Ebnit (Transkription Nr. 705)

Schulort: Ebnit
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1429, fol. 91-92v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Bern
Distrikt 1799: Oberemmental
Agentschaft 1799: Lauperswil
Kirchgemeinde 1799: Lauperswil
Ort/Herrschaft 1750: Bern
Kanton 2015: Bern
Gemeinde 2015: Lauperswil
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

19.03.1799

Beantwortung:
über die Fragen! wegen dem Zustand der Schulen von Laupers weyl.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

der Schulort ist auf dem Aebnit.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Hofe von 6 Haüser.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Gehört zu der Gemeinde Laupersweyl.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

zu deroselben Agentschafft.

I.1.d In welchem Distrikt?

Distrikt ober Ementhal.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Kanton Bern.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die zu diesem Schulbezirk gehörige Haüser. so eine viertel stund im umkreis, Entfernt liegende 54. Haüser: die so zwey viertelstund entfernte 23 Haüser: und Endtlich die drey viertel stund entfernte 24. Häuser.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Namen der Höfe und zer streüten — Haüser. heisen Aebnit, Bomat und Mungnau schachen, Mungnau, Obermat Bageschwand, Ribelberg, Hoffeld, Geißbühl, Mörisegg, Birben und Benzenberg.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und

a: Aebnit, Bomat und Mungnau schachen, unter Hoffel sind eine viertel stund entfernt.
b. Anzahl der Kinderen so dahar kommen sind 78. und 4. Kinder: die nie die schul komen
c. die zwey viertel stund entfernt, ist Mungnau Ribelberg, ober Hoffel Geißbühl und Birben daher komen schul kinder. 26. und 3 sind nicht komen
d. die drey viertel stund entfernt, sind die örter Ein theil von der Obermat, Bageschwand, Geißbühl, Mörisegg und Benzenberg, dahar komen Kinder. 27. haben gefällt: 5.

I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

die nächst gelegene Schul ist auf dem Plaz in der Gemeinde Rüdersweyl, die zweyt ist im dorfe Laupers weyl. die dritte im dorfe Langnau, die Erste Ein virtel stund, die zweyte Eine halbstund und die drite Eine stund entfernt liegen.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] die Kinder werden zum Buchstabieren, lesen, schreiben, singen, auch durch frag und Antwort unter halten. #denne## zum Rechnen, die zu mehreren Verstand komen.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

die Schulen werden im Winter 20. Wuchen oder etwas mehr gehalten: die somer schul sind unter schiedlich, jede wochen ein tag oder eine bestimmte zeit. etc.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schul Bücher: werden gebraucht: Namenbuch, der heidel berger Catechismus, Testament, Histori und Psalmen Bücher. etc.

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschrifften, zu erst Buchstaben, hernach 1. zwey drey oder vier silbige Wörter. samt zahlen und andern nöthigen Zeichen.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

die gesezten schul stunden sind des Tags 4 stund, als von 9. uhr bis Elfe, und von 1. uhr bis 3. — jedoch nach beschaffenheit der Menge der schul kinder dauret sie öffter mallen lenger. etc.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Auf das Examen sind alle Kinder in Classen ein getheilt:

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Jch der Schulmeister. bin ano 1767. Vom Pfarrer und der Gemeinde ausgewahlet: und Exsaminirt Auch vom Landvogt zu Trachselwald bestätiget.

III.11.b Wie heißt er?

Namens Peter Badertscher

III.11.c Wo ist er her?

von Laupers weyl.

III.11.d Wie alt?

alt 60 Jahre.

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

hab ein Weib und 3. Söhne.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

den Schul dienst hab ich 32. Jahre Versehen

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

vor her ward ich Ein Land Knecht.

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

neben diesem beruf ward meine verrichtung schreiben, und übriges Land arbeit.

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?
III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Kinder so im Winter zur Schul komen. a: Knaben und Mädchen, komen verschieden bald mehr bald weniger, über haupt ins gesamt. 30, 40. 50. an den Repedir tagen 60. 70. 80 etc.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

der Somerschul, ist bis dahin nicht rechnung getragen

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

||[Seite 3] Schulstiftung langt her von einer Frau Predigcante kr. 150. und von einem Schulmeister aus aebnit — 60. thl.; kr. 210. der zins darvon werde alle Jahr an schul Examen aus getheilt, animt

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Auch von einem jeweiligen Kirchmeyer darzugethan, bis alle Kinder aus gesteürt sind. denn werde bey ablag der Kirchen rechnung der Resten von Gemeinen Bürgeren, wieder vergütet.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

daß Schulhaus ist vor 34. Jahren Erbauen worden.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Eine Schulstuben und eine Nebend stuben.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?

von der nebend stuben erhalt der schulmeister kein zins; und bewohnte sie auch nicht.

IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

ubriges Verliecht der Allmosen Vogt das Schulhaus samt Erdrich, und bezieht den Jährlichen Zins, und erhalt es samtlich in er baulichem stande.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

a: Mein Ein komen besteht Jährlich a. kr. 21. und 20 bz. zum trinkgeld.
b. werde vom Kirchmeyer zu Laupersweyl bezahlt.
c. das Holz oder Heize, werde von den besizeren nur Blos für den Ofen in der Schulstuben gegeben.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?

An abgeschafften Lehen gefällen zehnden Grundzinsen! erhalte ich nichts: mein ganz Einkomen wie obengemelt.

IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Anmerkung:
daher will ich 3. Gründe auführen: Erstlich: eine die schädlichste quellen ist, dass die aüfnung der schulen hinderet: daß etwelche Elteren oder Haus Väter die Kinderzucht schlechter dings beobachten. daß wann die Kinder zu gebührender Strafe vom Schullehrer gezogen; Sie sich der Schul entziehen; der zweyte grund ist, dass die Kinder wann sie zu ihren reifferen Jahren komen, der Schul entzogen werden; welches auch nicht selten geschicht: 3. mag auch ein hinderniß sein, daß eint und andere Schullehrer, so wenig und gringe besoldung erhalten. Jedoch werden getreüe und Eyfferige Schuld: alles möglichste an ihren Kinderen zu arbeiten nicht unterlaßen.

Unterschrift

REPUPLIKANISCHER. Gruß und Hochachtung.
Laupersweil den 19ten Merz 1799. Peter Badertscher Schullehrer.

Zitierempfehlung: