Salez (Transkription Nr. 422)

Schulort: Salez
Konfession des Orts: reformiert
Signatur der Quelle: BAR B0 1000/1483, Nr. 1449, fol. 65-66v
Standort: Bundesarchiv Bern
Kanton 1799: Linth
Distrikt 1799: Werdenberg
Agentschaft 1799: Salez
Kirchgemeinde 1799: Salez
Ort/Herrschaft 1750: Glarus
Kanton 2015: St. Gallen
Gemeinde 2015: Sennwald
In dieser Quelle werden folgende 2 Schulen erwähnt:

02.03.1799

Salez Fragen Über den Zustand der Schulen an jedem orte. Diese Fragen werden vom Pfarrer am ort beantwortet, weil durch das sel. absterben des B. Schulmeister Adam Bergers der Schuldienst ledig geworden und noch Kein Schulmeister erwehlt worden.

I. Lokal-Verhältnisse.
I.1 Name des Ortes, wo die Schule ist.

Salez.

I.1.a Ist es ein Stadt, Flecken, Dorf, Weiler, Hof?

Ein Dorf.

I.1.b Ist es eine eigene Gemeinde? Oder zu welcher Gemeinde gehört er?

Eine eigene gemeine, in welcher die Kirche steht, der Pfr. und agent wohnen.

I.1.c Zu welcher Kirchgemeinde (Agentschaft)?
I.1.d In welchem Distrikt?

Zu dem Distrikt Werdenberg.

I.1.e In welchen Kanton gehörig?

Zu dem Canton Linth.

I.2 Entfernung der zum Schulbezirk gehörigen Häuser. In Viertelstunden.

die entferntesten sind höchstens 1/2 viertelstund.

I.3 Namen der zum Schulbezirk gehörigen Dörfer, Weiler, Höfe.

Zu dieser Schul gehören keine andre dörfer, gleichwohl aber Besuchen die Kinder im garduh der Pfarr Sennwald hiesige Schul, weil Sie viel näher Bi derselben, als Bi der Schul im Sennwald, Sind aber nur 7. Kinder.

I.3.a Zu jedem wird die Entfernung vom Schulorte, und
I.3.b die Zahl der Schulkinder, die daher kommen, gesetzt.
I.4 Entfernung der benachbarten Schulen auf eine Stunde im Umkreise.

Haag 1/2 stund, Sax 1. stund u. Sennwald 3/4. stund.

I.4.a Ihre Namen.
I.4.b Die Entfernung eines jeden.
II. Unterricht.
II.5 Was wird in der Schule gelehrt?

Buchstaben kennen — Buchstabieren — getruktes u. geschriebenes lesen, — der Kleine u. große Lehrmeister, {u.} auserlesene Psalmen auswendig gelehrnet.

II.6 Werden die Schulen nur im Winter gehalten? Wie lange?

Nur im Winter, v. Martinj bis d. 1. aprill.

II.7 Schulbücher, welche sind eingeführt?

Schulbücher sind: Namenbüchlj — Klein u. großer Lehrmeister — Zeügnuß Buch — die H. Bibel — Psalmen — Bücher — Nebst diesen: Christl. Lieder, der vatterländischen Jugend gewiedmet v. J. C. Lavater — Erstere unterricht der Religion — grundsäze der Christl. Religion — Bibl. geschichten — Kurze gebetter — auserlesene Psalmen — v. jeder gattung dieser letzeren ligt nur 1. Exemplar in d Schul .

II.8 Vorschriften, wie wird es mit diesen gehalten?

Den Kindern wird vorgeschrieben, u. Jhnen dann die Fehler gezeiget u. verbeßeret, daß Sie das verbeßerte wieder abschreiben können.

II.9 Wie lange dauert täglich die Schule?

6. stunde.

II.10 Sind die Kinder in Klassen geteilt?

Jn alltag- u. Repetier Schulen.

III. Personal-Verhältnisse.
III.11 Schullehrer.
III.11.a Wer hat bisher den Schulmeister bestellt? Auf welche Weise?

||[Seite 2] Die ledig gewordene Schuldienste sind ofentl. Verkündigt, mit den Prätendenten im Schloß Forstek in gegenwart des B. Landvogts v. den B. Pfarreren v. Sax, Sennwald und Salez das Examen gehalten, u. dann v. den B. Examinatoren Beyder Ständen in Zürich, auf die eingesandte Berichte, die Tüchtigste erwehlt worden.

III.11.b Wie heißt er?

de s r sel. verstorbene Schul {meister} hat geheißen Adam Berger, Er starbe d. 3. 10.br. 1798. in dem 67sten Jahr so altero und in dem 36sten Jahre so Schuldiensts;
da er noch die winterschul angefangen, so übergabe der Pfr., damit die Schul Jugend nicht versaumt werde, den Schul unterricht bis auf weitere verordnung seinem jüngsten Sohn dieses so wichtige Schulamt Ulrich Berger wie dann wirkl. die Lobl. verwaltungs Kammer in glarus diese vorlaüffige verordnung gebillichet;
Er ist, wie s. sel. vatter, v. Salez — im 25ten Jahr so als verheürathet, u. hat 1. Kind.

III.11.c Wo ist er her?
III.11.d Wie alt?
III.11.e Hat er Familie? Wie viele Kinder?
III.11.f Wie lang ist er Schullehrer?

als Vic. seit so vatters sel. Tod — Er ware immer bey Haus, {mit} s. Elteren die guter arbeit {zu} verrichten — Jst s. sel. vatter in der Schul bi s. schwächl. gesundheit behilflich gewesen — u. neben der Schularbeit besorget er das wenige viech.

III.11.g Wo ist er vorher gewesen? Was hatte er vorher für einen Beruf?
III.11.h Hat er jetzt noch neben dem Lehramte andere Verrichtungen? Welche?
III.12 Schulkinder. Wie viele Kinder besuchen überhaupt die Schule?

85. Kinder.

III.12.a Im Winter. (Knaben/Mädchen)

Knaben 37. Madchen 48.

III.12.b Im Sommer. (Knaben/Mädchen)

Bis dahin ist im Sommer Keine Schul gehalten worden.

IV. Ökonomische Verhältnisse.
IV.13 Schulfonds (Schulstiftung)
IV.13.a Ist dergleichen vorhanden?

Jst Kein Schulfond vorhanden.

IV.13.b Wie stark ist er?
IV.13.c Woher fließen seine Einkünfte?

{die} werden unten N. 16. specificiert.

IV.13.d Ist er etwa mit dem Kirchen- oder Armengut vereinigt?

Nein.

IV.14 Schulgeld. Ist eines eingeführt? Welches?

Jst Keins eingeführt; auß die Elteren geben Kein Schulgeld für ihre Kinder.

IV.15 Schulhaus.

der Schulmstr. muß die Schul in s. eigon Haus {halten}; erhält weder haus zinß, noch Holz.

IV.15.a Dessen Zustand, neu oder baufällig?
IV.15.b Oder ist nur eine Schulstube da? In welchem Gebäude?
IV.15.c Oder erhält der Lehrer, in Ermangelung einer Schulstube Hauszins? Wie viel?
IV.15.d Wer muß für die Schulwohnung sorgen, und selbige im baulichen Stande erhalten?
IV.16 Einkommen des Schullehrers.
IV.16.A An Geld, Getreide, Wein, Holz etc.

Bisher an geld 5 fl. 7 xr. aus dem Schloß Forstek. 5 fl. 7 xr. aus dem Landschulfond in Zürich. 6 fl. 15 xr. aus dem hießigen gemeind gut. 5 fl. 2 xr. aus dem hießig armengut. 16. fl. 14 xr. v. Cap. Schuldern zinse. 1 Mütt ||[Seite 3] an getreide 1 Mütt Kernen aus der Sennwalder Mühle, mit Martinj verfallen, (Feldkircher Mäß.). an wein Nichts. an Holz, nichts Bestimmtes, sondern die vorigen Regierungen im Schloß haben nach gewohnheit Bi 30. Jahren dem Schulmstr. v. hier etwo Holz aus gütigkeit geben Laßen.

IV.16.B Aus welchen Quellen? aus
IV.16.B.a abgeschaffenen Lehngefällen (Zehnten, Grundzinsen etc.)?
IV.16.B.b Schulgeldern?
IV.16.B.c Stiftungen?
IV.16.B.d Gemeindekassen?
IV.16.B.e Kirchengütern?
IV.16.B.f Zusammengelegten Geldern der Hausväter?
IV.16.B.g Liegenden Gründen?
IV.16.B.h Fonds? Welchen? (Kapitalien)
Bemerkungen
Schlussbemerkungen des Schreibers
Unterschrift

Republikanischer gruß, achtung u. Bruderliebe, Salez d. 2. Mart. 1799. Pfarrer Keller.

Zitierempfehlung: