Huttwil (Transkription Nr. 847)

Schulort: Huttwil
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1431, fol. 120-122v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Niederemmental
Agentschaft 1799: Huttwil
Kirchgemeinde 1799: Huttwil
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Huttwil
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Huttwil, Vordere Schule (Niedere Schule, reformiert)

25.02.1799

Ehrerbietige Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schulen jeden orts welche an den von dem Bürger Janner Comisaries des offendlichen Vnterrichts im distrikt nider- Ementhal den 22ten Hornung 1799 an den Vnderschribenen gelanget sind.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

hutwyl

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Stetli

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine eigene Gemeind

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

agäntschafft hutwyl

I.1.d In welchem Distrikt?

distrikt Sumiswald

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

zum Canton Bärn

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerthalb des vmkreises der nächsten Viertelstunde mit Begriff des halben Stetleins Ligen heüser 69
Jnnerhalb der zweiten Viertelstunde 49
Jnnerthalb des driten Vmkreises Ligen 28

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Jnnerthalb des Vmkreises der ersten Viertelstunde heisen die örter Stetli allmänd härdgemeind
Jnnerthalb der zweiten heisen die höfe Fiechten Jtishüseren und gummen
Jnnerthalb der der driten heisen die höfe Schwarzenbach und Schweinbrunen

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

ist oben bey Numero 3 Beantwortet

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

||[Seite 2] Jn der zu der forderen Schule gehörenden Stetli Sind Schul Kinder Von 5 bis 13 Jahr alt 30
auf der allmänd gleichen alters 11
Jn der härd gemeinde 74
Jtishüseren hof 5
fiechten hoff 20
Schwarzenbach hoff 23
Gummen hof 15

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Eriswyl dürenroth Rorbach und gumiswil

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

ist bei Numero 4 beantwortet

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstabieren Läsen Catechis mus uswändig Lehrnen Catichisation Schreiben Rächnen namlich die 4 Species Regel Gesangs Unterricht

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Sommer und Winter jm Sommer Von anfang Brachmonet Bis mitten Weinmonet alle Tage
Jm Winter von anfang Wintermonet bis heilige osteren alle Tage

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Namen Bücher heidelbärger Sigfrids anfange der Religion hübers historien Testamänt und Psalmenbücher

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

auf jedes bladt wirt vorgeschriben

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Jm Sommer mit Jnbegriff der freystund 3 Stund von morgen 8 uhr bis 11 uhr im Winter mit jnbegrif der freistund 5 Stund Vormittag 2 und nachmittag 3 Stund

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja in 3 Clasen nach der eingeführten Schul Tabellen

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 3] Ein jewiliger Pfarrer mit zuzug einicher Vorgesetzen und und mit Bestätigung des ehemaligen Landvogts auf Trachselwald

III.11.b Wie heißt er?

Jacob Flückiger

III.11.c Wo ist er her?

Burger zu hutwyl

III.11.d Wie alt?

67 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

5 Kinder

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

7 Jahr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

allzeit und noch jetzt in Seiner eigenen Wohnung ist bey 100 Schritten vom Schulhaus entlägen und ist ein leinwäber

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Keine

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

jm Schulrodel Sind eingeschriben von 5 bis 13 Jahr 127
Knaben 132
Mägdlein 85
217.
Von diesen Kinderen kommen bald mehrere bald wenigere in die Schule niemahls aber durchaus alle

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)

nichts

IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?
IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

aus dem Kirchen und Stadt gutt

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

nichts wie gemält aus dem Kirchen gutt

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

nichts

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

alt auch etwas baufellig

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

für jeden Schulmeister ein besondere Schulstuben Samt einem näbendli beisamen in einem hauße im Stetli

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

nichts

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

||[Seite 4] ein jewiliger Stadtsekelmeister aus dem hiesigen Stadt gutt

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

an gält Jährlich 64 kr. an Holz im durchschnit Jährlich für 8 kr. mit welchem letzteren in der Schullehrrer dan Seine Schulstuben wärmen mus

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus

die bestimbte 64 kr. werden auß dem Stadtgutt zum Theil und zum Theil aus dem Kirchen gutt erhoben

IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

nichts

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?

aus der Gemeinds Casen daß ist aus dem Stadtgutt wirt an die bestimten 64 kr. ein drittel das ist 21 kr. 10 bz. bezahlt

IV.16.B.e Kirchengütern?

aus dem Kirchen gutt zwey dritel mit 42 kr. 15 bz.

IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?

nichts

IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

dieses Sind nun meine des underschribenen sowohl Ehrerbietigen als wahrhaften beantwortung auf die Unterem 22 Hornung Letzthin Vom Bürger Comisarie Jenner übersendenten Fragen die ich nebst meiner geringheit in Eüer Wohl wollen empfelen bitte ganz untertänig Sey wollen Von der gütigkeit Sein und mir armen hausvatter die erzeigen daß ich den dienst länger könnte fortsetzen

Unterschrift

Grus und hochachtung
Hutwy den 25ten Hornung 1799
Jacob Flückiger Schul diener

Zitierempfehlung: