meyer Schullehrer Welfensperg den. 13. Hornung 1799.

Zitierempfehlung: