Appenzell (Transkription Nr. 552)

Schulort: Appenzell
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1458, fol. 101-102v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Säntis
Distrikt 1799: Appenzell
Agentschaft 1799: Appenzell
Kirchgemeinde 1799: Appenzell
Ort/Herrschaft 1750: Appenzell Innerrhoden
Kanton 2015: Appenzell Innerrhoden
Gemeinde 2015: Appenzell
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Appenzell (Niedere Schule, katholisch)
I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Der Name des Orts wo die Schul ist heist Appenzell.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist ein Hauptflecken, u der Ort des distrikts Appenzell.
Es gehört zu der Agentschaft Appenzell, u ist eine eigene Kirchengemeine, gehort in den Kanton Säntis.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?
I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?
I.1.e In welchen Kanton gehörig?
I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Jnnerhalb des Umkreises der nächsten 4 tel Stund, liegen ungefähr 260. Haüser.
Jnnerhalb des Umkreises der zweyten etwann 70. innerhalb des Umkreises der 3ten gehören zu andern Schulen

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.
I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.

Die Anzahl der Kinder, die innerhalb der obernanthen Umkreis so in die Schul kommen, betragt ungefähr in einer Schul 30. 40. bis 100. es giebt also in einem Tag 3 Schulen.

I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

Die Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stund im Umkreiß sind Brülisau, Schwende, Schlatt, Eggenstanden am Lehn u Steinegg.

I.4.b Die Entfernung eines jeden.

Die Entlegenheit eine von der andern ist ungefähr ein 1/2 bis ganze Stund.

II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

||[Seite 2] Jn der Schul werden getruckte, wie auch geschriebene Schriften gelernet.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Die Schulen werden ununterbrochen so wohl im Sommer als im Winter gehalten.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Eigentlich bestimmte Schulbücher sind keine eingeführt

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Vorschriften werden dem Schullehrer geschrieben.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Es werden hier täglich 3 Schulen gehalten, ein jede dauert 2 Stund lang.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Die Kinder sind in keine Klassen abgetheilt?

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

Die Schullehrer wurden bisher von dem grossen Rath gestellt sie müsten sich um diesen Dienst bey ihnen bittlich verwenden

III.11.b Wie heißt er?

der Lehrer heist Joseph anton Manser, der zweyte Jgnati anton Kölbener, sie sind gebürthig aus dem Flecken selbst.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?

||[Seite 3] Der erste heist Schulmeister ist alt 35 u der zweyte 33 Jahr

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Sie sind beyde verheürathet, u. haben würklich 3 Kinder.

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

der erste ist schon 4 u ein halbes Jahr Lehrer, als Knab studierte er einige untere Klassen, er war ein Zeitlang ein Krämer, u der zweyte ein Bürgers Sohn, jezt haben sie nebst dem Lehramt keine andere Verrichtungen mehr

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

Überhaubt besuchen die Schulkinder ungefähr 30. 40. bis 100. u darüber mehr Knaben als Mädchen, im Sommer mehr als Winterszeit

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Der eingentliche Schulfond besteht nur in 10. fl. diese kommen von 2 Kapellen her.
Die übrige einkünften fliessen theils von den sogenanten Rooden, oder die nicht in die Rood gehörten müsten für ihre eigene Person bezahlen.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

Der eingentliche Schulfond besteht nur in 10. fl. diese kommen von 2 Kapellen her.
Die übrige einkünften fliessen theils von den sogenanten Rooden, oder die nicht in die Rood gehörten müsten für ihre eigene Person bezahlen.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Schulgeld wird bezahlt für ein Quartal für ein Schul 3 bazen es war also für ein jeden 6 xr.

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

||[Seite 4] Sie haben ein gemeinschaftliches Schulhaus.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?

Es giebt demselben ein eigene Schulstuben.

IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?

Das Schulhaus wurde von dem sogenanten Pfrundenpfleger im baulichen Stand erhalten.

IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Das Einkommen der Lehrer besteht also nur an geld

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

ANMERKUNG
Es giebt würklich Äeltern, welche heüt zu Tag ihre Kinder nicht mehr in die Schule zu einem gutgesinnten schicken, aus was Ursachen kann ich ihnen dermal nicht sagen, doch bin ich beglaubt, das, dieses die gröste sey, weil sie fürchten es möchte ihnen was von der neüen guten einrichtung der Konstitution in etwas belehrt werden.

Unterschrift

Republikanischer Gruß

Zitierempfehlung: