Pfäffikon (Transkription Nr. 463)

Schulort: Pfäffikon
Konfession des Orts: katholisch
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 264-265
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Rapperswil
Agentschaft 1799: Pfäffikon
Kirchgemeinde 1799: Freienbach
Ort/Herrschaft 1750: Schwyz
Kanton 2015: Schwyz
Gemeinde 2015: Freienbach
In dieser Quelle wird folgende Schule erwähnt:
  • Pfäffikon (Niedere Schule, katholisch)

02.03.1799

Der Schul Lehrer der Gemeind Pfeffikon, Distrikt Rapperschwil Kanton Linth: Pfeffikon den. 2. Ten Merz. 1799

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Dermahl ist die Schul im Dreiß bühl:

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Es ist weder dorf noch Flecken,

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

der gröste Theil von der Gemeind Pfeffikon:

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?

der Namen der Kirchgemeind ist Freyenbach: die aber unter die Agentschaft Pfeffikon gehört.

I.1.d In welchem Distrikt?

Rapperschwil!

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Kanton Linth:

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

Die im weitesten haben ein halbe Stund 39 Haüser haben eine halbe viertel Stund und. 60 Haüser haben ein Starke Halbe stund

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Pfeffikon, Hurden, Thall, Schwendi, Lugeten, Halten, und Freyenbach, ohne die Particular Haüser auf den Höfen: Freyenbach hat dermahl ein eigne Schul auf ihren Kösten. Pfeffikon, und drißbühl von 39 Haüser haben nur ein Viertelstund, die von Hurden, Thall, und Schwendi aber ein Halbstund enthalten. 40 Heüßer:

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.
I.4.a Ihre Namen.

zu der in Feüsis Berg ein Stund und eben so weit auf Altendorf:

I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

für die Erste Klaß das A.B.C. — für die 2te. die Anfangs Gründe der Rechtschreibung — für die 3te Klaße. schreiben und Latinisch Lesen:

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

von Martini bis Ostern!

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Der Katekismuß. und die Ortengravische Recht schreibung!

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Es werden Rechnungs Vorschriften und Verse aus der Heiligen schrift, und Andere schriften den Kindern mitgetheilt

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

Vormitag von 9. bis. 11. Uhr Nachmitag von 1. bis. 3.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Ja. in 3 Klaßen. wie sie oben Bemerkt

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

der Schulmeister wurde von der Sammtlichen Gemeinde Bestellt

III.11.b Wie heißt er?

||[Seite 2] Joseph Anton Feüsi, welcher mit seinem Bruder Xaveri Schul hält!

III.11.c Wo ist er her?

von der Gemeind Pfeffikon:

III.11.d Wie alt?

24 Jahr alt, und mein Bruder war Organist — 21 Jahr alt!

III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?

Beyde waren ledigen Standes

III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

Allbereit. 4. Jahr!

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?

Jch war selbst in der Lehr, und bliebe zu Haus!

III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?

Jch widmete mich ganz auf die Schule und auf der Rechen Kunst!

III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

nach der Anzahl der Haüser sehr wenige, zu Pfeffikon Circa — 22. Knaben, — und. 12. Mägdchen!

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)
III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)
IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

wir haben gar Kein Schul Fund, die Gemeinde zahlt Jahrlich. 16 fl.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?
IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?
IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

auf jedes Kind ein halben Batzen,

IV.15 Schulhaus.
IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?

die Gemeinde haben vor Jahren auf dem Gemeinde Haus eine Schul Stube machen laßen, welche aber sehr Finster ist und der Fürst zu Einsiedeln ein Schul Stuben in dem Pfarr Haus zu Freyenbach machen laßen.

IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

der Schullehrer, hat kein ander Ein komen, als von der Gemeind 16 fl. — und wochentlich von jedem Kein halben batzen Haus zins Nichts.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers

Bemerkungen. Die Gemeind Pfeffikon ist für eine Einzehle Schul zu weitläüfig, und sowohl für ein Schullehrer als auch für die Kinder zu Beschwerlich, diese aber könte in ein weit Besern Lage gebracht werden.
Wen zum Beyspiel, der Obere Theil gegen der March, die Kinder von Hurden, aus dem Thall, ab der Schwendi und Luegeten, und die von Pfeffikon sammt den beyliegenden Höfen, für einen Schullehrer Bestimmt wurden; die ab ||[Seite 3] Oberschendi und Feüßis Berg, aber für die Schul am Berg, wo; für die Gemeind Wollerau und Pfeffikon ein schulstube im dorthigen Pfarrhaus ein-gerichtet war: die zu Freyenbach und unter der Halten aber zu der Schul in Freyenbach, mit den benachbarthesten Orthen von der Gemeind Wollerau. Benanntlich Bäch, Eülen und Breiten. An jedem Orth wurden bey. 80. Kinder in die Schul komen. der Fehler das dieselbe nicht so eingerichtet, Besteht darin
Erstens. für die Schulen ist kein Fund, wo durch ein Fleißiger Lehrer könnte einen Unterhalt haben.
2.tens. kein Bestimmtes Schulhaus 3.tens. kein Holtz um die Schulstube einzuwärmen
Vorschläge diese Fehler zu verbeßern
Erstens. Wenn der Nutzen der so genanten Schulmatten, und Weid, Welches bis hin die ehvorige Stathalterey pfeffikon genutzet, den Schulkindern aber nur wochentlich Zweymahl Brod gegeben: worden, zu einem Fund der Schulen Angewendet wurde: welches Guth der Nation Heimgefallen. und wenn diese Einkünften für die. 3. Schulen nicht erklecklich wären, so würde die Gemeinde das übrige willig Beytragen
2.tens. zu erwärmung der Schulstuben, Holz aus den Nation waldung, denn die Gemeind hat kein eigenes Holtz, und aus den Kindern Beytragen ist für die Aermern Klaß allzubeschwerlich Zehen bis 12 Klafter Holz wurde der Nation kein Beschwerlichen Nach Theil geben.
3.tens. Jst in dem Ehmaligen Schloß Pfeffikon ein schönes Gebeüde und der Garten, in Mitte der Gemeind, wo ein Schullehrer Sey er Geistlich, oder Weltlich, eine Anständige Wohnung, und für die Kinder genugsame Gelegenheit wäre, nicht nur für eine sondern für Mhrere.
4.tens. Sollte die Schul unter der Aufsicht deß Pfarrers s und der Municipalitet seyn, das sowohl der Lehrer, als auch die Väter welche zur Schul Fähige Kinder haben:
Gebe der Allerweiseste Rathgeber, unsern volks Representanten Erleüchtung, jhre weise Einrichtungen, in bezug auf die Schulen so einzurichten, das unsere Nachkömmlinge aus der Einfalt, aufwachen und ihr Leibes und Seelen wohl dadurch Befördert werde

Unterschrift

Meinen Teüresten Representanten. Treü ergebenste Gebrüder Joseph Anton. und Xaveri feüsi. Schullehrer u. Organist. zu Freyenbach.

Zitierempfehlung: