Niederurnen (Transkription Nr. 571)

Schulort: Niederurnen
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 15-16v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Glarus
Agentschaft 1799: Niederurnen
Kirchgemeinde 1799: Niederurnen
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: Glarus
Gemeinde 2015: Glarus Nord
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Niederurnen (Niedere Schule, reformiert)

Beantwortung der Fragen über den Zustand der Schule in Rüksicht der Gemeine Nieder-Urnen.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Nieder-Urnen ist ein Dorf mittlerer Größe — es macht eine eigene Kirchengemeine und Agentschaft aus — und gehört zu dem Districte Glarus, im Canton Linth

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Nieder-Urnen ist ein Dorf mittlerer Größe — es macht eine eigene Kirchengemeine und Agentschaft aus — und gehört zu dem Districte Glarus, im Canton Lint

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Nieder-Urnen ist ein Dorf mittlerer Größe — es macht eine eigene Kirchengemeine und Agentschaft aus — und gehört zu dem Districte Glarus, im Canton Linth

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Es ist in der ganzen Gemeine nur eine einzige Schule. Ungefähr 8. zur Schule gehörige Familien sind eine Viertelstunde, und 8. Haushaltungen, die an den hiesigen Bergen zerstreüt wohnen, eine starke Stunde von dem Schulorte entfernt.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Was den Unterricht in der Schule betrift, so kann man sich daweil die meisten Eltern, besonders von der ärmern Klaße ihre Kinder nur eine kurze Zeit und da noch aüßerst ungeflißen zum Besuche derselben anhalten — mit wenig anderm, als mit Buchstabieren, Lesen, Schreiben und einigen Gedächtnißübungen beschäftigen. Deßwegen sind sie auch in keine besondern Klaßen eingetheilt. Folgende Schulbücher werden gebraucht: Steinmüllers Lesebuch — Hubners biblische Geschichten — Osterwalds Catechismus — Gellerts Lieder Mosers Schulbüechlein, nebst der so genannten Zürcherischen Zeügniß. Die Vorschriften werden von dem Lehrer verfertigt Die Schule dauert im Winter ununterbrochen fort — im Sommer wird sie drey Tage gehalten und zwar täglich sechs Stunden.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?
II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?
II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?
II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?
II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?
III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Der Schuldienst war bis dahin, aus Mangel der erforderlichen Hülfsqüellen, aus denen ein mit den erforderlichen Kenntnißen versehener Lehrer hätte ernährt werden können, mit dem Pfarrposten verbunden — Der Unterricht in der Schule muß daher von Prediger selbst ertheilt, oder ein Schulmeister von ihm aus seinen Einkünften besoldet werden. — Der jezige Pfarrer hällt die Sommerschule selbst im Winter hingegen stellte er bis dahin — da er über den Schulgeschäften seine eigene Ausbildung vernachläßigen müßte und auch seinen übrigen Amtspflichten kein Genügen leisten könnte — einen hie-||[Seite 2] sigen Bürger an, der unter seiner Aufsicht den Unterricht besorgt. Er heißt Kasper Schlittler — ist 36. Jahre alt — hat 3. Kinder und die Winterschule seit 12. Jahren versehen — Er ist eigentlich ein Weber, und beschäftigt sich noch izt außer den Lehrstunden mit diesem Berufe.

III.11.b Wie heißt er?
III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?
III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Etwa 60. höchstens 70. Kinder, unter denen sich fast immer ein Drittheil mehr Knaben als Mädchen befinden, besuchen im Winter die Schule — im Sommer 20. höchstens 30. Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Der Schulfond beträgt ungefährt fl. 1800. — Er ist durch Vermächtniße Feststeüern, und Auflagen bey Aemterbestellungen zusamengelegt worden — Davon bezieht der Pfr. — da ohnedem das Kirchengut nicht hinreichte, ihn auch nur dürftig zu besolden — fl. 96 1/2

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld ist keines eingeführt — auch kein eigentliches Schulhaus, sondern nur eine einzelne dazu bestimmte Stube im Pfrundhause vorhanden.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Der Pfarrer zahlt dem Schulmeister für die Winterschule fl. 96 4. Nldrs.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Da unser Schulwesen in mehrern Hinsichten so sehr der Verbeßerung bedarf und zu dem Ende in der bereits vor einigen Monaten dem Bürger Minister der Künste und Wißenschaften über diesen Gegenstand eingegebenen Tabelle mehrere Wünsche und Vorschläge zur beßeren Aufnahme deßelben nach unsern Localverhältnißen enthalten sind, so würde es überflüßig seyn, dieselben hier noch ein Mal zu wiederholen.

Unterschrift

Zitierempfehlung: